Lichtungen von Iris Wolff

Auf Lichtungen von Iris Wolff bin ich über die Shortlist zum diesjährigen Deutschen Buchpreis gekommen. Erlebt habe ich sie bei der zugehörigen Lesung in Frankfurt. Das besondere an Lichtungen ist mitunter die Erzählstruktur – der neun Kapitel lange Roman wird nämlich rückwärts erzählt. Wenn ich mich recht erinnere, dann erklärte die Autorin bei der Lesung auf die Frage nach dem Warum dieser Struktur, dass sie die Geschichte von Lev und Kato nur auf diese Weise erzählen konnte. Zunächst war es für mich etwas ungewohnt, von vorne nach hinten zu lesen. Doch bleibt die Spannung auch in dieser Form erhalten. Wird in ihrer Grundform die Handlung hinsichtlich ihrer Motivierung aufeinander aufbauend linear fortschreitend erzählt (es gibt natürlich auch verschachtelte Erzählungen, ineinandergreifende Binnenhandlungen mit umschließenden Rahmenhandlungen usw.), so wird in Lichtungen die Chronologie verkehrt. Erzählt wird nicht von der Vergangenheit in die Zukunft, sondern aus dem Jetzt, dem letzten Moment, den der Roman seinem Lesepublikum aus dem Leben der Figuren darbietet, das klassische Ende (wenn man so will) zurück in die Vergangenheit von Lev. Ich war sehr begierig darauf, zu erlesen, wie Lev und Kato sich kennengelernt haben und was mit Levs Beinen passiert war.

Worum geht es in Iris Wolffs Lichtungen?

Für mich persönlich ist Lichtungen ein Roman über die Freundschaft von Lev und Kato. Ihre Lebensgeschichten sind eng verknüpft mit anderen Protagonisten in der Zeit des Kommunismus in Rumänien und nach der Wende. Thematisiert werden auch Aspekte wie Identität, Zugehörigkeit und die Herausforderungen des Aufbruchs, Trauma, Krankheit, die Rolle der Kunst und latent ist auch politische Gewalt im Narrativ angedeutet. Letzteres ist geschickt in die Geschichte integriert, denn immerhin ist diese Form der Gewalt für die Figuren, die mit solch einem System aufgewachsen sind, normal und alltäglich. Jedenfalls habe ich mir die Art der Darstellung so gedeutet. Weiterhin sind auch die Schicksale der unterschiedlichen Familienmitglieder und deren Suche nach einem Platz in einer sich verändernden Welt Teil des Romans. Lichtungen ist geprägt von einer melancholischen Atmosphäre, in der Erinnerungen und die Geschichte der Figuren eine zentrale Rolle spielen. Iris Wolff inszeniert die inneren Konflikte ihrer Figuren vor dem historischen Kontext und malt mit Worten ein eindrucksvolles Bild der Natur und der Landschaft Rumäniens. Tatsächlich erinnere ich mich, dass sie bei der Frankfurter Lesung erwähnte, sogar selbst in die Gegend gereist zu sein, um das Dorf von Lev und Kato zu finden. Das ist ihr auch gelungen, sodass sich das Bild, das sie beim Schreiben vor Augen hatte, an die Realität der Landschaft angeglichen hat.

Lichtungen von Iris Wolff ist bei Klett-Cotta erschienen.

Informationen zur Autorin Iris Wolff

Iris Wolff wurde 1977 in Hermannstadt, Rumänien, geboren und lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Als Schriftstellerin hat sie bereits mehrere Romane, Essays und Erzählungen veröffentlicht. Oft geht es in ihren Werken um Fragen der Identität, Migration und den Einfluss von Geschichte auf das individuelle Leben. Weitere Romane sind Halber Stein (2012), Leuchtende Schatten (2015), So tun, als ob es regnet (2017), Die Unschärfe der Welt (2020) und zuletzt Lichtungen. Mit Lichtungen ist sie in diesem Jahr unter den Autorinnen und Autoren der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und hat bereits viele weitere Preise für ihre Werke erhalten, so zuletzt den diesjährigen Uwe-Johnson-Preis für Lichtungen. 2023 wurde sie mit dem Chamisso-Preis Dresden. Mit Die Unschärfe der Welt hat sie 2021 den Preis der LiteraTour Nord gewonnen. Ihre Sprache ist geprägt von einer poetischen und sensiblen Erzählweise, mit der sie komplexe Emotionen und Erfahrungen ihrer Figuren per Wort abbilden kann. Geschätzt wird sie weiterhin für ihren einfühlsamen Stil und die tiefgründige Auseinandersetzung mit menschlichen Themen.

Lichtungen – Bedeutung des Wortes im Kontext des Romans

Das Wort ›Lichtungen‹ besitzt auf verschiedenen Ebenen sehr viele unterschiedliche Bedeutungen und lässt je nach Vorwissen des Lesepublikums vielfältige symbolische Assoziationen zu.

Wörtliche Bedeutung von Lichtungen

  • Als Lichtung werden offene Bereiche im Wald bezeichnet, an denen mehr Licht einfällt. Diese offenen oder kahlen Stellen können durch Menschenhand künstlich durch Rohdung und andere Formen des Eingriffs entstanden sein. Sie können aber auch natürliche Ursachen wie Unwetter oder Schädlingsbefall haben.
  • Es gibt im Roman eine Szene, bei der Lev zwei miteinander ringende Wölfe auf einer Lichtung beobachtet. (Lichtungen, S. 133) Die Lichtung setzt ein fokussierendes Schlaglicht auf die beiden Tiere, ähnlich einer Bühneninszenierung, auf der ganz klar ein die Szenerie ausgeleuchtet ist.

Metaphorische Bedeutungen von Lichtungen

  • Im übertragenen Sinne können Lichtungen für Klarheit oder Erleuchtung in verworrenen Situationen stehen.
  • Lichtungen können metaphorisch als offene Räume für Ideen und Gedanken betrachtet werden.
  • Lichtungen können (im Einklang mit der Waldlichtung) als Atempause im Dickicht des Lebensalltags betrachtet werden, in denen neuer Mut geschöpft werden kann.
  • Im Roman ist zum Beispiel Kunst für Kato eine Lichtung, Lev geht in seinen Kindertagen zur Kur und genießt dort die heißen Bäder.

Literarische Symbolik des Wortes Lichtungen von Iris Wolff

  • Lichtungen können in literarischen Werken Orte der Begegnung sein, insbesondere in Märchen und der Fantasy-Literatur nehmen Lichtungen oft auch eine wichtige Rolle ein.
  • In der Literatur sind Lichtungen oftmals auch ein Symbol der Hoffnung
  • Als literarische Symbole sind Lichtungen wie Schwellen Orte des Übergangs von verschiedenen Seinszuständen oder unterschiedlichen Welten.
  • In diesem Sinne ist die den Roman durchziehende Freundschaft von Lev und Kato eine Lichtung, die kleinen Erinnerungen sind Lichtungen, die Öffnung des Vorhangs in den Westen ist eine Lichtung, die Raum ermöglicht für Reisen und mehr.

Philosophische Konzepte im Zusammenhang mit dem Wort Lichtungen

In Martin Heideggers Philosophie sind Lichtungen Orte, an denen Wahrheit offenbar wird sowie

Räume für Reflexion und Kontemplation. Laut dem Historischen Wörterbuch der Philosophie steht der Begriff bei Heidegger im Zusammenhang mit der „Analyse des Seins des Menschen als eines In-der-Welt-Seins […].[1]

Bei Heidegger heißt es in Das Ende der Philosophie und die Aufgabe des Denkens:
Aber niemals schafft das Licht erst die Lichtung, sondern jenes, das Licht, setzt diese, die Lichtung, voraus. Indes ist die Lichtung, das Offene, nicht nur frei für Helle und Dunkel, sondern auch für den Hall und das Verhallen, für das Tönen und das Verklingen. Die Lichtung ist das Offene für alles An- und Abwesende.
Es wird für das Denken notwendig, auf die Sache, die hier Lichtung genannt wird, eigens zu achten. Dabei werden nicht, wie es vordergründig allzuleicht scheinen könnte, aus bloßen Wörtern, z.B. »Lichtung«, bloße Vorstellungen herausgezogen. Vielmehr gilt es, auf die einzigartige Sache zu achten, die mit dem Namen »Lichtung« sachentsprechend genannt wird. Was das Wort in dem jetzt gedachten Zusammenhang nennt, das freie Offene, ist, um ein Wort Goethes zu gebrauchen, ein »Urphänomen«. Wir müßten sagen: eine Ur-sache.[2]

Konkret geht es Heidegger bei der Verwendung des Begriffs Lichtungen auch um das in die Lichtung eindringende Licht und die damit einhergehende Offenheit. Auf einer Lichtung kann das Helle mit dem Dunkeln spielen.[3]

Im übertragenenen Sinne lässt sich dieses Prinzip neben den politischen Umwälzungen und einer sich verändernden Kultur im Roman auf die Figuren und ihre Motivationen ausrichten. Und überdies geht es hier auch um Leerstellen, um das Verschwiegene, um das Abwesende, das aber auch im Anwesenden und Gesagten vorhanden ist. Der Begriff passt insofern sehr gut zum Roman, so wie Heidegger ihn definiert. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich kein Experte diesbezüglich bin, mir allerdings die Begriffssynchronizität auffällt.

Psychologische Deutung für den Begriff Lichtung

  • Im psychologischen Zusammenhang sind Lichtungen Symbole für Erkenntnisgewinnung und Bewusstwerdung.
  • Des Weiteren können Lichtungen auch Momente der Selbsterkenntnis beschreiben, lichte Momente. Das gilt dann auch im medizinischen Bereich bei Erkrankungen, die das Gehirn und die Denkfähigkeit betreffen wie bei Demenz.
  • Im Roman lässt sich hier zum Beispiel Levs Erkrankung und das erlebte Trauma gut verknüpfen. Eine Form der lichten Bewusstwerdung erlebt Lev durch Reflektieren und auch durch eigenes Erleben, etwa wenn er im Wald den Wegen seines verstorbenen Vaters folgt oder beim Militär ist oder aber seinen Erinnerungen an Kato nachhängt.

Ökologische Perspektive des Begriffs Lichtungen

  • In der Natur sind Lichtungen wichtige Biotope für lichtliebende Pflanzen und Tiere.
  • Lichtungen sind außerdem Indikatoren für die Dynamik und Gesundheit eines Waldes
  • Tatsächlich war Levs Vater Waldarbeiter und auch Lev folgt seinen Spuren dorthin. Er lernt viel über den Wald, die Stille, das Holz und die Arbeit dort. Das Wort Lichtungen ist somit sogar aus ökologischer Perspektive auf den Roman anwendbar.

Kunsthistorischer Kontext des Wortes Lichtungen

  • Lichtungen sind beliebte Motive in der Malerei, insbesondere in der Romantik.
  • Sie spiegeln als Symbol die Verbindung der Natur mit der menschlichen Erfahrung wider.
  • Im kunsthistorischen Sinne passt der Begriff zu Katos Talent. Sie zeichnet und malt und drückt ihr Inneres in Farben und Formen aus.

Soziologische Bedeutung von Lichtungen von Iris Wolff

  • Als Metapher im soziologischen Sinne stehen Lichtungen für gesellschaftliche Freiräume, die auf verschiedene Weisen geschaffen werden können.
  • Zugleich sind Lichtungen Orte des Zusammenkommens und des kommunikativen Austausches.
  • Gerade im soziologischen Kontext ist der Begriff auf den Roman anwendbar, da sich die Region, aus der Lev und Kato stammen, auch durch eine Vielstimmigkeit auszeichnet, die nicht nur auf verschiedene Sprachen zurückführbar ist. Es gibt unterschiedliche Stimmen und Strömungen in der Gesellschaft, die vielen Ansichten und Meinungen etwa zum politischen Regime, zu familiären Angelegenheiten und mehr.

Mehr und weniger finden sich viele der genannten Aspekte aus den unterschiedlichen Bereichen auch in Iris Wolffs Lichtungen. Eines wird aber hoffentlich durch diese Auflistung deutlich: Lichtungen in diesem Fall und Worte im Allgemeinen lassen sich je reichhaltig und vielschichtig je nach Kontext und Wissenshintergrund ganz unterschiedlich interpretieren.

Ich greife mir jetzt zwei Themen heraus, dich mich besonders angesprochen haben. Dazu gehören die einzelnen Mottos der Kapitel und der Umgang mit Kunst.

Die Mottos der einzelnen Kapitel in Lichtungen von Iris Wolff

Wenn der Roman chronologisch von vorne nach hinten erzählt wird, dann ist es logisch, wenn das Inhaltsverzeichnis am Anfang der Geschichte steht, in diesem Fall also am Ende des Buches. Es ist ein Inhaltsverzeichnis ohne Seitenzahlen, dafür werden aber verschiedene Mottos, je eines pro Kapitel abgebildet. Diese finden sich in ihrer Essenz vor dem jeweiligen Kapitel direkt im Text wieder. Ich denke, das entsprechende Motto hat eine sinnstiftende Funktion im zugehörigen Kapitel.

Ein intertextuelles bzw. auch intermediales Motto sowie Element stellt zum Beispiel für Kapitel 7 eine Zeile aus dem Song Pictures of You von The Cure dar:
I’ve been looking so long at these pictures of you
That I almost believe that they’re real

Im hinteren Inhaltsverzeichnis ist die deutsche Übersetzung abgebildet:
Ich habe die Bilder von dir so lange angeschaut,
Dass ich fast davon überzeugt bin, sie seien echt

Pictures of You wurde 1989 veröffentlicht. Der Song handelt im Wesentlichen von Erinnerungen und dem Gefühl des Verlusts. Der Sänger betrachtet alte Fotos einer vergangenen Beziehung oder einer geliebten Person, die nicht mehr in seinem Leben ist. Diese Bilder lösen starke Emotionen wie Sehnsucht, Trauer und eine gewisse Nostalgie aus. Der Song ist genial! Und die Integration dieser Zeilen des Songs in Lichtungen ist es auch. Denn die im Song beschriebenen Emotionen spiegeln meines Erachtens das Lebensgefühl der Figuren, die Nostalgie von Lev, die mit seinen Erinnerungen an Kato verbunden sind. Es spielen noch mehr Aspekte mit ein, die sich aber in diesem Zusammenhang jeder selbst bei der Lektüre erschließen darf. Der Song wird auch explizit in Kapitel 7 erwähnt und von Lev an ein gemeinsames Erlebnis mit Kato erinnert, was die Nostalgie und das Erlebnis der Rückschau für das Lesepublikum sichtbar macht.

Textpassage aus Lichtungen im Zusammenhang mit Pictures of You von The Cure aus Kapitel 7

An Katos dreißigstem Geburtstag waren sie zusammen ans Schwarze Meer gereist. Der Zug war voll besetzt und fuhr kaum schneller als fünfzig Kilometer pro Stunde, alle Hinweise und Aufkleber waren auf Deutsch. Jedes noch so kleine Dorf besaß einen Bahnhof und Bahnwärter. Jeder, der ausstieg, gab seinem anderen, der einstieg, seine Fahrkarte.
Als kurz vor Hermannstadt eine Fußballmannschaft kleiner Jungs zustieg und die Fahrgäste sie auf den Schoß nahmen, gaben Lev und Kato ihre Plätze frei und setzten sich auf den Boden. Die Tür ließ sich während der Fahrt öffnen. Kato schloss die Augen im Wind, helle und dunkle Schatten wanderten über ihr Gesicht. Irgendwo zwischen Kronstadt und Sinaia ließ der Schaffner über die Lautsprecheranlage ein Lied von The Cure laufen. Mit einer Reisenden aus Dresden unterhielten sie sich über den Krieg, in dem es wieder einmal darum ging, angebliche ethnische Grenzen und Staatsgrenzen in Übereinstimmung zu bringen. Sie beschlossen, ihre Nationalität nicht so wichtig zu nehmen wie jenes veränderliche, wachsende Netz unterschiedlichster Prägungen – aus Musik, Geschichten, Sprichwörtern. (Lichtungen, S. 58)

Kunst, Natur und Symbolik in Lichtungen

Die Kunst spielt eine wichtige Rolle in Lichtungen von Iris Wolff. Kato ist eine talentierte Zeichnerin. Schon als Lev sie kennenlernt, sie ihm notgedrungen am Krankenbett den verpassten Schulstoff lehrt, zeichnet sie. Vor allem auch viele Vögel, insbesondere Amseln, sind unter den Zeichnungen. Die Amselbilder zeichnet sie für Camil, für den „die Amsel ein Buchstabe Gottes [war], reine Form, reiner Ton, Hingabe.“ (Lichtungen, S.135). Er zeichnet mit einer Stimmgabel ihre Melodien auf, Kato zeichnet dann für jede einzelne ein Bild. Ein Vogel ist überdies auch ein Symbol der Freiheit, der (wenn nicht im Käfig gehalten) schnell von einem Ort zum anderen fliegen und Menschen mit seinem Gesang, seinem natürlichen Talent erfreuen kann. Möglicherweise ist hier auch eine motivische Gemeinsamkeit zwischen Kato und der Vogelsymbolik auszumachen. Immerhin verlässt sie ihre Heimat, reist durch Europa und lebt als Straßenkünstlerin frei ihr Talent aus.

Es gibt eine Textpassage, die ich sehr wichtig für das Verständnis von Kunst und auch der Literatur im Allgemeinen finde.

Wenn sie ein Bild male, hoffe sie [Kato], dass die Betrachter auf die andere Seite gerieten. Es genüge nicht, es von oben anzusehen, mit dem Verstand Linien und Farben zueinander ins Verhältnis zu setzen, zu urteilen, ob es gut sei oder schlecht, einem gefalle oder nicht. Erst, wenn man die Welt aus den Augen der Figur heraus sieht, sagte Kato, sei es richtig. (Lichtungen, S. 30)

Die Kunst durch Literatur andere Perspektiven aufzuzeigen

Diese Aussage von Kato hängt meines Erachtens nach mit der Reflexion des Erschaffens von Literatur und Kunst. Die Frage nach der konkreten Motivation ist für Außenstehende natürlich nicht nahbar. Aber Kunst und Literatur, auch Filme und Serien schaffen es, auf ihre individuelle Art und Weise Menschen zu berühren und ihnen Dinge und Erfahrungen nahezubringen, die sie noch nicht kennen. Das ist sehr wichtig. Es geht darum, auf ein Ereignis eine andere Perspektive zu erhalten, dazuzulernen, eben die Welt aus den Augen der Figur zu sehen, auf die andere Seite zu kommen.

Lichtungen von Iris Wolff ist für mich ein Roman, der dies schafft und mich entführt in unterschiedlichste Lichtungen und Seinszustände von Figuren und sich mit Identitätsfindung in verschiedensten Bereichen wie etwa der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in der Diktatur im Angesicht von Tod und Trauma, Freundschaft und familiären Bindungen beschäftigt.

Dazu abschließend ein Zitat aus dem Buch, in dem Lev über Kunst sinniert:

Die Kunst war ein Spiel zwischen Zeigen und Verbergen. Das Leben auch? Es gab das Sichtbare und das Unsichtbare, und nur das Wenigste kam überhaupt ans Licht. Manches konnte man in sich verstecken, bis man vergaß, dass es einmal da gewesen war. Anderes nicht. (Lichtungen, S. 42)

Verwendete Literatur

Heidegger, Martin: Das Ende der Philosophie und die Aufgabe des Denkens. In: Gesamtausgabe. 1. Abteilung: Veröffentl. Schriften 1910-1976, Bd. 14, Frankfurt am Main 2007, S. 81.

Probst, Peter: Lichtung. In: HWdP. Hg. von Joachim Ritter, Karlfried Gründer und Gottfried Gabriel, online unter: https://www.schwabeonline.ch/schwabe-xaveropp/elibrary/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27verw.lichtung%27%20and%20%40outline_id%3D%27hwph_verw.lichtung%27%5D (zuletzt aufgerufen am 12.10.2024).

Wolff, Iris: Lichtungen. Stuttgart 2024.


[1] Probst, Peter: Lichtung. In: HWdP. Hg. von Joachim Ritter, Karlfried Gründer und Gottfried Gabriel, online unter: https://www.schwabeonline.ch/schwabe-xaveropp/elibrary/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27verw.lichtung%27%20and%20%40outline_id%3D%27hwph_verw.lichtung%27%5D (zuletzt aufgerufen am 12.10.2024).

[2] Heidegger, Martin: Das Ende der Philosophie und die Aufgabe des Denkens. In: Gesamtausgabe. 1. Abteilung: Veröffentl. Schriften 1910-1976, Bd. 14, Frankfurt am Main 2007, S. 81.

[3] Ebd., S. 80.

Worum geht es?

Dieser Blog dient dem Interpretieren von Literatur, Filmen und Kunst, individuellen Erfahrungen und der Realität. Die Analysen und Interpretationen erfolgen als Gedankenexperimente im Rahmen einer Beschäftigung mit dem Erzählen, literarischen Figuren, historischen Personen sowie realen Menschen unter Anwendung literaturwissenschaftlicher Theorien und Methoden.

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