Empathie, Perspektive und NS-‘Euthanasie’ – Olga Martynova – Der Engelherd

Der mögliche Erwerb nicht-propositionaler Erkenntnis durch Lektüre

[Johanna sagte:] »Ich denke oft, die Nazis haben so viel Schuld auf uns Deutsche geladen, die jedoch nie gebüßt wurde.« [Lu antwortete: »…] wir sind die lebensunfähigste Generation aller Zeiten, von Neurosen befallen wie noch nie in der Geschichte, alle depressiv, alle entnervt, handlungsunfähig […].«[1]

Die Schuld betrifft nicht nur die Verbrechen gegen die Juden, sondern auch die Ermordung Kranker und Behinderter im Rahmen der NS-‘Euthanasie’, deren Existenz lange in der deutschen Gesellschaft verdrängt und verschwiegen wurde.[2] Während den Betroffenen als physisch und „psychisch kranken, geistig behinderten oder sozial auffälligen Menschen […] das moralische Recht als auch die Fähigkeit abgesprochen [wurde], das erlittene Unrecht zu thematisieren“[3], blieben auch Angehörige aus Scham für das stigmatisierte Familienmitglied stumm oder erlebten bei der Forderung nach Aufklärung Ablehnung.[4] Es scheint schwierig, Empathie für kranke, behinderte und sozial auffällige Menschen aufzubringen.[5] Entsprechende Vorurteile gab es nicht nur vor und nach 1945, sie sind auch jetzt vorhanden.[6]

Die öffentliche Thematisierung der NS-‘Euthanasie’ und die ihr zugrundeliegende soziale Entwertung von behinderten und kranken Menschen ist notwendig und wünschenswert, auch um die traumatischen Auswirkungen der Aktion auf die nachfolgenden Generationen zu offenbaren.[7] Seit einigen Jahren ist das Thema vermehrt in Film und Literatur präsent. Die aus Russland stammende, 1991 nach Deutschland übergesiedelte, Autorin Olga Martynova wirft in Der Engelherd einen transkulturellen Blick auf die NS-‘Euthanasie’ und die daraus hervorgegangenen Folgen für Gesellschaft und Individuum.[8]

Vorgehen

Untersucht wird, inwiefern Leser von Der Engelherd nicht-propositionale Erkenntnisse empathischer und perspektivischer Art in Bezug auf den Umgang mit kranken, behinderten oder sozial auffälligen Menschen durch die Lektüre gewinnen sowie für Thematiken um die NS-‘Euthanasie’, und möglicherweise damit zusammenhängenden Ereignissen die eigene Biografie betreffend, sensibilisiert werden können. Zunächst wird daher der historische Kontext umrissen.

Für die vorliegende Untersuchung sind von den im Roman enthaltenen drei Erzählebenen die Gegenwartshandlung auf der sekundären Erzählebene sowie die daraus hervorgehende Binnenerzählung Zwischenfall am See interessant. Nicht untersucht wird die als Journal eines Engelsüchtigen betitelte Rahmenhandlung. Diese besitzt zwar eine korrelative Funktion für die Binnenhandlung, wird mit Blick auf die Fragestellung aber nicht in die Untersuchung einbezogen.

Zunächst wird der mögliche innerfiktionale Erkenntnisprozess des Protagonisten Caspar Waidegger hinsichtlich seiner sozialen Interaktionen und seines Umgangs mit der behinderten Tochter Maria untersucht. Gezeigt werden soll, inwiefern sich die bei ihm diagnostizierte soziale Auffälligkeit in Form von Schuld- und Schamgefühlen manifestiert und ihn „handlungsunfähig“(S. 59) im sozialen Umgang gemacht hat. Aus der Darstellung ergibt sich für die Leser die Möglichkeit zum Erwerb nicht-propositionaler Erkenntnis empathischer Natur.

Weiterhin wird der Umgang mit einem behinderten Kind anhand einer lebensverneinenden und einer vermeintlich lebensbejahenden Einstellung aufgezeigt. Die unterschiedlichen Figurenperspektiven erlauben den Lesern eventuell den Erwerb perspektivischer Erkenntnisse hinsichtlich der dargestellten Problematik sowie die Möglichkeit zur Revision und Neubewertung eigener Ansichten.

Die Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit, in welcher die NS-‘Euthanasie’ eine Rolle spielt, erfolgt für den Protagonisten über eine von ihm verfasste Binnenerzählung. Untersucht werden auf beiden Erzählebenen vorhandene Ästhetisierungsstrategien, um eine mögliche Beeinflussung der Leser für die stumm gebliebenen Opfer der NS-‘Euthanasie’ aufzuzeigen, durch welche empathische Erkenntnis vermittelt werden könnte.

Das Verdrängen von Elementen der eigenen Biografie belastet die Figuren in Form von Schuldgefühlen. Den Lesern wird anhand ausgesuchter Textstellen die Möglichkeit zum Erwerb perspektivischer Erkenntnis geboten. Damit geht möglicherweise ein Appell her, sich adäquat mit verdrängten Aspekten der eigenen Biografie – eventuell mit Bezug auf die NS-‘Euthanasie’ – auseinanderzusetzen. Wie Martynovas literarische Umsetzung unter den benannten Aspekten zu bewerten ist, wird ebenfalls erörtert.

Methode

Methodisch liegt diesem Beitrag die Rezeptionsästhetik zugrunde. Untersucht wird anhand geeigneter Textstellen die „Beziehung von Text und Leser als ein Interaktionsverhältnis [sowie] Textstrukturen und -strategien, die eine Funktion der Leserlenkung besitzen.“[9] „»Unbestimmtheitsstellen«, […] »Leerstellen«“[10] sowie „Montagetechniken, die nach einem Vergleich verschiedener Handlungsstränge verlangen“[11] gehören zu den textuellen Merkmalen, welche die Imagination der Leser steuern können. Durch den Vorstellungsakt der Leser entsteht eine Wechselwirkung zwischen Fiktion und Realität, auch wenn fiktionale Literatur nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.[12]

Die vorliegende Arbeit orientiert sich an Íngrid Vendrell Ferrans Studie, nach der fiktionale Literatur eine erkenntnistheoretische Kraft besitzt und Leser „nicht-propositionale Erkenntnisse […] perspektivischer, phänomenaler, empathischer und ethischer“[13] Natur gewinnen können. Propositionale Erkenntnis basiert auf dem Wissen von Wahrheitswerten und Tatsachen.[14] Nicht-propositionale Erkenntnis stellt subjektiv-perspektivisches Wissen dar und bietet die Möglichkeit bestimmte Erfahrungen im Sinne eines wissen-wie-es-wäre zu machen.[15] Die Möglichkeit des Erwerbs von entsprechenden Erkenntnissen ist aufgrund des lange erfolgten gesellschaftlichen Verdrängens verschiedenster Aspekte der NS-‘Euthanasie’ und den zugrundeliegenden Mechanismen signifikant. Leser könnten für die mit der Aktion einhergehenden Dynamiken (welche in der Gegenwart nachwirken) sensibilisiert werden, sich bewusst einer Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit zuwenden sowie Empathie für die Betroffenen und stummen Opfer der NS-‘Euthanasie’ entwickeln.

„[Empathie] ist das affektive […] Nachempfinden der vermuteten Emotion eines anderen Lebewesens auf Basis des kogn. Verstehens dieser Emotion [, die] das Erkennen von und die Einsicht in die (vermuteten) Ursachen der Emotionen des Gegenübers [beschreibt].“[16]

Fiktionale Literatur kann somit als Katalysator des Erfahrungshintergrundes fungieren, indem sie den Lesern die Möglichkeit des Sich-Hineinversetzens ermöglicht.[17] Laut Gottfried Gabriel ist dafür eine Vergegenwärtigungsleistung notwendig: Die Leser nehmen imaginativ am Schicksal und den Empfindungen der Figuren teil.[18] So können sie Empörung, Hass, Scham und möglicherweise auch Schuld mitempfinden. Je stärker die emotionale Reaktion, desto stärker erfolgt ein Hineinversetzen in die Situation der Figur. Besonders starke Reaktionen deuten eventuell auf eigene Erfahrungen bezüglich des Dargestellten hin oder auf den Wunsch, eine Änderung in der realen Welt oder am Selbst vorzunehmen.[19]

Historischer Kontext

Der Begriff ‘Euthanasie’ bezeichnete ursprünglich ein schmerzloses Sterben und einen ehrenvollen Tod.[20] In der NS-Zeit wurde er für die Ermordung von geistig und körperlich behinderten sowie sozial auffälligen Menschen und später auch unerwünschten Bevölkerungsgruppen gebraucht. Die Vorstellung von lebensunwertem Leben basierte auf sozialdarwinistischem Gedankengut und der Annahme minderwertige Lebewesen stürben durch natürliche Auslese.[21] Die in der 1920 erschienenen Schrift Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens als minderwertig eingestuften ‘Ballastexistenzen’ sollten aus ökonomischen, nationalen und sozialen Gründen beseitigt werden.[22]

Nach dem im Juli 1933 verabschiedeten Sterilisierungsgesetz folgte ab Mai 1939 die Kinder-‘Euthanasie’.[23] Geistig und körperlich behinderte sowie sozial auffällige Säuglinge und Kleinkinder wurden in den Kinderfachabteilungen von Pflegeeinrichtungen getötet.[24] Das Alter wurde im Verlauf der Mordaktion sukzessive auf das 17. Lebensjahr heraufgesetzt.[25] Die Kinder dienten auch als Forschungsobjekte für medizinische Versuche.[26] Gehirn und Rückenmark wurden an Forschungsinstitute weitergeleitet.[27] Bis Kriegsende wurden mindestens fünftausend Kinder ermordet.[28]

Die als ‘Aktion-T4’ bezeichnete Erwachsenen-‘Euthanasie’ begann inoffiziell in der Kanzlei des Führers.[29] Der Erlass für die als ‘Gnadentod’ benannte Aktion wurde auf den Kriegsbeginn aus Oktober heraus rückdatiert.[30] In als Duschräumen getarnten Gaskammern fanden die Morde in sechs Pflegeinrichtungen deutschlandweit statt.[31] Der bürokratische Aufwand war riesig. Gemeinnützig getarnte Organisationen waren zuständig für die Erfassung der Opfer und weitere Verwaltungsaufgaben, wobei alles der völligen Geheimhaltung unterlag.[32] Die Angehörigen erhielten Sterbeurkunden mit gefälschten Todesursachen.[33] Durch Fehler wurden die Ausmaße der Aktion bekannt. Die ‘Euthanasie’-Rede des Bischofs Graf von Galen in Münster im August 1941 führte zum Stopp, doch inoffiziell ging das Morden weiter.[34] Insgesamt gab es mehr als 260.000 Opfer.[35] Lange blieb die NS-‘Euthanasie’ in der Erinnerungskultur unbeachtet.[36] Dies lag mitunter an dem Verschweigen und Verdrängen der Verbrechen und einem spärlichen Informationsangebot,[37] wobei seit einigen Jahren eine (medizin)historische Aufarbeitung erfolgt.[38]

„Zu einer gesellschaftlichen Aufarbeitung gehören nach dem Bruch des Schweigens über das historische Geschehen auch die Anerkennung dieses Geschehens als ein den Betroffenen zugefügtes Unrecht, die Bereitschaft der Auseinandersetzung, die juristische Ahndung und die Entschädigung der Opfer […].“[39]

Die deutsche Bevölkerung ist partiell durch übernommenes Gedankengut der NS-Ideologie traumatisiert, was ein kritisches Hinterfragen im aktuellen Umgang mit Kranken und Behinderten vor dem historischen Hintergrund notwendig macht.[40] Viele Angehörige leiden immer noch unter der Stigmatisierung der als lebensunwert gebrandmarkten Familienmitglieder. Die literarische Darstellung könnte die Bevölkerung für die dort thematisierten Aspekte sensibilisieren, Empathie für Betroffene und Opfer erzeugen und eine offene Auseinandersetzung ermöglichen.

NS-‘Euthanasie’ und gegenwärtige Folgen

Erwerb von Empathie für Betroffene

„Fabian Kranichpferd dachte, dass Caspar Waidegger eitel und anmaßend wie eine Litfaßsäule war“ (S. 16). Der alternde Schriftsteller behandelt seine junge Freundin Laura mit einer für den Zeitraum der Beziehung unangemessenen Gleichgültigkeit (S. 16) und hat kaum soziale Kontakte (S. 17). Besuch möchte er schnell loswerden (S. 25). Die unsympathische Darstellung des Protagonisten dürfte mit Einführung seiner behinderten Tochter Maria, deren Sprachvermögen begrenzt ist (S. 52), verstärkt werden: Solch eine Tochter zu haben bezeichnet er „als Unglück“ (S. 52). Er hat sie auf Forderung seiner Ex-Frau Cordula in einem Pflegeheim untergebracht, „keine weiteren Gedanken an sie verlor[en]“ (S. 51) und ihre Kindheit verpasst (S. 51). Besuche hielt er für sinnlos (S. 53). Erst durch Marias Halbschwester Martha (die zweite Tochter Cordulas), die in dem Heim als Krankenschwester arbeitet (S. 53) lernt er Maria als seine Tochter anzunehmen (S. 54). Allein durch Marthas „Einmischung“ (S. 54) hat er„keine Angst mehr vor dem rätselhaften Wesen, das kein »Wesen« mehr war“(S. 58). Der durch Einweisung seiner Tochter gewonnene Freiraum ermöglichte Caspar schriftstellerischen Erfolg, (S. 239) und somit Bücher zu schreiben, „die immer weniger Menschen in der Lage sind zu lesen“ (S. 239). Die Fragen nach dem Sinn seiner Tätigkeit und der lange vernachlässigten Maria hat bei ihm Schuldgefühle ausgelöst (S. 54). Die Klärung seiner Verhältnisse scheint mit Blick auf seinen sich verschlechternden Gesundheitszustand und sein Alter dringlich, wobei die Ohnmachtsanfälle als physische Reaktion auf Schuldgefühle betrachtet werden könnten (S. 113-117; S. 279).

Nach und nach erfahren die Leser die Gründe für Caspars unsoziales Verhalten und seinen Rückzug aus der Realität in die Welt der Figuren, die „ihm die Selbstreflexion“ (S. 64) ersetzen. Schon als Junge wurde ihm aufgrund von „Überempfindlichkeit“(S. 62) das Künstler-sein diagnostiziert (S. 62). Wegen „steigender Nervosität“ (S. 319) und Problemen in der Schule (S. 320) musste er in einer „Psychologischen Beratungsstelle“ (S. 319) vorstellig werden. Die in der Kindheit mehrfach gestellte Diagnose hatte Konsequenzen für sein Leben. Die Trennung von Cordula, mit Berücksichtigung der eventuell damit zusammenhängenden Schwierigkeiten ein behindertes Kind großzuziehen (S. 53), scheint ihn mitgenommen zu haben: Er ist danach „nie länger mit einer Frau zusammen gewesen.“ (S. 280) „[M]it [Cordula] war er als junger Mann endgültig gestorben […]“ (S. 338).

Caspar scheint ein sehr empfindsamer Mensch zu sein, der sensibler auf belastende Ereignisse reagiert als andere. Leser müssten für diese Schlussfolgerung entsprechende Textstellen verbinden, den ihnen unbekannten Lebenshorizont imaginieren und Leerstellen mit der eigenen Vorstellungskraft füllen.[41] Unter Berücksichtigung des historischen Kontextes könnte angenommen werden, dass Caspar in der NS-Zeit als sozial auffällig der Kinder-‘Euthanasie’ zum Opfer gefallen wäre.

„Wenn man weiß, wie es ist, die Wahrnehmungen, Überzeugungen, Gefühle und Wünsche eines Anderen nachzuempfinden, Elemente einer anderen Biographie nachzuvollziehen usw., können wir von einem empathischen Verstehen eines Anderen sprechen.“[42]

Ein möglicher Gewinn nicht-propositionaler Erkenntnis empathischer Art für den erst als arrogant dargestellten Caspar ist für die Leser durch die untersuchten Textstellen gegeben. Er wird zum sozial Unbeholfenen, der aufgrund seiner Sensibilität Ablehnung erfahren hat und sich nur noch mit den Figuren seiner selbst verfassten und gekauften Bücher beschäftigt (S. 37), anstatt mit realen Menschen. Für eine gelungene Vergegenwärtigung müssten die Leser sich auf Caspars Situation einlassen. Dabei ist es egal, ob die im Roman dargestellten Situationen, Ansichten und Lebensformen von den Lesern gebilligt werden, sie stellen auch bei Ablehnung einen Erkenntniswert dar, denn sie werden mit ihnen unbekannten Zuständen der menschlichen Natur bekannt gemacht.[43]

Ist die Antipathie für die Figur zu groß, kommt es eventuell zu einer Imaginationsverweigerung oder einem Leseabbruch.[44] Möglich ist für die Leser aber ein Einblick in vorhandene Wertvorstellungen eben durch Antipathie. Caspar etwa erlangt nicht-propositionale Erkenntnis empathischer Natur für seinen Freund Bernd:

Caspar […] dachte, dass man sich einen anderen nur lange genug anschauen soll, dann entdeckt man auch im selbstgefälligsten Lackaffen einen Menschen, der denkt und leidet, und einem wird das Herz vor Mitleid beinahe brechen, und man wird den armen entlackten Affen nicht los, bis dieser in einem Buch festgehalten wird. (S. 241-242)

Diese Erkenntnis kann er aber nicht für sich selbst aufbringen. Letztlich wendet er den Blick von der eigenen Hilfsbedürftigkeit ab, vertauscht seine Perspektive mit Lauras (S. 345, S. 362) und bleibt ignorant. Dadurch wird an Caspar (würde man ihn als Exempel für die deutsche Bevölkerung betrachten) eine Tragik offenbar: Er will die eigene Unterstützungsbedürftigkeit nicht sehen und verweigert den offenen Blick auf sein Selbst. Für Caspar ist der innerfiktionale Erwerb empathischer Erkenntnis gescheitert. Die Leser jedoch können anhand der untersuchten Textstellen möglicherweise Empathie für die Situation des Autors mit Blick auf die in der Kindheit erfahrene Ablehnung, welche mit der Angst vor weiteren Verletzungen einhergeht, erwerben.

Scham, Schuld und Behinderung

Anja sagte: »Ich hätte abtreiben sollen, das heißt, hätte ich das gewusst, hätte ich abgetrieben. Nein, ich liebe Matthias. Er kann nichts dafür, dass ich ihn geboren habe.« Ja, meine Mutter hat mich auch nicht gefragt, hätte Caspar beinahe gesagt. (S. 211)

Dass der Autor krank oder behindert ist, wird nicht erwähnt. Caspars gedankliche Antwort könnte auf die diagnostizierte„Überempfindlichkeit“(S. 62) und einer damit einhergehenden Scham bezüglich der eigenen Existenz zurückzuführen sein. Die Abtreibungsthematik ist mit Blick auf die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik aktuell. Ähnliche Diskussionen fanden Ende des 20. Jahrhunderts und in der NS-Zeit statt und wurden im Sterilisierungsgesetz und der NS-‘Euthanasie’ manifest.

Mit Anja und Caspar werden zwei gegensätzliche Lebensmodelle hinsichtlich des Umgangs mit einem behinderten Kind vorgestellt: Sie lebt in einer glücklichen Beziehung und möchte ein weiteres Kind (S. 241). Caspar „kann es sich nicht vorstellen, noch ein Unglück in die Welt zu setzen“ (S. 138). Anstatt wie Anja offen über das eigene Kind zu sprechen (S. 210), bezeichnet er seine Tochter wiederholt als „Unglück“ (S. 138), was sich in Schuld- und Reuegefühlen äußert (S. 138). Er selbst spricht nicht über Maria, (S. 211) bewundert Anja jedoch für ihre Offenheit (S. 211). Dies scheint Indiz für die bei ihm vorhandenen Schuld- und Schamgefühlen bezüglich der eigenen Existenz und der seiner behinderten Tochter zu sein.

Das von Anja repräsentierte Modell kommt für Caspar aufgrund jener, seine Existenz durchsetzenden Schuld- und Schamgefühle nicht in Frage. Die vermeintlich lebensbejahende Einstellung Anjas trügt jedoch: Bei der Preisverleihung hat sie Angst, dass Maria laut werden oder sich ruckartig bewegen könnte (S. 238). Die Sorge, das behinderte Kind eines anderen könnte sich öffentlich nicht der Norm entsprechend verhalten, entlarvt ihre auf andere projizierte Scham und den von sich abgewandten Blick, der dem Caspars ähnelt.[45]

Das Thema um Abtreibung und der Erziehung eines behinderten Kindes bietet Zündstoff für Dispute in allen Bevölkerungsschichten und könnte starke Reaktionen bei den Lesern hervorrufen. Wenn Texte etwas beschreiben, dass Leser an die Grenzen eigener Erfahrungen bringt, kann dies verwirrend aber auch fruchtbar sein. Denn aufgrund entsprechender Aspekte werden sie veranlasst neu über eigene Parameter der dort vorstellten Motive nachzudenken, die verändert oder ergänzt werden können und möglicherweise Einfluss auf ihre Handlungsweisen in der Realität haben.[46] Caspar könnte durch Anjas Umgang mit ihrem Sohn innerfiktionale Erkenntnisse perspektivischer Art für sich selbst, den Umgang mit Maria sowie seine sozialen Interaktionen gewinnen. Letztlich begleitet Maria ihn auf eine Preisverleihung, (S. 238) Laura wird er die Tochter nicht vorstellen (S. 116-117).

Die Möglichkeit zum Gewinn von außerfiktionaler nicht-propositionaler Erkenntnis liegt für die Leser in der Aktualisierung und Neubewertung eigener Ansichten die Abtreibungsthematik betreffend, den Umgang mit einem behinderten Kind sowie allgemein mit kranken, behinderten und sozial auffälligen Menschen in der Öffentlichkeit. Damit wird die Diskussion um die Ermordung von lebensunwertem Leben in die Gegenwart geholt.

Martynova bietet die Möglichkeit der Reflektion, Aktualisierung und kritischen Hinterfragung der eigenen Ansichten an, womit eine „Revision, Umgestaltung, Verwandlung oder Erweiterung [der eigenen] elementaren Formen des Weltbezugs“[47] für die Leser und das Einnehmen einer neuen Perspektive mit Eingriff in die Realität erreicht werden könnte.

Generationsübergreifende Traumatisierung

Erwerb von Empathie durch ästhetische Darstellung  

Über die Geschichte Zwischenfall am See erschreibt Caspar das Schicksal seiner Mutter und seiner behinderten, durch die Kinder-‘Euthanasie’ ermordeten Schwester Maria. Die Binnenerzählungen sind textuell verschränkt, die erschriebene Vergangenheit reicht in Caspars Gegenwart. Zugleich werden Mechanismen der durch die NS-‘Euthanasie’ stattgefundenen Traumatisierung der Bevölkerung veranschaulicht. Es dürfte kein Zufall sein, dass Caspars Tochter und die ältere Schwester den Namen ‘Maria’ tragen, dass beide zeichnen (S. 192, S. 138) und sich in den Augen beider die kosmische Weite (als Hinweis auf die Behinderung) spiegelt (S. 107). Caspars Erinnerung vermischt sich zeitweilig (S. 307).

Die Leser erfahren von der älteren Schwester erst spät. Es scheint zu verwundern, dass Caspars Mutter selbst Vorurteile gegenüber behinderten Kindern hat: Beim Anblick eines Jungen im Rollstuhl mit Sprachproblemen (S. 45-46), äußert sie sich abfällig gegenüber der Möglichkeit ein behindertes Kind zu haben. Sie spricht davon, dass „einem sein Leben kaputtgemacht wird“ (S. 46). Diese Ansicht wird Caspar in Anbetracht der Vernachlässigung seiner Tochter übernehmen (S. 42-43). Weitere textuelle Verschränkungen sind vorhanden:

Caspars Mutter will nicht über die Krankheit der Tochter sprechen will, (S. 168) ihr Sohn wird dies später ebenfalls vermeiden (S. 211). Der Ehemann und das Kindermädchen von Caspars Mutter begegnen der geistigen Behinderung des Mädchens verständnislos (S. 171). Caspar stellt die Tochter selbst seiner Freundin Laura nicht vor – eventuell aus Angst vor derartigen Reaktionen (S. 116-117). Caspars Mutter gibt sich die Schuld am Tod Marias (S. 272-273). Auch gibt sie ihrem Mann die Schuld, (S. 333) woraufhin die Ehe zerbricht (S. 333). Die Ehe von Caspar und Cordula scheint mitunter an der Aufgabe gescheitert, die behinderte Tochter Maria zuhause erziehen zu wollen (S. 53). Schuldgefühle bezüglich Marias Tod und Leben hat der Protagonist ebenfalls (S. 385). Während Caspars Mutter von ihrem Mann überredet wird die Tochter in eine Pflegeeinrichtung abzugeben, (S. 170) scheint es Cordula, welche diese Forderung an Caspar richtet (S. 51). Unklar bleibt, ob er Schuldgefühlen ausweichen will und die Verantwortung auf die Ex-Frau schiebt (S. 42).

Tatsächlich gaben Eltern ihre kranken oder behinderten Kinder während der NS-Zeit in Pflegeeinrichtungen ab und wurden mit Aussicht auf eine erfolgreiche Therapie getäuscht.[48] Das Regime verstand unter ‘Behandlung’ die Ermordung mit Schlafmittel, Gift oder Zäpfchen.[49] Während Caspars Schwester Opfer der Kinder-’Euthanasie’ wurde, erfahren die Leser über den Tod der Tochter nichts. Beide sterben aber in der Pflegeeinrichtung.

 „Was Dichtung wesentlich meint, wird nicht in ihr gesagt oder als in ihr enthalten mitgeteilt, sondern gezeigt, und zwar in der Weise, dass ein fiktional berichtetes Geschehen aufgrund seiner Fiktionalität den Charakter des Historisch-Einzelnen verliert und so – zu einem Besonderen geworden – eine Vergegenwärtigungsleistung erbringt.“[50]

Die Binnenerzählung Zwischenfall am See enthält ästhetisch aufbereitete, vom realhistorischen Kontext abweichende Elemente. Das beliebte und schöne Mädchen Maria (S. 227) kann nicht als Exempel für die tatsächlich ermordeten Kinder gelten. Einblick in die Praxis der Kindereuthanasie ist aufgrund fehlender Dokumentation nur durch Zeugenaussagen gegeben. Dies Zeugen waren aber daran interessiert, Empathie für sich und ihre Situation herzustellen, die getöteten Kinder erhielten keine Stimme.[51] Die Zustände in den Kinderfachabteilungen wiesen oft eine mangelnde Versorgung auf, gegen die es keine merklichen Proteste gab.[52] In diesem Sinne ist die Figur der um Maria besorgten Schwester M. (S. 227) ambivalent zu betrachten.[53]

Die glücklich-leise vor sich hinzeichnende Maria der Gegenwart (S. 138) ist ebenfalls kein Exempel für die aktuell zu behandelnden Menschen in Pflegeeinrichtungen. Es darf davon ausgegangen werden, dass eine derart entspannte Auseinandersetzung mit Kunst nicht gängig ist.[54] Würde Maria aufgrund von Wutanfällen ruhiggestellt werden müssen, würden die Leser möglicherweise aufgrund der abschreckenden Darstellung keine Empathie erwerben können, die sich auf die durch das NS-Regime Ermordeten übertragen ließe. Die ansprechende Darstellung beider Marias scheint daher aus rezeptionsästhetischer Perspektive nachvollziehbar.

Durch die textuelle Verknüpfung der Binnenerzählungen werden der NS-‘Euthanasie’ zugrundeliegende Mechanismen und die damit einhergehende Ausgrenzung von kranken, behinderten und sozial auffälligen Menschen in der Vergangenheit aufgezeigt und in der Gegenwart aktualisiert. Die literarische Ästhetisierung ist Strategie, eine Vergegenwärtigungsleistung und damit Empathie bei den Lesern hervorzurufen. Es soll die Ungerechtigkeit gegenüber den unschuldig getöteten Kindern demonstriert werden.

Verweigerung einer Aufarbeitung

Als exemplarisch für eine inadäquate Aufarbeitung der Vergangenheit vor dem Hintergrund der NS-‘Euthanasie’ dürfte Caspars Auseinandersetzung mit dem Nachlass seiner Mutter, aufbewahrt in einer Pralinendose, betrachtet werden (S. 199): „Er zögerte bis heute, den Inhalt genauer anzusehen“(S. 199). Eigentlich wünscht er sich eine junge Frau, die sich für ihn mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt (S. 199). Ob der Wunsch des Autors hier auf die deutsche Bevölkerung übertragen werden kann – weder Täter noch Betroffene sich mit der eigenen Biografie und den einst begangenen Taten kritisch auseinandersetzen wollten und erst die Enkelgenerationen beginnt Aufklärungsarbeit zu leisten[55] – wird als möglich erachtet. Letztlich stellt er fest, dass niemand außer ihm einen Blick in seine Familiengeschichte werfen sollte (S. 348). Die dort von Caspar entdeckten Gegenstände, vermeintlich vergessene oder verdrängte Dinge, (S. 350) tauchen in Zwischenfall am See auf (S. 349). Seine Figur ist Stellvertreter für die aus Scham und Angst schweigenden Täter und Betroffenen hinsichtlich der Übernahme von Verantwortung für die eigene Vergangenheit und einer offenen Auseinandersetzung damit.

Unausgesprochene, verdrängte Ereignisse scheinen über Generationen hinweg weitergetragen zu werden. Folgern ließe sich, dass ohne Aufklärung und Auseinandersetzung mit Leerstellen in der Familiengeschichte weiter Leid für Angehörige von Betroffenen der NS-‘Euthanasie’ verursacht wird, da eine tiefgehende Traumatisierung durch jahrelanges Verdrängen psychisch und physisch manifest werden kann – wie bei Caspar. Für ihn ist die Gewissheit über die Existenz der ermordeten älteren Schwester Maria (S. 351) wichtig. Bereits in seiner Jugend war das Wissen über sie unbewusst vorhanden, da er den Impuls verspürte, die nicht vorhandene Schwester schützen zu müssen (S. 45).

Mit der „Schuld-Schnitzeljagd“ (S. 337) scheinen in diesem Zusammenhang unaufgelöste Gespräche oder Handlungen zwischen Lebenden und Verstorbenen gemeint zu sein, die sich beim Lebenden in Form von Schuldgefühlen äußern. Martha findet das Verhalten Cordulas gegenüber Maria unmöglich, (S. 327) ändert aber ihre Meinung nach dem Tod der Mutter, beginnt sogar ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen (S. 337).[56] Auch Caspar beginnt sich gegenüber Cordula schuldig zu fühlen, weil er sie nach dem Tod Marias nicht direkt kontaktiert hat (S. 337). Seiner verstorbenen Mutter gegenüber empfindet er Hass, obwohl dieser mit ihrem Tod verschwindet. „Nur das Schuldgefühl blieb, das ihn für lange Zeit in eine Apathie versetzt hatte“ (S. 336).[57] Dass weder Martha noch Caspar mit ihren Müttern vor ihrem Tod die zwischen ihnen stehenden Angelegenheiten bereinigen konnten, dürfte als tragisch bewertet werden und Leser für die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit sensibilisieren.

Die im Roman benannte „Schuld-Schnitzeljagd“ (S. 337) der Figuren steht im Einklang mit dem Aufarbeitungsprozess der NS-‘Euthanasie’ im Allgemeinen und im Individuellen sowie mit der kritischen Beurteilung des Umgangs mit kranken, behinderten oder sozial auffälligen Menschen.[58]

Eine Vergegenwärtigungsleistung der Leser zum Erwerb nicht-propositionaler Erkenntnis empathischer und perspektivischer Natur könnte vor dem eigenen Erfahrungshorizont in Bezug auf die eigene Sterblichkeit sowie die Möglichkeit eines plötzlichen Todes von anderen stattfinden. Schuldgefühle oder Reue bezüglich unbeendeter Angelegenheiten dürften Lesern (vielleicht auch nicht mit Blick auf den Tod) bekannt sein. Eine Vergegenwärtigung, also ein Sich-Hineinversetzen, scheint literarisch durch entsprechende Textstellen gegeben.

Entsprechend gewonnene Erkenntnis könnte zu realen Handlungen der Leser führen, vielleicht zu einer aktiven Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit im Zusammenhang mit der NS-‘Euthanasie’. Weiterhin könnten Leser sich vor dem eigenen Erfahrungshorizont fragen, ob oder in welcher Form Ressentiments gegen kranke, behinderte oder sozial auffällige Menschen im eigenen Leben vorhanden sind. Dies erfordert eine kritische Reflektion der eigenen Erfahrungen und Wertvorstellungen, wobei die untersuchten Textstellen die Möglichkeit dazu bieten.

Caspar wird nur Bücher hinterlassen und sich einen Cockerspaniel zulegen (S. 352). Damit wird die anfangs benannte Handlungsunfähigkeit (S. 59) und die Traumatisierung der deutschen Bevölkerung desavouiert. In Martynovas Roman wird kein Weg für einen positiven Umgang mit dem Rekonstruierten aufgezeigt. Ein Buch, „das trivial wie das Leben selbst wäre“ (S. 362) wird Caspar nicht schreiben (S. 361).

Fazit

Leser von Der Engelherd können nicht-propositionale Erkenntnisse empathischer und perspektivischer Art bezüglich ihrer Ansichten und Wertvorstellung im Umgang mit kranken, behinderten und sozial auffälligen Menschen vor dem historischen Hintergrund der NS-‘Euthanasie’ gewinnen. Damit einher geht eine reflexive Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit hinsichtlich einer generationsübergreifenden Traumatisierung, entstanden durch die der Aktion zugrundeliegenden lebensentwertenden Dynamiken.

Der mögliche außerfiktionaler Gewinn empathischer und perspektivischer für die Leser wurde an ausgesuchten Textpassagen untersucht. Die Leser lernten den zunächst unsympathisch dargestellten Caspar Waidegger als sozial unbeholfenen Menschen kennen und erfuhren die hinter seinem unsozialen Verhalten verborgenen Ereignisse. Durch den Einblick in die zunächst unbekannten Aspekte seiner Biografie wurde ihnen die Möglichkeit zum Erwerb von empathischer Erkenntnis eröffnet.

Anschließend wurden Abtreibungsthematik und Erziehung eines behinderten Kindes anhand einer lebensbejahenden sowie einer lebensvereinenden Figurenperspektive veranschaulicht. Durch die Gegenüberstellung bekamen Leser die Möglichkeit eigene Ansichten bezüglich der dargestellten Lebensrealitäten im Umgang mit kranken, behinderten und sozial auffälligen Menschen kritisch zu hinterfragen, wobei auch die Projektion von Schamgefühlen untersucht wurde. Veranschaulicht wurde weiterhin, dass die Diskussion um die Vernichtung von lebensunwertem Leben vom Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Gegenüberstellung in die Gegenwart der Figuren und der Leser geholt wurde.

Ebenfalls wurden textuelle Verschränkungen der Binnenerzählungen anhand von Aspekten der sozialen Entwertungspraxis der NS-Ideologie untersucht. Festgestellt wurde, dass diese bis in die Gegenwart des Protogonisten reichen und sich in Scham- und Schuldgefühlen sowie deren Projektion auf andere äußern. Eine Übertragung der an den Figuren veranschaulichten Mechanismen auf die deutsche Bevölkerung hinsichtlich des Umgangs mit Kranken und Behinderten wurde als möglich erachtet. Die als textuelle Verschränkung wahrnehmbare ansprechende Darstellung der behinderten Figuren ist aus rezeptionsästhetischer Perspektive nachvollziehbar, um Empathie für die stummen Opfer der NS-‘Euthanasie’, also Kranke und Behinderten, beim Leser zu forcieren.

Auch wurden Aspekte der Verdrängung und des Vergessens an ausgesuchten Textpassagen untersucht. Erörtert wurde, wie die Leser durch Figuren und deren Umgang mit dem plötzlichen Tod nahestehender Menschen und daraus folgenden Schuldgefühlen bezüglich unerledigter Angelegenheiten nicht-propositionale Erkenntnisse perspektivischer Art gewinnen könnten. Daraus folgt möglicherweise der Drang ungelöste Angelegenheiten in der eigenen Biografie – auch unter Berücksichtigung der NS-‘Euthanasie’ – aufzudecken. Gefolgert wurde, dass der Protagonist exemplarisch für die unzureichende Aufarbeitung der NS-‘Euthanasie’ in der deutschen Gesellschaft steht.

Von Interesse für weitere Untersuchungen könnte unter anderem der rezeptionsästhetische Vergleich mit anderen Werken sein, welche die NS-‘Euthanasie’ thematisieren. Die vorhandenen intertextuellen Bezüge, etwa aus Camus Die Pest, (S. 124) Shakespeares Hamlet (S. 332) oder Joyce Ulysses (S. 287) wären im Hinblick auf die Forschungsfrage dieser Arbeit interessant. Inwiefern sämtliche intertextuelle Bezüge für den Umgang mit Kunst im Allgemeinen und der im Dritten Reich gepflegten Instrumentalisierung derselben (unter Berücksichtigung des Stipendiengebers von Martynovas Werk, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst) zu bewerten sind, dürfte ebenfalls interessante Ergebnisse liefern. Nicht weiter untersucht wurden in diesem Zusammenhang die Engelbilder des Künstlers Paul Klee. Diese eignet sich neben einer Auseinandersetzung mit Kunst und Kitsch auch für eine Untersuchung der Theodizee-Problematik nach dem Holocaust.

Olga Martynovas Roman kann mit Blick auf die vorgenommene Untersuchung als gesellschaftskritisch betrachtet werden. Da die Autorin gebürtig aus Russland stammt, kann sie eine andere Perspektive bezüglich der deutschen Erinnerungskultur und dem Umgang mit der NS-‘Euthanasie’ einnehmen. Diese bleibt den in Deutschland aufgewachsenen Autoren möglicherweise aufgrund der eigenen Betroffenheit verschlossen. Ob es ihr gelungen ist, Leser mit ihrem Roman für die der NS-‘Euthanasie’ zugrundeliegenden Mechanismen im Umgang mit kranken, behinderten und sozial auffälligen Menschen zu sensibilisieren sowie Aufarbeitungsprozesse bezüglich der vorhandenen Traumatisierung in der Bevölkerung zu forcieren, ist schwierig nachzuweisen.

Die vermehrte Beschäftigung mit der Thematik in Film und Literatur ist aber Beweis für den vorhandenen Willen und Drang aus unterschiedlichsten Perspektiven die dunklen Stellen der individuellen und allgemeinen deutschen Vergangenheit vor dem Hintergrund der NS-‘Euthanasie’ zu beleuchten. Dies kann eine breitere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und Empathie für die stummen Opfer mit sich bringen kann. Ja.

Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Olga Martynova: Der Engelherd. Frankfurt/Main 2016.

Sekundärliteratur

Tobias Altmann: Empathie. In: Dorsch. Lexikon der Psychologie. 19., überarbeitete Auflage. Hrsg. von Markus Antonius Wirtz. Bern 2014, S. 447.

Gottfried Gabriel: Fiktion, Wahrheit und Erkenntnis in der Literatur. In: Wahrheit, Wissen und Erkenntnis in der Literatur. Philosophische Beiträge. Hrsg. von Christoph Demmerling und Íngrid Vendrell Ferran. Berlin 2014 (Deutsche Zeitschrift für Philosophie Sonderbände 35), S. 163-180.

Sylke Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke. Die Instrumentalisierung des Spielfilms „Ich klage an“ für das nationalsozialistische „Euthanasieprogramm“. Baden-Baden 1992 (Nomos Universitätsschriften 2).

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Ute Hoffmann: Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“. In: NS-„Euthanasie“ und Erinnerung. Vergangenheitsaufarbeitung – Gedenkformen – Betroffenenperspektiven. Hrsg. von Stefanie Westermann, Richard Kühl und Tim Ohnhäuser. Berlin 2011 (Medizin und Nationalsozialismus 3), S. 67-75.

Christine Hopfengart: Schwebendes. Klees Engel als Personifikation des Übergangs. In: Paul Klee. Die Engel. Hrsg. vom Zentrum Paul Klee Bern. Bern 2013, S. 9-15.

Ernst Klee: »Euthanasie« im Dritten Reich. Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens«, vollständig überarbeitete Neuausgabe, Frankfurt/Main 2010.

Tilmann Köppe und Simone Winko: Theorien und Methoden der Literaturwissenschaft. In: Handbuch Literaturwissenschaft. Band 2. Methoden und Theorien. Hrsg. von Thomas Anz. Stuttgart/Weimar 2007, S. 282-373.

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Íngrid Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis. Eine Analyse des kognitiven Werts der Literatur. Paderborn 2018.

Bernd Walter: Die NS-„Kinder-Euthanasie“-Aktion in der Provinz Westfalen (1940-1945). In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 50 (2001) 3, S. 211-227.

Stefanie Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel – NS-„Euthanasie“-Opfer und Wir. In: NS-„Euthanasie“ und Erinnerung. Vergangenheitsaufarbeitung – Gedenkformen – Betroffenenperspektiven. Hrsg. von Stefanie Westermann, Richard Kühl und Tim Ohnhäuser. Berlin 2011 (Medizin und Nationalsozialismus 3), S. 231-244.


[1] Olga Martynova: Der Engelherd. Frankfurt/Main 2016, S. 95. [2] Ute Hoffmann: Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-„Euthanasie“. In: NS-„Euthanasie“ und Erinnerung. Vergangenheitsaufarbeitung – Gedenkformen – Betroffenenperspektiven. Hrsg. von Stefanie Westermann, Richard Kühl und Tim Ohnhäuser. Berlin 2011 (Medizin und Nationalsozialismus 3), S. 73. [3] Ebd., S. 69. [4] Ebd. [5] Stefanie Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel – NS-„Euthanasie“-Opfer und Wir. In: NS-„Euthanasie“ und Erinnerung. Vergangenheitsaufarbeitung – Gedenkformen – Betroffenenperspektiven. Hrsg. von Stefanie Westermann, Richard Kühl und Tim Ohnhäuser. Berlin 2011 (Medizin und Nationalsozialismus 3), S. 232. [6] Hoffmann: Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung, S. 71. [7] Ebd., S. 74. [8] Eva Hausbacher: Olga Martynova. In: Kindler Kompakt. Deutsche Literatur der Gegenwart. Hrsg. von Christiane Freudenstein-Arnold. Göttingen 2016, S. 168. [9] Helmut Pfeiffer: Rezeptionsästhetik. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Band 3. P-Z. Hrsg. von Jan-Dirk Müller. Berlin/New York 2007, S. 285-286. [10] Tilmann Köppe und Simone Winko: Theorien und Methoden der Literaturwissenschaft. In: Handbuch Literaturwissenschaft. Band 2. Methoden und Theorien. Hrsg. von Thomas Anz. Stuttgart/Weimar 2007, S. 325.[11] Ebd. [12] Margit Sutrop: Fiktion, Vorstellung und moralische Erkenntnis. In: Wahrheit, Wissen und Erkenntnis in der Literatur. Philosophische Beiträge. Hrsg. von Christoph Demmerling und Íngrid Vendrell Ferran. Berlin 2014 (Deutsche Zeitschrift für Philosophie Sonderbände 35), S. 245. [13] Íngrid Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis. Eine Analyse des kognitiven Werts der Literatur. Paderborn 2018, S. 319. [14] Ebd., S. 52. [15] Ebd., S. 53. [16] Tobias Altmann: Empathie. In: Dorsch. Lexikon der Psychologie. 19., überarbeitete Auflage. Hrsg. von Markus Antonius Wirtz. Bern 2014, S. 447. [17] Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis, S. 320. [18] Gottfried Gabriel: Fiktion, Wahrheit und Erkenntnis in der Literatur. In: Wahrheit, Wissen und Erkenntnis in der Literatur. Philosophische Beiträge. Hrsg. von Christoph Demmerling und Íngrid Vendrell Ferran. Berlin 2014 (Deutsche Zeitschrift für Philosophie Sonderbände 35), S. 173. [19] Sutrop: Fiktion, Vorstellung und moralische Erkenntnis, S. 258. [20] Sylke Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke. Die Instrumentalisierung des Spielfilms „Ich klage an“ für das nationalsozialistische „Euthanasieprogramm“. Baden-Baden 1992 (Nomos Universitätsschriften 2), S. 21. [21] Ernst Klee: »Euthanasie« im Dritten Reich. Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens«, vollständig überarbeitete Neuausgabe, Frankfurt/Main 2010, S. 19. [22] Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke, S. 28. [23] Ebd., S. 32. [24] Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke, S. 36. [25] Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke, S. 37. [26] Klee: »Euthanasie« im Dritten Reich, S. 367. [27] Ebd., S. 369, 373. [28] Hachmeister: Kinopropaganda gegen Kranke, S. 37. [29] Klee: »Euthanasie« im Dritten Reich, S. 79. [30] Ebd., S. 114. [31] Ebd., S. 134. [32] Ebd., S. 38-39. [33] Ebd., S. 41. [34] Ebd., S. 47. [35] Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel, S. 231. [36] Hoffmann: Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung, S. 73. [37] Ebd., S. 71. [38] Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel, S. 232. [39] Hoffmann: Aspekte der gesellschaftlichen Aufarbeitung, S. 68. [40] Ebd., S. 74. [41] Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis, S. 259. [42] Ebd. S. 54. [43] Gabriel: Fiktion, Wahrheit und Erkenntnis in der Literatur, S. 177. [44] Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis, S. 265. [45] Da Caspar medienwirksam den Kopf Marias streichelt und die „Fotografen höchst zufrieden“ (S. 239) sind, scheint implizite Kritik an der medienwirksamen Inszenierung von Kranken und Behinderten mitzuschwingen – möglicherweise eine Umkehrung zu der negativ-propagandistischen Darstellung und der damit einhergehenden Ausgrenzung von Kranken und Behinderten im Dritten Reich. [46] Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis, S. 184. [47] Ebd. [48] Vendrell Ferran: Die Vielfalt der Erkenntnis, S. 342. [49] Klee: »Euthanasie« im Dritten Reich, S. 340. [50] Gabriel: Fiktion, Wahrheit und Erkenntnis, S. 168. [51] Bernd Walter: Die NS-„Kinder-Euthanasie“-Aktion in der Provinz Westfalen (1940-1945). In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 50 (2001) 3, S. 222-223: Zeugenaussagen, welche die Fürsorglichkeit für die „Lieblinge“ unterstreichen, stehen wahrscheinlich für die eigene Entlastung. [52] Westermann: Der verweigerte Blick, S. 232. [53] Eine weiterführende Untersuchung unter rezeptionsästhetischer Perspektive könnte diese Art der Darstellung im Zusammenhang mit der Figur des Professor T. untersuchen. Er will das Gehirn von Maria zu Forschungszwecken nutzen (S. 206). Ob hier die involvierten Pflegekräfte trotz Mitläufertum entlastet werden, um die Abartigkeit des mit der NS-‘Euthanasie’ einhergehenden Forscherdrangs aufzuzeigen, kann hier nicht weiter untersucht werden. [54] Maria beschäftigt sich mit Engelbildern von Paul Klee (S. 56). Der Künstler war zu Beginn seiner Engel-Serie bereits an Progressive Sklerodermie erkrankt. Die Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Tod zeigt sich in seinen Arbeiten: Christine Hopfengart: Schwebendes. Klees Engel als Personifikation des Übergangs. In: Paul Klee. Die Engel. Hrsg. vom Zentrum Paul Klee Bern. Bern 2013, S. 11. [55] Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel, S. 235. [56] Ist Caspar aufgrund der generationsübergreifenden Traumatisierung, ausgelöst durch der NS-‘Euthanasie’ zugrundeliegende Dynamiken, handlungsunfähig, könnte Martha demgegenüber unbewusst besonders handlungsfähig sein. Sie widmet ihr Berufsleben der Versorgung kranker und behinderter Menschen (S. 53-54). [57] Caspars soziale Unbeholfenheit basiert (neben der in Kapitel 3.1 erörterten Diagnose der sozialen Auffälligkeit in der Kindheit) auch auf Schuldgefühlen, hervorgerufen durch ihm verschwiegene Ereignisse die eigene Familiengeschichte betreffend. [58] Westermann: Der verweigerte Blick in den Spiegel, S. 232.

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