Verbundensein von Kae Tempest – Kreativität, Kunst, Gegenwärtigkeit

In Verbundensein stellt Kae Tempest nicht nur sich selbst existenzielle Fragen, sondern bezieht das Publikum bzw. die Lesenden rigoros mit ein. Bild: stage-1820906_1280_Stephan-auf-Pixabay

Zuletzt bearbeitet am 14. November 2025

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Ich war einsam. Und die Welt war eine Heuchlerin, voller Bosheit. Ich dachte, wozu ist Schreiben gut? Was kann ich bewirken? (Kae Tempest: Verbundensein. Aus dem Englischen von Conny Lösch. 3. Auflage 2022. Berlin 2021, S. 40.)

Kae Tempest fragt dies in Verbundensein, einem Essay, der die für uns alle so wichtigen Fragen nach Identität, Selbstwert, dem Miteinander in einer Leistungsgesellschaft, Kreativität und Verbundensein im Leben stellt.

Bereits im Mai 2023 habe ich das gleichnamige Theaterstück in Bremen besucht und nun erst meine damals verschriftlichten Eindrücke gefunden. So begeistert war ich von dem Stück, dass ich mir auch das schriftliche Pendant gekauft habe. Der Essay On Connection erschien bereits 2020 in England, in Deutschland die Übersetzung Verbundensein 2021. Und dann folgte kurze Zeit später das Theaterstück.

Was mich persönlich mit dem Werk eint, ist wohl das Wissen um die Macht der Sprache und dass sie Menschen verbindet – sei es über das Sprechen oder über geschriebene Worte oder Gebärden, Mimik oder Handlungen – letztlich erzählen wir so und so Geschichten. Oftmals von uns selbst. Wir haben alle unsere eigene Geschichte. Und doch vergessen wir manchmal, dass andere auch eine Geschichte haben. Über Geschichten verbinden wir uns mit unserer Umwelt. Sie verbinden uns miteinander. Und über das Erzählen unserer Geschichte können wir uns auch über Mitgefühl verbinden.

Mitgefühl ist, wenn man nicht vergisst, dass jede:r eine eigene Geschichte hat. Viele Geschichten. Und dran denkt, Raum zu schaffen, um sich die Geschichte anderer anzuhören, bevor man die eigene erzählt. (Kae Tempest: Verbundensein. Aus dem Englischen von Conny Lösch. 3. Auflage 2022. Berlin 2021, S. 18.)

Erwartung und Überraschung

Es war so ganz anders als erwartet, aber es hat meine Erwartungen übertroffen. Anders ist gut. Die vermeintlich anderen, die irgendwie anders sind als die Normalen wurden im Stück angesprochen. Auch die, die sich eben nicht zu diesen anderen zählen. Eben alle. Ich habe mich gefragt, wenn für die Normalen Andere anders sind, wie sieht das Andere dann aus der Perspektive dieser anderen aus? Was ist das überhaupt, das Andere, das Fremde, das Unbekannte – das nicht Gewollte, nicht gern Gesehene, das Abgewiesene, das Weggeschobene? Polaritäten und Dualitäten, Ambiguitäten sind doch im Menschsein inbegriffen. Sicherlich haben wir alle in uns einen Teil dieses fremden Anderen.
Auf der Bühne zeigte sich schonungslose Selbstoffenbarung.
Die Fragen der künstlerischen Schöpfungsinstanz über Identität, Lebenszweck, Schaffenskraft, den Umgang mit sich selbst und anderen wird durch die Inszenierung direkt umgeleitet auf das Publikum. Es geht um Projektion und Spiegelung. Die Bühne ist ein einzig großer Spiegel, eine große Leinwand, auf der Platz ist für Widerhall.
Aber das wissen wir ja schon.
Doch wann sind wir direkt mit eingebunden?

Partizipation: Nähe und Unbehagen

Alle werden verbunden: Zum Beispiel werden Videokassetten schlangenlinienförmig aneinandergereiht und unter lautem Applaus umgestoßen. Wie Dominosteine. Kinderspiel. Was für ein Spaß!
Per Smartphone kann jede:r über eine eingeblendete Nummer direkt Nachrichten ins Publikum schicken, die auf einem großen Monitor angezeigt werden – Lachen garantiert, denn Lachen steckt an, Lachen verbindet. Und Lachen. Lachen entspannt. Lachen löst.
Aber da ist auch Spannung. Das kennen wir von uns selbst. Wie wenn uns jemand zu nahetritt, Grenzen missachtet oder sogar einreißt. Eine riesige Schüssel mit Snacks wird durchs Publikum gereicht. Tüten über Tüten wurden auf der Bühne aufgerissen, Chips, Flips, Brezel, Kekse, Gummikram – alles dabei. Eigentlich genau richtig für einen Abend, an dem ich konsumiere, das Stück natürlich. Nun gibt es Snacks dazu.
Aber ist das nicht zu nah gedacht? Bei mir angekommen ist diese Schüssel schon durch mindestens einhundert Händepaare gegangen. Alle haben sie in der Schüssel gewühlt und sich den passenden salzigen oder süßen Leckerbissen herausgefischt. Haben die sich alle die Hände gewaschen? Es reicht ja schon, wenn ich mir vorstelle, nur eine:r hätte es nicht getan – und ich esse dann ausgerechnet diesen Keks! Genau dies spürbar gemachte Erfahrung – nur zu nahe, oder? Zu verbunden?
Es wirkt ein wenig forciert, diese Gemeinschaftsgeste.
Andererseits: Genau darum geht es: Nähe erzeugen. Grenzen verschwimmen lassen. Auch, wenn es unbequem ist.
Verbundenheit ist nicht immer angenehm.

Der Herzschlag: Das Innere im Außen

Herzschlag. Rhythmus des Lebens. Das Pochen und Schlagen des Herzens der Bühneninstanz ist von der Bühne für uns alle im Publikum hörbar, dank Technik, – vielleicht sogar im Einklang mit unserem eigenen Herzschlag, unserem Lebenspochen. Das gesamte Stück über. Das Herz schlägt in jedem Moment für das eigene Leben. Ich höre den Herzschlag und nehme meinen eigenen wahr. Es schlägt auch für die Kunst, jenes Herz – für die eigene Darbietung – schlägt mal schneller und mal langsamer. Es schlägt für andere, denn die Darstellung soll viele Herzen entfachen und zum Glühen bringen: mitreißen, aufwecken und Lebendigkeit versprühen.
Mein Herz schlägt auch.
Einklang.
Zugleich steht der Herzschlag für so viel anderes:
Das Leben an sich.
Aufregung.
Unruhe.
Anstrengung.
Erwartung.
Auch Angst, die wir, von außen betrachtet, nicht sehen können. Ich höre den Lebensschlag auf meinem Platz, von der Bühne durch die Lautspecher – wie alle um mich herum. Ihre Herzen schlagen auch.
In Bewegung wird das Pochen schneller. Das Innere wird im Außen hörbar. Und es wird durch Worte offenbar. Doch selbst, wenn es keine Worte zu sprechen gäbe, für die Person auf der Bühne – wir wären verbunden über das hörbare Tönen des schlagenden Herzens, das sich mit unserem eigenen vereinigt hat.
Es geht um Gemeinsamkeit.
Verbundenheit.
Wir singen zusammen.
Herztöne.
Es fühlt sich warm an.
Schön.

Im Scheinwerferlicht: Unangenehme Fragen

Ich und Du.
Wir.
Im grelllichten Scheinwerferlicht der Eingeständnisse werden gezielte Fragen unangenehm auf das eigene Selbst gelenkt. Und auf uns, die wir uns dem nicht entziehen können. Natürlich stellt sich die fiktive Person im Stück auf der Bühne diese Fragen.
Es ist doch nur Theater.
Kunst.
Doch ist der scharfe Lichtkegel, gleich einem Verhör, auch auf uns, das Publikum, gerichtet, müssen wir uns – muss ich mich ebenfalls diesen inquisitorischen Fragen stellen. Mindestens eine Frage trifft mindestens einmal direkt. Weil es Fragen sind, die jede:n treffen und betreffen.
So allgemein und doch so spezifisch.
Wir sind eben keine Insel.
Mich trifft es auch.
Mehr als einmal.
Einige der Fragen habe ich mir auch schon selbst gestellt. Unangenehme Fragen. Die schiebe ich gerne von mir weg. Das geht bestimmt vielen so. Oder schlimmer: Ich spiegele die Antworten von mir weg auf andere, damit ich die Antwort nicht bei mir selbst finden muss.
Das Problem mit Spiegelbildern ist, dass wir uns zusammenreißen, bevor wir sie betrachten. Daher sehen wir, was wir zu sehen hoffen, so Kae Tempest, noch bevor wir uns Fragen stellen. (Kae Tempest: Verbundensein, S. 23.)

Wofür stehen wir? Wie bringen wir unsre Überzeugungen in Einklang mit unserer Realität als Konsument:innen? Kann sein, dass du dir vorkommst wie eine:r von den Guten, klar. Aber wie kanns du dir da sicher sein? Wann ist dir das letzte Mal aufgefallen, dass dein Verhalten deinen Überzeugungen widerspricht? Verstößt du nicht täglich gegen deine eigenen Moralvorstellungen? (Kae Tempest: Verbundensein, S. 23.)

Es gibt Fragen, die sind unangenehm, weil sie uns mit uns allein lassen. Weil sich dadurch unser innerer inquisitorischer Scheinwerfer auf uns richtet. Dann sind wir eine Insel, müssen uns vor und mit uns selbst ins Gericht gehen.
Das Verhör kann wachrütteln.
So und so.
Es sind Fragen, die psychoanalytisch daherkommen, aber auf der Bühne durch die Bühne eine wirkmächtigere und vor allem individuellere Schlagkraft haben. Weil sie an jede:n persönlich gerichtet sind, und doch auch an die Allgemeinheit.
Das Allgemeine liegt im Besonderen – und umgekehrt. Darum können alle mitlachen und klatschen, verstehen alle, was gemeint ist und worum es geht.
Das Individuelle ist besonders, aber wir alle haben in unserer Individualität Anteil am Kollektiven Allgemeinen.
Das hat bereits Joe Brainard mit I remember wirkungsvoll verschriftlicht.

Kunst und Verbundenheit

Es gibt etwas zu sagen. Und es ist wichtig, dass man es sagt, wenn es wichtig ist. Weil Erzählen Verbindung stiftet. Aber Erzählen, vor allem von sich selbst und seiner eigenen Geschichte, erfordert Mut.
Mut zur Offenheit.
Man braucht den Mut, zu sich und seiner Geschichte zu stehen.
Es hört sich leicht an, aber das mag es nicht immer sein. Darum ja – Mut.
Kae Tempest erzählt in Verbundensein von sich selbst und hat schon vorher in vielen Foyers und Sälen vor Menschen gesprochen:

Nackte Sprache hat eine vermenschlichende Wirkung; während sie mir zuhörten, wie ich meine eigene Geschichte erzählte, öffneten sich die Geschichten und wurden verletzlicher und waren nicht mehr so auf der Hut; die Räume wirkten weniger unterkühlt, weniger konfrontativ. (Kae Tempest: Verbundensein, S. 33.)

Erzählen verbindet nicht nur Geschichten mit anderen Geschichten oder Erinnerungen, sondern auch die darin vorkommenden Menschen miteinander.
Erzählen ist eine Kunst.
Kunst ist eine Form der Mitteilung.
Sie ermöglicht es uns, die wichtigsten Gedanken auf eine ganz eigene, individuelle Art zu kommunizieren. Gedanken über Miteinander, Liebe und Verbundensein können durch das Verschwimmen von Kunst und Realität forciert werden. Der Funke springt über. Verbindung findet statt. Kunst tritt über den Grenzrahmen der Bühne in die Realität des Publikums.
Katharsis.
Eine gemeinsame Erfahrung und doch individuell.
Das ist Kunst.

Kreativität und Gemeinsamkeit

Kreativität fördert Verbundensein“, lautet das Statement gleich zu Anfang.
(Kae Tempest: Verbundensein, S. 14)

Verbundensein.
Kreativität, so heißt es, hilft uns beim gegenseitigen Näherkommen und stärkt unser Selbstbewusstsein. (Kae Tempest: Verbundensein, S. 14.) Ich füge von mir aus noch hinzu: Kreativität fördert unsere Intuition und unsere eigene Schöpfungskraft.

Kreatives Verbundensein ist der Einsatz von Kreativität, um Verbundensein zu erreichen und sich mit denjenigen, die den Moment mit einem teilen, in einem Raum größerer Verbundenheit zu begeben.
(Kae Tempest: Verbundensein, S. 15-16.)

Doch auch Kae Tempest weist trotzdessen auf eine vermeintliche Dichotomie hin: Menschen brauchen stabile Lebensumstände, um zu arbeiten – mit allem, was dazu gehört – und zwar mehr als in Theaterstücken oder bei Konzerten mitzuspielen. Doch spielen, das hätten Menschen immer schon getan.
Doch was wäre, wenn es eine solche Trennung gar nicht mehr gäbe?
Lässt sich dergleichen nicht von Anfang an mischen?
Müssen denn Kreativität und Verbundensein getrennt sein von der stabilen Arbeits- und Lebenswelt abseits der Bühne?
Könnte es nicht zusammengehören?

Funktion der Kunst

Im Verbundensein wird Kunst auch entrückt betrachtet wie eine andere Welt, die der Alltagswelt oder gar der Realität enthoben ist – jedenfalls verstehe ich es so.
Meine Sicht auf die Dinge wechselt: Im Theater, auf meinem beplüschten Platz im vollen Saal mit pochend hörbarem Herzklopfen ist eine andere, als die, die ich im gemütlichen Zuhause auf dem Sofa mit dampfendem Tee in der einen und dem Buch in der anderen Hand hätte.
Ich habe auch den direkten Vergleich von Theater und Buchlektüre.

Man muss nicht in der »Kunst« tätig sein, um Mitgefühl zu empfinden oder tiefere Ebenen zu erschließen. Über Kunst kann man in universale Tiefen vordringen, und ich selbst habe sie darüber kennengelernt, aber es ist nicht immer so, dass Zeichnen oder Schreiben ein tiefes Gefühl des Verbundenseins erzeugen. Wie alles andere auch, kann Kunst sich abgekoppelt und routiniert anfühlen, kann stumpf machen. (Kae Tempest: Verbundensein, S. 127.)

Wenn Kunst zur Arbeit wird vielleicht? Oder wenn wir nicht aufmerksam sind, abschweifen.

Abstumpfung oder Abkopplung, ist ein Mangel an wahren Gefühlen. Wir beschäftigen uns oberflächlich mit dem aktuellen Geschehen, sind aber gleichzeitig ganz woanders. (Kae Tempest: Verbundensein, S. 25.)

Laut Kae Tempest ist Verbundensein aber nicht nur der Kunst vorbehalten, Kunst aber sei eine gute Möglichkeit, zu verstehen, was Menschen an einen Ort bringt, an dem die Gemeinsamkeit aller beginnt. Wie im Theater, in dem wir alle im Publikum teilhaben am Leben – dem Verbundensein über den hörbaren Herzschlag, das Singen, Lachen oder Snacken.

Wirklich wichtig

Am Ende des Buches – und des Stücks – werden Erfahrung, Kunst und Alltag ineinander verwoben, wobei sich sämtliche vorherige Ausführungen zu einer Art Anleitung für Gegenwärtigkeit und Mitgefühl für sich selbst und andere verdichtet:

Es ist so, dass ich mein gesamtes Leben lang gelernt habe, Besitz, Sozialstatus, öffentlicher Anerkennung enormen Wert beizumessen. Ich muss mich umerziehen, wenn ich lernen möchte, die winzigen und alltäglichen Dinge zu schätzen. Kurze Wortwechsel. Aufrichtige Intimität.
Aber wie erziehe ich mich um?
Ich könnte anfangen, indem ich Dingen Aufmerksamkeit schenke, die mir normalerweise gar nicht auffallen würden. Der Stelle, an der sich die Wurzeln zweier Bäume treffen. Den Mauersteinen in der Wand, an der ich vorbeilaufe. Den floralen Formen am gusseisernen Geländer. Den Farben der Dinge. Den Gefühlen in mir. Und dann könnte ich versuchen, ganz besonders gut aufzupassen, wenn ich sehr gestresst bin oder in einer Krise. Oder wenn ich abzudriften fürchte, ins Phantastische abgleite, anstatt mich weiter in den Moment zu vertiefen. Mich der Langeweile zu stellen, anstatt dem Impuls nachzugeben und mich davon abzulenken.
Es ist das Hineindrängen, das Hineintragen »unserer« Normen in die Gesellschaft allgemein, das Gegenkultur entstehen lässt und Möglichkeiten für Veränderungen bietet.
Sei nicht zu hart zu dir selbst.
Du kannst nicht die ganze Zeit präsent sein.
Aber je mehr wir uns auf unsere Erfahrung konzentrieren, umso bewusster wird sie uns, umso tiefer können wir uns darauf einlassen, umso größer ist die Chance, verbunden zu sein.
Deshalb
Leg dein Handy weg.
Lausche den Vögeln.
Mach Feuer an einem stillen Ort.
Achte auf die Einzelheiten, wenn du deine Liebe küsst.
Wenn du dich mit deinen Nachbar:innen über ihre Gesundheit unterhältst.
Wenn du die Straße überquerst, die Katze fütterst oder Tomaten kaufst.
Wenn du Mutter oder Vater einäscherst.
Wenn alles verschwimmt, ändere den Fokus.
Aber wenn du den Fokus nicht ändern kannst, dann ändere ihn nicht.
Es gibt kein Muss. Keinen Zwang
Nur das Versuchen. Das dafür Entscheiden.
Gehe durch den strömenden Regen, ohne die Schultern hochzuziehen.
[…]
Wenn du abstumpfst, ändere deinen Fokus.
Achte genau auf alles, wenn du beleidigt abrauschst und rückwärts gegen einen Poller fährst.
Wenn du endlich eine Gehaltserhöhung bekommst.
Dich ein Geruch, dem du schließlich über die halbe Straße folgst, an einen toten Freund erinnert.
Du an die Küste fährst und aufs Meer starrst
Du frühmorgens in den Wald gehst.
Du dich einen ganzen Tag lang durch nichts ablenken lässt.
Niemanden interessiert, was du gesagt hast oder wie du’s gesagt hast. Alle haben viel zu viel damit zu tun, sich Gedanken darüber zu machen, was sie selbst gesagt oder wie sie es gesagt haben. Sogar wenn sie sich online fertigmachen wegen dem, was du gesagt hast oder wie du’s gesagt hast, eigentlich sind sie auf sich selbst wütend, und außerdem definiert dich die Meinung anderer nicht. Aber was definiert dich? Genau, der Moment in dem du dich befindest.
Lass los.
Kae Tempest: Verbundensein, S. 129-131.)

Damit schließt sich der Kreis und wird zugleich eröffnet: Verbundenheit entsteht dort, wo wir wirklich anwesend sind.

Und ja, das ist durchaus gelungen.

Zu Kae Tempest

Kae Tempest wurde 1985 im Süden Londons (Brockley) geboren und rappt, schreibt Lyrik, Essays, Theaterstücke und Romane. Zu Kae Tempests bekanntesten Werken zählen der Gedichtband Hold Your Own von 2014, das vielfach gelobte Album Let Them Eat Chaos aus dem Jahr 2016, das Drama Paradise nach Sophokles von 2021 sowie der Roman The Bricks That Built the Houses aus 2016. Tempests Texte behandeln Themen wie soziale Ungleichheit, Identität, Gemeinschaft und das Leben der sogenannten „small people“ im heutigen Großbritannien – stets in einem unverkennbaren, rhythmischen Stil, der Musik und Poesie miteinander verbindet.

Quelle

Kae Tempest: Verbundensein. Aus dem Englischen von Conny Lösch. 3. Auflage 2022. Berlin 2021.
Informationen zum Theaterstück Verbundensein im Theater Bremen.

Katrin Beißner

Bildquellen

Worum geht es?

Dieser Blog dient dem Interpretieren von Literatur, Filmen und Kunst, individuellen Erfahrungen und der Realität. Die Analysen und Interpretationen erfolgen als Gedankenexperimente im Rahmen einer Beschäftigung mit dem Erzählen, literarischen Figuren, historischen Personen sowie realen Menschen unter Anwendung literaturwissenschaftlicher Theorien und Methoden.

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