Buffy – Kulturelle Diskurse, Thanksgiving und Kolonialismus

In einer Episode der Serie Buffy - Im Bann der DĂ€monen wird eine aktuelle Diskussion um Thanksgiving, koloniale Aspekte und die Amerikanischen Ureinwohner ĂŒber die Figurendialoge angestoßen.

Was haben die Serie Buffy – im Bann der DĂ€monen, der französische Philosoph Michel Foucault, die Kolonialisierung Nordamerikas und Thanksgiving gemeinsam? Mehr als man auf den ersten Blick denken wĂŒrde. Doch eines nach dem anderen. Bei Thanksgiving handelt es sich um einen traditionellen Feiertag in den Vereinigten Staaten und Kanada, der auf das Jahr 1621 zurĂŒckgeht, als die englischen PilgervĂ€ter in Plymouth (Massachusetts) ihre erste erfolgreiche Ernte mit den Wampanoag teilten. Eine mögliche Antwort betrifft unter anderem auch den zeitgenössischen Umgang mit dem Völkermord der Amerikanischen Ureinwohner sowie dem institutionellen Umgang mit Wissen um diese schrecklichen Geschehnisse bzw. mit der (scheinbaren) Bewahrung von Kultur(en). Wie ich darauf komme, warum das Thema wichtig ist und es bei Thanksgiving eben nicht nur um TruthĂ€hne geht – das wird Thema in diesem Beitrag sein.

Was ist eigentlich Thanksgiving in den USA und Kanada?

WĂ€hrend Thanksgiving in den USA am vierten Donnerstag im November gefeiert wird, fĂ€llt das Datum in Kanada auf den zweiten Montag im Oktober. Der Name spricht indes fĂŒr sich. Im Grunde ist Thanksgiving als Erntedankfest gedacht, an dem Familien und Freunde fĂŒr ein gemeinsames Essen zusammenkommen, ihre Dankbarkeit und Gemeinschaft ausdrĂŒcken und zwar in Gedenken an die englischen Siedler, die sogenannten PilgervĂ€ter. Es waren Angehörige des indigenen Volkes der Wampanoag, die jenen Pilgern nach der Überfahrt mit der Mayflower halfen, sich in dem neuen Land zurechtzufinden. Die Mayflower war ein Segelschiff, mit dem die englischen PilgervĂ€ter aus England nach Amerika aufbrachen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Als Ursprungsdatum wird (wie schon erwĂ€hnt) 1621 genannt. Es war Abraham Lincoln, der in einem Theater ermordete, bĂ€rtige und oftmals mit Zylinder dargestellte PrĂ€sident, der Thanksgiving 1863 wĂ€hrend des BĂŒrgerkriegs zu einem nationalen Feiertag erklĂ€rte. Damals war das wohl eine Strategie, um das durch in Nord und SĂŒd gespaltene Land zur Einheit, zum Miteinander und Dankbarkeit zu bewegen. Das beweist (mir zumindest) nur einmal wieder, dass man alles aus dem jeweiligen Entstehungskontext reißen und es fĂŒr andere Zwecke instrumentalisieren kann. Hierzulande sind jedenfalls die traditionellen BrĂ€uche im Zusammenhang mit Thanksgiving bekannt. Dazu gehört der klassische Truthahnbraten, KĂŒrbiskuchen, KartoffelpĂŒree oder Cranberry-Soße. Der Kommerz hat sich den Tag geschnappt – es gibt die bekannte New Yorker Parade und American Football.

Buffy – Wer oder was ist das?

Buffy – im Bann der DĂ€monen (Buffy the Vampire Slayer) lautet der Titel einer US-Serie, die mit 7 Staffeln von 1997 bis 2003 ausgestrahlt wurde. Zudem heißt die weibliche Hauptfigur ebenso. Ein junges MĂ€dchen ist mit besonderen KrĂ€ften ausgestattet und hat den Auftrag, die Welt vor dunklen KrĂ€ften zu schĂŒtzen. Buffy (Sarah Michelle Gellar) ist in der Serie nicht alleine, ihre Freunde Willow Rosenberg (Alyson Hannigan) und Xander Harris (Nicholas Brendon) stehen ihr zur Seite. NatĂŒrlich sind die in der Serie dargestellten bösen MĂ€chte im ĂŒbertragenen Sinne PhĂ€nomene der IdentitĂ€tsbildung und des Erwachsenwerdens. Daneben geht es auch um kulturelle und gesellschaftliche Thematiken, wie etwa den verantwortungsvollen Umgang mit Macht, AutoritĂ€t und anderen sensiblen Angelegenheiten. Und in der Rolle von Buffy ist auch das immer noch mehr oder weniger latent in der westlichen Kultur vorhandene Patriarchat veranschaulicht. Buffy ist zu Beginn der Serie eine fĂŒnfzehnjĂ€hrige blonde, zierliche junge Frau. Zwar ist sie ausgestattet mit enormer Körperkraft, doch sie untersteht einem sogenannten WĂ€chter, Rupert Giles (Anthony Steward Head), der sie trainiert, von dem sie ihre Anweisungen erhĂ€lt und der zudem eine Art Vaterrolle einnimmt. Schon klar, die Serie ist sich dieser Konstellation selbst bewusst – das wird in sehr vielen Dialogen durchaus selbstreflexiv ironisiert. Aber! Buffy ist weit mehr als eine Teenie-Serie ĂŒber die pubertĂ€ren Befindlichkeiten von HalbwĂŒchsigen auf der ‘magischen’ Reise ins Erwachsenenalter und den unumgĂ€nglichen Konfrontationen mit Sex, AutoritĂ€t, IdentitĂ€tsfindung und Gewalt. Schöpfer, Autor und Regisseur Joss Whedon hat sich viel gedacht bei der Konzeption dieser Serie. Und fĂŒr den Fall, dass irgendjemand tatsĂ€chlich ĂŒber den echt gruseligen VorgĂ€nger-Film stolpern sollte – der ist der Grund dafĂŒr, dass es die Serie ĂŒberhaupt gibt. Denn Joss Whedon wollte diese filmische Darstellung seinen Vorstellungen entsprechend korrigieren. Ich bin sicher, dass es sehr viele Forschungsarbeiten dazu gibt, vor allem im feministischen Bereich oder zur Popkultur. Heute bleibe ich aber bei Thanksgiving, der Kolonialisierung und der Darstellung in den Figurendialogen.

Warum kann Thanksgiving auch kritisch betrachtet werden?

Diese Frage fĂŒhre ich ein mit einem Dialog aus Episode 8 der vierten Staffel der Serie. Buffy und ihre Freundin Willow sind beim Spatenstich fĂŒr den Bau eines Kulturzentrums zugegen.

Professorin Gerhardt: [
] Und daher wird durchaus passend der erste Spatenstich fĂŒr das collegeeigene Institut fĂŒr kulturelle Partnerschaft heute kurz vor Thanksgiving stattfinden. Dem Tag an dem wir die Vielfalt feiern, denn die EinschlĂŒsse aller anderen Kulturen machen unsere Kultur nur stĂ€rker.
[GĂ€ste klatschen]
Willow: Was fĂŒr ein ungeheurer Schwachsinn.
Buffy: Wir sind wohl anderer Meinung?
Willow:  Ja. Thanksgiving hat mit dem Vermischen von Kulturen gar nichts zu tun. Eine wurde von der anderen ausgelöscht. Darum geht es doch. Da machen sie irgendwelche blöden Zeichentrickfilme ĂŒber wogende Maisfelder und Typen mit spitzen schwarzen HĂŒten und sie zeigen natĂŒrlich nicht wie all die BĂŒffel sterben und der edle Wilde am Ende ‘ne Gewehrkugel in den Bauch kriegt. [
] Der Tag erinnert doch nur an die Ausrottung der Ureinwohner.
[Im Hintergrund hört man die Professorin weiterreden: 
Die VerstĂ€ndigung zwischen den Kulturen 
. Wir sollten aufeinander zugehen. 
 Niemand ist besser oder schlechter, nur weil 
][1]
Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. [Serie] United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, 3:52-4:40.

Dem ist nicht mehr viel hinzuzufĂŒgen. Gefeiert wird das Fest als Symbol fĂŒr Freundschaft und Dankbarkeit zwischen den Pilgern und den indigenen Völkern. TatsĂ€chlich aber raubten die englischen Pilger den Amerikanischen Ureinwohnern gewaltsam ihr Land, ist der Feiertag also im Grunde (wie die Figur Willow schon sagte) Ursprung und Sinnbild fĂŒr koloniale Ausbeutung und Vernichtung ihrer Kultur und Geschichte.

Im englischen Originaldialog, der sich in der Fußnote befindet, erwĂ€hnt Willow den Namen Squanto. Dieser war ein Mitglied des Patuxet-Stammes Teil der Wampanoag-Konföderation und lebte circa von 1585 bis 1622. Ich werde gleich noch genauer darauf eingehen. Im deutschen Dialog wird der Name durch ‘der edle Wilde’ ersetzt. Das ist logisch, wer kennt hierzulande schon Squanto. Mit dem Begriffspaar des edlen Wilden wird allerdings ein bekannter Stereotyp aufgerufen, wie zum Beispiel auch der geizige Jude eines ist oder das zugehörige weibliche Pendant der schönen JĂŒdin, mit denen ich mich konkreter an der Figur der Rebecca aus Walter Scotts Ivanhoe auseinandergesetzt habe. Bevor ich die Analyse fortsetzte, möchte ich kurz auf den Dialog eingehen und den Begriff des in der deutschen Übersetzung genannten edlen Wilden und den im englischen Original benannten Namen Squanto erlĂ€utern.

Wer war Squanto und was hat er mit der Kolonialisierung Nordamerikas und Thanksgiving zutun?

Squanto war als Mitglied des Patuxet-Stammes Teil der Wampanoag-Konföderation und spielte eine entscheidende Rolle in der Kolonialgeschichte von Nordamerika. Er wurde fĂŒr mehrere Jahre nach England entfĂŒhrt (gleich zweimal). Als er zuletzt 1619 nach Patuxet zurĂŒckkehrte war sein Stamm durch eine Epidemie, wahrscheinlich die Pocken, ausgelöscht worden. Er diente als Berater und Vermittler zwischen seinem Stamm und den Pilgern, da er aufgrund seiner EntfĂŒhrung die englische Sprache beherrschte und er war eine Hilfe bei der Landbewirtschaftung. DarĂŒber hinaus hatte Squanto auch bei der ersten Ernte von 1621 eine zentrale Rolle inne. Er wird oft als Ursprung des heutigen Feiertags Thanksgiving betrachtet, ohne den dieser ĂŒberhaupt erst zustande kommen konnte. Trotz dieser positiv besetzten Rolle ist er eine tragische Figur und selbst Opfer der Kolonialisierung.

Worum geht es beim Stereotyp der ‘edle Wilde’?

Die Bundeszentrale fĂŒr politische Bildung definiert Stereotyp folgendermaßen: „Generell wird unter einem Stereotyp ein verallgemeinerndes, negatives oder positives Bild eines Individuums verstanden, das nicht auf den Eigenschaften des Individuums beruht, sondern auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Mit anderen Worten: Ein Individuum wird aufgrund der Tatsache, zu einer bestimmten Gruppe zu gehören, in eine bestimmte Kategorie eingeordnet.“ In diesem Sinne gehört auch der Begriff ‘edler Wilder’ zu den Stereotypen, denn durch diese Bezeichnung werden indigene oder nicht-westliche Menschen auf eine romantisierte Vorstellung von NatĂŒrlichkeit und moralischer Reinheit reduziert. Vor allem war dieses stereotypische Vorurteil in der europĂ€ischen Literatur, Philosophie und Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts populĂ€r. Es ist ein Klischee, eine vereinfachte Konstruktion, mit dem indigene Menschen als unschuldig, rein oder unverdorben, zugleich aber auch als unzivilisiert oder primitiv dargestellt werden. TatsĂ€chlich kann das Stereotyp im Kontext auch instrumentalisiert werden, um Kritik an bestimmten Aspekten der eigenen (westlichen) Gesellschaft zu ĂŒben. Wen das nĂ€her interessiert, der könnte sich ĂŒber Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) und seine Ansichten zum Naturzustand in der AufklĂ€rung („Der Mensch ist von Natur aus gut, ich glaube es, nachgewiesen zu haben“ aus Abhandlung ĂŒber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen, Anmerkung IX) nĂ€her informieren. Das am Rande, damit kenne ich mich nicht aus. Problematisch ist solch ein Stereotyp, weil es eben nur scheinbar positiv ist. Denn bei genauerer Betrachtung problematisch wird, dass es indigene Menschen auf vereinfachte Vorstellungen reduziert und ihre IndividualitĂ€t und kulturelle KomplexitĂ€t nicht beachtet. Die nicht-westlichen Kulturen werden dadurch als anders und fremd dargestellt, darĂŒber hinaus wird die Dichotomie zivilisiert und unzivilisiert aufgemacht, die indigenen Völker romantisiert und reale politische und soziale Ungleichheiten ignoriert, die durch Kolonialisierung verursacht wurden.

Prominente Beispiele sind die Figur Freitag aus Daniel Defoes Robinson Crusoe oder auch die Darstellung im Hollywood-Blockbuster Der mit dem Wolf tanzt.

Zur Episode Pangs bzw. Der Geist des Chumash in Buffy (Staffel 4, Episode 8) und Kolonialisierung von Nordamerika

Im englischen Original heißt die 8. Episode in der vierten Staffel von Buffy Pangs, das bedeutet Schmerzen, insbesondere in Bezug auf emotionale oder psychische Schmerzen, wĂ€hrend die deutsche Übersetzung diesen Bezug des inneren Konflikts der Figuren zur Thanksgiving-Thematik gar nicht in den Titel aufnimmt. Schmerzen sind allerdings das zentrale Thema dieser Folge: Es geht um SchuldgefĂŒhle und das Unbehagen, das durch moralische Konflikte unverarbeiteter Natur verursacht wird. Und die Episode steht im Zeichen von Thanksgiving. Buffy möchte ein traditionelles Thanksgiving-Dinner fĂŒr ihre Freunde zubereiten, die (wie in jeder Episode ĂŒblich) durch ĂŒbernatĂŒrliche Ereignisse gestört werden. Diese werden hier ausgelöst durch die nach dem Spatenstich getĂ€tigten Bauarbeiten an dem neuen Kulturinstitut, denn es wird eine unterirdische Mission gefunden, in die Buffys Freund Xander, der als Bauarbeiter dort tĂ€tig war, hinabstĂŒrzt. Er stört die Ruhe eines Chumash-Kriegers, der erwacht und Rache nehmen will fĂŒr die vergangenen Verbrechen an seinem Volk. Dabei tötet er den Dekan und die Professorin. Buffy mĂŒsste einschreiten und den Geist unschĂ€dlich machen, doch die geschichtlichen HintergrĂŒnde sorgen fĂŒr Konflikte zwischen den Freunden, wobei jeder seine eigenen Ansichten hat. Der Geist muss einerseits unschĂ€dlich gemacht werden, aber auf der anderen Seite haben die Freunde auch ein schlechtes Gewissen, denn der Chumash-Geist steht fĂŒr die schrecklichen Verbrechen, die ihm und seinem Volk in der Vergangenheit von ihren Vorfahren angetan wurden. Am Ende muss Buffy den Geist zum Schutz ihrer Freunde und ihrer eigenen Sicherheit bekĂ€mpfen. Die Auseinandersetzungen der Freunde mit dieser Thematik und der Geschichte der Chumash, die in der Episode stellvertretend fĂŒr die Amerikanischen Ureinwohner stehen, sind es, was mich im Zusammenhang mit dem Thema Thanksgiving, den kolonialen Verbrechen und der Ausrottung der Kultur der indigenen Völker in Nordamerika interessiert.

Die Frage nach historischen Wissensschichten im Figurendialog in Buffy

ZurĂŒck im Studentenwohnheim unterhalten Willow und Buffy sich ĂŒber die Mission, die bei den Grabungen zum Bau des InstitutionsgebĂ€udes entdeckt wurde.

Willow: Es ist diese alte Mission, von der man dachte, sie sei endgĂŒltig verloren.
[
]
Buffy: Aber wie verliert man eine Mission?
Willow: Durch ein schweres Erdbeben 1812. Und man hat angenommen, sie sei in Schutt und Asche versunken. Doch sie ist nur ĂŒberbaut worden. [
] Fragst du dich nicht auch manchmal, was sonst so noch da ist, so direkt unter unseren FĂŒĂŸen?[2]
Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, 6:56-7:34

Damit wĂ€ren wir beim Stichwort ArchĂ€ologie, der Frage nach historischen Schichten im Boden unter unseren FĂŒĂŸen, der Geschichte, auf der wir tagtĂ€glich wandeln, die allerdings meist unbenannt und fĂŒr uns unsichtbar ist. Und ArchĂ€ologie ist auch ein Begriff, der in der Literaturwissenschaft bekannt ist und zwar im Rahmen einer Diskursanalyse wird das Wort mit dem französischen Philosophen Michel Foucault und seiner ArchĂ€ologie des Wissens (frz. 1969) verbunden, eben auch mit dem Diskursbegriff oder dem Begriff der Episteme. Michel Foucault bezeichnet mit der ArchĂ€ologie des Wissens ein Konzept zur Analyse der Entstehung und Entwicklung von Diskursen und Wissenssystemen. Der Begriff ArchĂ€ologie wird als Metapher zur besseren VerstĂ€ndlichkeit verwendet. Denn wie auch bei archĂ€ologischen Ausgrabungen materielle Überreste vergangener Kulturen ausgegraben werden, können mit dem Konzept von Foucault historische Wissensschichten freigelegt und untersucht werden. Konkret geht es um das Aufzeigen von BrĂŒchen und Transformationen innerhalb vergangener Wissenssysteme, der Frage nach der Art und Weise ihrer Darstellung und dem Grund fĂŒr die Entstehung bestimmter Wissensformen zu bestimmten Zeiten und inwiefern welche Machtstrukturen bei der Formation dieser Wissensstrukturen relevant waren.

Diskurs und ArchĂ€ologie – GedankengebĂ€ude zum kulturellen PhĂ€nomen von Thanksgiving

In der hier besprochenen Episode von Buffy werden unter anderem koloniale und institutionelle Machtstrukturen durch die Dialoge der Figuren im Zusammenhang mit dem Wiederfinden der alten Mission evident, die verborgene Geschichte, die durch den Neubau der Kulturinstitution (ich sage mal) schöngeredet wird, wird durch die Figuren und ihre Recherchen zur tatsĂ€chlichen Geschichte relativiert und erzeugt BrĂŒche. „Diskurs – so könnte eine vereinfachende Kurzdefinition lauten – meint in der ArchĂ€ologie des Wissens demnach eine Praxis des Denkens, Schreibens, Sprechens und auch Handelns, die diejenigen GegenstĂ€nde, von denen sie handelt, zugleich selbst systematisch hervorbringt. Diskurse folgen innerhalb bestimmter historischer Schnitte einem fĂŒr sie spezifischen und sie von anderen unterscheidendem synchronen Set von RegularitĂ€ten, das bestimmt wie und was gedacht, geschrieben, gesprochen, gehandelt werden kann, was als wahr und was als falsch gilt.“[3] Und das wird folgend interessant, denn die Figuren in Buffy vertreten verschiedene Thesen und Ansichten zum Umgang mit dem Geist der Chumash, der in der Episode Stellvertreter fĂŒr den historischen und aktuellen Umgang mit den Amerikanischen Ureinwohnern ist. Der Diskursbegriff als Gesamtheit von Begrifflichkeiten, Sprechweisen und Wissensformen, die zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Gesellschaft dominierten und die Art und Weise der Darstellung spezifischer Themen behandelt, ist nicht zu verwechseln mit dem Französischen Begriff ‘discours’, der fĂŒr jede Art von Rede oder Sprechakt steht und auch in der Narratologie verwendet wird.

Figuren, Diskurse, Macht und Dialoge zu Thanksgiving und Amerikanischen Ureinwohnern in Buffy

Aber interessant ist, um auf den vorherigen Dialog zwischen Willow und Buffy zu verweisen, dass sich hier die Figurenrede, also der Sprechakt der fiktionalen Personen, anhand der ĂŒberbauten Mission mit der ArchĂ€ologie-Thematik verknĂŒpfen lĂ€sst, die zugleich am Diskursbegriff hĂ€ngt, weil es nĂ€mlich um Macht in mehrfacher Hinsicht geht und dies mit der Serienepisode und der kulturellen Perspektive zusammenhĂ€ngt. Willow als intelligenter Überflieger recherchiert zur Geschichte der Chumash und findet heraus, dass dieses Volk in der wieder entdeckten Mission festgehalten und zur Zwangsarbeit gezwungen wurde. Viele starben schließlich neben den prekĂ€ren Bedingungen auch an den aus Europa eingeschleppten Krankheiten wie Malaria, Pocken und Syphillis (wie es ja auch tatsĂ€chlich geschah). Davon sei beim Kulturzentrum nie die Rede gewesen, kommentiert Buffy Willows Recherchen. Das sei fĂŒr die auch nicht wichtig, erklĂ€rt Willow und fĂŒhrt an, dass die Chumash, die gegen diese Behandlung aufbegehrten, gehĂ€ngt wurden und dass es Anschuldigungen wegen ViehdiebstĂ€hlen gegeben habe. MĂ€nner, Frauen und Kinder, Ausnahmen habe es keine gegeben. Der durch die Entdeckung der Mission erwachte Geisterkrieger will sich nun an den AutoritĂ€ten des Kulturzentrums und der Stadt fĂŒr diese haltlosen Taten rĂ€chen. Wenn Willow also feststellt, dass im Kulturzentrum davon „nie die Rede gewesen sei“, dann hĂ€ngt die Aussage mit dem Machtdiskurs der Gesellschaft zusammen, der immer noch wirkt. Immerhin ist Thanksgiving ein fröhlicher Feiertag, an dem eben nicht ĂŒber die an den Ureinwohnern verĂŒbten GrĂ€ueltaten gedacht wird, sondern andĂ€chtig bei leckerem Essen an die friedvolle Besiedelung und Ernte erinnert wird. Und immerhin soll das neue Kulturzentrum auf die bereits vergessene und ĂŒberbaute Mission gebaut werden – und zwar zur Bewahrung von Kultur. Hört sich an wie ein schlechter Witz, wenn man es so auseinandernimmt.

Political Correctness und der Begriff der Amerikanischen Ureinwohner in Buffy

„Es heißt Amerikanische Ureinwohner“, erklĂ€rt Buffy Giles. „Wir sagen nicht Indianer.“ Daraufhin erklĂ€rt der britische WĂ€chter Giles, er sei wohl noch altmodisch. „Hin und wieder nenne ich euch auch noch verdammte Kolonialherren.“

Amerikanische Ureinwohner – das ist ein Begriff, der seit den 70ern zunehmend als respektvoller Ersatz fĂŒr Indianer verwendet wird. Letztgenanntes Wort bezieht sich nach dem allgemeinen VerstĂ€ndnis auf das MissverstĂ€ndnis von Christoph Kolumbus. (Weitere Informationen) In dieser Zeit setzten sich indigene Bewegungen fĂŒr eine respektvollere Bezeichnung ein, die mit Amerikanische Ureinwohner erreicht wurde. Betont wird durch diesen Ausdruck die lange Besiedlung des Kontinents durch diese Völker bereits vor Ankunft der EuropĂ€er.

Und was genau meint Giles mit verdammte Kolonialherren?

Giles ist Brite. Dieser Umstand ist in Buffy – im Bann der DĂ€monen eine Art Running Gag, der durchweg fĂŒr kulturelle MissverstĂ€ndnisse sorgt, alte und neue Klischees auf humorvolle Weise bedient, in zeitgenössische Debatten schlĂ€gt und eben auch in dieser Episode, die sich mit Themen der kolonialen Herrschaft auseinandersetzt, prĂ€zise in den Figurendialog eingebaut ist. Ein Brite könnte Amerikaner als Kolonialherren bezeichnen, wenn er sich auf die Zeit der amerikanischen Expansion und imperialen Ambitionen im 19. und frĂŒhen 20. Jahrhundert bezieht. Interessant aber ist, dass die Vereinigten Staaten, die selbst eine ehemalige Kolonie Großbritanniens waren, spĂ€ter Ă€hnlich vorgingen. Anhand der Figur Heathcliff aus Emily BrontĂ«s Sturmhöhe habe ich diesen Aspekt der Kolonialherrschaft an den Beziehungen der Figuren untereinander im Rahmen von Heathcliffs Rache erörtert. Am Beispiel der USA zĂ€hlen eben die aggressive Expansion und Besiedlung indigener Gebiete und die damit zusammenhĂ€nge Vertreibung der indigenen Völker Nordamerikas, wie sie ja in der hier besprochenen Buffy-Episode thematisiert wird. Im spĂ€ten 19. und 20. Jahrhundert annektiert die USA 1898 Hawaii, ĂŒbernimmt Guam, Puerto Rico und die Philippinen. Und natĂŒrlich ist seit dem 20. Jahrhundert der Einfluss der USA durch militĂ€rische, wirtschaftliche und politische Interventionen auf der ganzen Welt evident – dies eben auch in einem kolonialen oder neokolonialen Sinne.

Wenn Giles als Brite Willow (hier stellvertretend als USA, obwohl sie JĂŒdin ist) als verdammte Kolonialherren bezeichnet, dann verweist er unter anderem auf die Ironie, weil die USA einst gegen die britische Kolonialherrschaft rebellierte, nur um dann selbst Ă€hnliche Methoden anzuwenden, um andere Völker zu unterwerfen. Konkret wird mit diesem Ausdruck auf das historische und gegenwĂ€rtige Verhalten der USA verwiesen, das in vielerlei Hinsicht den traditionellen europĂ€ischen Kolonialismus widerspiegelt.

Informationen zu Reservaten in den USA und Amerikanischen Ureinwohnern

Die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents bewohnten diesen bereits vor 1492. Und sie wurden aus ihrem eigenen Land vertrieben und unterdrĂŒckt. Der Begriff Indianer wird allerdings heute als diskriminierend erlebt, denn er beschwört die in der Kolonialzeit genutzten Stereotype herauf. Um diese zu vermeiden, werden andere Begriffe wie Amerikanische Ureinwohnerinnen und Ureinwohnern oder indigene Völker bzw. Menschen genutzt. Die Reservate entstanden in den 1830er Jahren, die amerikanischen Ureinwohner wurden vertrieben und im Zuge des Indian Removal Acts umgesiedelt, da immer mehr Siedlerinnen und Siedler fruchtbare Teile des Landes in Besitz nehmen wollten, auf dem sie lebten. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden sie in immer kleinere Reservate gedrĂ€ngt. Bis heute kĂ€mpfen sie fĂŒr die Anerkennung ihrer Kultur in den USA und wĂŒnschen sich eine EntschĂ€digung fĂŒr ihr verlorenes Land, ihre verloren gegangene Sprache und Traditionen.[4] Mehr Informationen unter anderem hier.

Die Auseinandersetzung um den Völkermord an den Amerikanischen Ureinwohnern in Buffy – The Vampire Slayer

Gegen Ende der Episode Pangs bzw. Der Geist des Chumash kommt es dann beim Showdown nicht nur zum Kampf mit den Geistern der Chumash, sondern auch zu einem explosiven Wortgefecht zwischen den Freunden. ErwĂ€hnt werden muss hier, dass der Vampir Spike als ungebetener Gast gefesselt an einem Stuhl mit im Raum sitzt. Wegen einem implantierten Chip, der ihm von einer MilitĂ€rorganisation eingesetzt wurde, kann er keinerlei Gewalt gegen Menschen ausĂŒben, ohne selbst Schmerz zu erleiden. Was es damit auf sich hat, ist eine andere Geschichte. Spike jedenfalls fungiert als Vampir in der Situation und darĂŒber hinaus als jemand, der nicht davor zurĂŒckschreckt, ungeschönte Wahrheiten auszusprechen. Er bildet damit in dieser ein Gegengewicht zur diskursiven Begrenztheit und forcierten Political Correctness der anderen Figuren. Zur Veranschaulichung dient der folgende Dialog mit Bezug auf die bereits erörterten kolonialen Aspekte. Nett ist, wie Buffy wĂ€hrend der Diskussion ĂŒber dieses Thema ganz nebenbei Anya Anweisung zur Zubereitung des Truthahns gibt. Das mag seltsam wirken, trifft aber im Grunde den Nagel auf den Kopf. Denn es geht nurmehr um den Feiertag und Kommerzialisierung, wĂ€hrend die Historie und die Fakten, das Gedanken und die Erinnerung an die wahren Ereignisse dadurch in den Hintergrund gerĂŒckt werden.

Buffy: Willow, steht in deinen BĂŒchern wie man den Geist eines Amerikanischen Ureinwohners unschĂ€dlich macht eine hĂŒbsche, vorurteilsfreie Methode ihn, naja, zu vernichten?
Willow: Ich werd‘ euch nicht helfen, ihn umzubringen. Da mache ich nicht mit!
Buffy: Willow, haben wir denn da eine Wahl?
Willow: Buffy, das ist hier kein Western. Wir sind nicht in Fort 
 Giles und die Kavallerie wird uns auch nicht retten. Es ist ein einzelner Krieger. Er wurde frĂŒher unterdrĂŒckt und jetzt, jetzt versucht er nur

Buffy: Leute abzumurksen?
Willow: Ich sag‘ ja nicht, dass er damit recht hat.
Buffy: Will, die Sache gefĂ€llt mir so wenig wie dir. Das ist alles sehr traurig. [Zu Anya, die mit der Flasche Brandy in der Hand zurĂŒck in die KĂŒche geht] Lass‘ den Brandy köcheln auf kleiner Flamme. [Wieder zu Willow] Aber auch wenn’s schwer ist, wir mĂŒssen den Kerl aufhalten. Ja, es wurde ihm Unrecht getan. Und ich persönlich wĂŒrde mich gern dafĂŒr entschuldigen, aber ich 

Spike: Oh, wenn mir doch jemand n‘ Pflock ins Herz jagen wĂŒrde!
Xander: Dazu stehen reichlich Freiwillige Schlange.
Spike: Ich ertrage euer albernes, weinerliches Gejammer ĂŒber die verdammten Indianer nicht.
Willow: Äh, die Bezeichnung, die man bevorzugt
.
Spike: Ihr habt gewonnen! Okay? Ihr habt ihnen ihr Land weggenommen und dann habt ihr sie getötet. Das machen alle siegreichen Nationen so. Das hat auch Caesar getan. Glaubt ihr, der hÀtte gesagt: Ich kam, sah und hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen? Die Geschichte zeigt, dass Menschen nicht auf Freundschaft aus sind. Ihr hattet die besseren Waffen und ihr habt die Indianer abgeschlachtet. Ende.
Buffy: Aber ich denke, die Spanier haben doch noch sehr viel 
 [ Ein Seitenblick auf Willow] Nicht, dass ich etwas gegen die Spanier hÀtte.
Spike: Hört euch doch zu. Ihr könnt mit dieser Einstellung niemanden vernichten.
Willow: Wir wollen niemanden vernichten.
Buffy: Und ich will nur Thanksgiving feiern.
Spike: [kichert] Ja, Viel GlĂŒck!
Willow: Vielleicht reden wir einfach mit ihm 

Spike: Nein! Ihr habt sein Volk ausradiert. Was wollt ihr ihm eigentlich sagen, damit er euch noch mal verzeiht? [
][5]
Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, 33:10-34:43.

Figuren ĂŒber aktuelle und brisante Themen der Gesellschaft diskutieren lassen

Wenn Figuren ĂŒber kulturell relevante Brennpunktthemen diskutieren, dann sind an ihren Meinungen bestimmte, in einer Gesellschaft vorhandene Meinungsströmungen ablesbar. Diese werden im fiktionalen GesprĂ€ch fĂŒr das Serienpublikum sichtbar. Ich denke, das gilt fĂŒr sĂ€mtliche Serien oder Filme, natĂŒrlich auch literarische Werke, und es gilt auch fĂŒr die hier dargebotenen Dialoge der Serie Buffy, von der ich eine Episode im Zusammenhang mit der kolonialen Perspektive von Thanksgiving und Amerikanischen Ureinwohnern analysiert habe. TatsĂ€chlich ist das doch auch realistisch. Wenn wir ĂŒber Abtreibung, den Klimawandel oder Kokosschokolade reden, dann stoßen wir mit den Ansichten, die wir darĂŒber haben, ebenfalls nicht immer auf Zustimmung – es wird diskutiert. Ja, auch ĂŒber Kokosschokolade lĂ€sst sich reden! Vielleicht ließen sich die hervorgehobenen Wissensaspekte in der vorgestellten Episode auch als Splitter kultureller Verweise bezeichnen, mit denen die Figuren auf kolonialen Themen zugreifen, sie diskutieren und diese Kontroverse im besten Fall auf die RealitĂ€t, nĂ€mlich die Zuschauerinnen und Zuschauer ĂŒbertragen, damit diese weiter ĂŒber dieses wichtige Thema diskutieren können. Ich halte dergleichen fĂŒr möglich, allerdings nicht in diesem Fall. Denn auch wenn dieses brisante und aktuelle Thema von den Figuren diskutiert wird, so wird es doch eingebettet in die Serie, in der eine junge Frau ĂŒbernatĂŒrliche Elemente eliminiert, die den Menschen gefĂ€hrlich werden können.

Beschluss zu Figurendiskussionen zu Thanksgiving und Amerikanischen Ureinwohnern in Buffy

Letztlich wird das Thema diskutiert, werden die Ungerechtigkeit herausgestellt und Optionen aufgeworfen. Und das ist alles sehr interessant, damit ließen sich weitere wissenschaftliche Herangehensweisen ermöglichen. Doch es handelt sich letztlich nur um wenig lösungsorientierte Schlaglichter, die kurz aufblitzen und dann wie glimmende Funken eines ZĂŒndholzes ausbrennen.  Es gibt keine Lösung, beziehungsweise werden die angebotenen Lösungen durch Spikes klare Aussage ausgerĂ€umt. Buffy wird die Geister der Chumash am Ende besiegen, die ihre Rache teilweise erhalten haben, die allerdings in der Ermordung von AutoritĂ€ten des Kulturinstitutes bestand. Das könnte natĂŒrlich weitere Fragestellungen zur Rolle von vermeintlich sozial oder gesellschaftlich orientierten Institutionen und deren Geldgebern aufwerfen, die aber anhand anderer Werke sicher besser beantwortet werden könnte. Was bleibt am Ende also ĂŒbrig? Das Wissen, dass Menschen eben nicht auf Freundschaft aus sind? Die StĂ€rkeren die SchwĂ€cheren unterjochen und töten? Gewalt als anthropologische Universalie scheint sich auch in diesem Fall als konstanter Aspekt problemlos auf das menschliche Verhalten anwenden zu lassen. Es muss ja etwas dran sein, die Weltgeschichte spiegelt dies immerhin. DIese Episode von Buffy kann keine adĂ€quaten LösungsansĂ€tze liefern, dies mitunter auch deswegen, weil der Schaden unaussprechlich groß ist, vielleicht aber auch, weil der Umgang mit solch einer Vergangenheit weitere Fragen zu ihrer BewĂ€ltigung und aktuellen Umgang nach sich zieht. So können Menschen doch etwas aus den Dialogen mitnehmen, selbst reflektieren und bei Interesse weitere Informationen selbst recherchieren. Das ist, denke ich, ein Anfang.

Verwendete Literatur

Allgemeine Informationen unter: Frietsch, Martina: Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner heute, online unter: https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/indigene_voelker_nordamerikas/pwieindigeneheute100.html (zuletzt aufgerufen am 03.09.2023.

Parr, Rolf: ‚Diskurs‘. In: Foucault Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hg. von Clemens Kammler, Rolf Parr und Ulrich Johannes Schneider. Berlin 2020, S. 274-277.

Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television.


[1] Professor Gerhardt: And that’s why it’s appropriate that the ground-breaking fort he UC Sunnydale Cultural Partnership Center is taking place so soon before Thanksgiving. Because that’s what the melting pot ist about contributions from all cultures making our culture stronger.
[GĂ€ste klatschen]
Willow: What a load of horse hooey.
Buffy: We have a counterpoint?
Willow: Yeah. Thanksgiving isn’t about blending of tow cultures. It’s about one culture wiping out another. And then they make animated specials about the part where 
 with the maize and the big, big belt buckles. They don’t show you the next schene where all the bison die and then Squanto takes a musket ball in the stomach. [
] you know,the destruction of the indigenous people.

[2] Willow: It’s the old Sunnydale Mission, which everyone thought was lost.
[
]
Buffy: But how do you lose a mission?
Willow: Huge earthquake in 1812. Everyone just assumed the mission was leveled. Instead, they build right over it. [
] Doesn’t ist make you wonder what else ist there, like, right under our feet?
Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, 6:56-7:34

[3] Parr, Rolf: ‚Diskurs‘. In: Foucault Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hg. von Clemens Kammler, Rolf Parr und Ulrich Johannes Schneider. Berlin 2020, S. 274-277, hier S. 274-275.
[4] Allgemeine Informationen unter: Frietsch, Martina: Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner heute, online unter: https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/indigene_voelker_nordamerikas/pwieindigeneheute100.html (zuletzt aufgerufen am 03.09.2023.

[5] Buffy: Will, anything in those books about how to stop a Native American spirit guy? Some nice, non-judgemental way to, you know, kill him?
Willow: I’m not gonna help you kill him. I’m not ob board.
Buffy: Will, what choice do we have?
Willow: Buffy, this isn’t a western. We’re not at Fort 
 Giles with the cavalry coming to save us. It’s one lonely guy. Opressed warrior guy who’s just trying to
Buffy: Kill a lot of people?
Willow: Well, I didn’t say he was right.
Buffy: Will, you know how bad I feel about this. Okay? It’s eating me up. [Towards Anya] A quarter cup of brandy and let it simmer. [Wieder zu Willow] But even though it’s hard, we have to end this. Yes, he’s been wronged, and I personally would be ready to apologize, but I 

Spike: Oh, someone put a stake in me.
Xander: You got a lot of volunteers in here.
Spike: I just can’t take all this mamby-pamby boo-hooing about the bloody Indians.
Willow: Uh, the preferred term ist 

Spike: You won. All right? You came in und you killed them, and you took their land. That’s what conquering nations do. It’s what Caesa did, and he’s not going around saying: „I came, I conquered, I felt really bad about it.“ The history oft he world is not people making friends. You had the better wapons and you massacred them. End of story.
Buffy: Well, I think the Spaniards actually did a lot of 
 [Seitenblick auf Willow] Not that I don’t like Spaniards.
Spike: Listen to you. How you gonna fight anyone with that attitude?
Willow: We don’t want to fight anyone.
Buffy: I just wanna have Thanksgiving.
Willow: Well, if we could talk to him 

Spike: You exterminated his race. What could you possibly say that would make him feel better? It’s kill or be killed, here. Take your bloody pick. [
]
Whedon, Joss: Buffy the Vampireslayer. United States 2000, Mutant Enemy Productions, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, 33:10-34:43.

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