Intertextuelle und intermediale Strategien zur sozialen Normierung in Literatur und Recht (14.–16. Jahrhundert)

Zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2025

Abstract

Das Projekt untersucht die Funktion intertextueller und intermedialer Strategien in literarischen, religiösen und rechtlichen Texten der Vormoderne (14.–16. Jahrhundert) im Hinblick auf soziale Normierung, Wissensvermittlung und moralische Orientierung. Im Mittelpunkt stehen frühe Flugblätter, Buchdrucke, Predigten, Chroniken sowie städtische und überregionale Zucht- und Policeyordnungen. Anhand exemplarischer Fälle – wie Spielverboten, Luxus- oder Trinkordnungen – wird analysiert, wie mediale und textuelle Inszenierungen dazu beitrugen, Verhalten zu lenken, gesellschaftliche Erwartungen zu kodifizieren und funktionale „Wahrheiten“ im Sinne des Gemeinen Nutzens zu etablieren.

Die Untersuchung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der literaturwissenschaftliche, historische und intermediale Perspektiven verbindet. Dabei werden Bildungshorizonte der Rezipienten, konfessionelle Differenzen sowie regionale und globale Bezüge berücksichtigt. Methodisch stützt sich das Projekt auf intertextuelle und intermediale Analyse, Diskursanalyse und die historische Kontextualisierung von Text-Bild-Konzeptualisierungen.

Auf Grundlage der vorangegangenen Masterarbeit, die sich mit der Funktion von Intertextualität und Intermedialität in ausgewählten literarischen und rechtlichen Quellen befasste, wird ein diachroner Vergleich angestrebt. Ziel ist es, die Mechanismen der Wissensvermittlung, sozialen Steuerung und medialen Ästhetisierung vormoderner Gesellschaften differenziert sichtbar zu machen. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Erforschung der Vernetzung von Text, Bild und gesellschaftlicher Praxis und eröffnet neue Perspektiven auf die Produktion und Vermittlung normativer Ordnungen in der Vormoderne.

Wer mehr über die methodische Vorgehensweise, konkrete Fallstudien oder die detaillierten Analysen erfahren möchte, kann sich gerne direkt an mich wenden.

Katrin Beißner

Worum geht es?

Dieser Blog dient dem Interpretieren von Literatur, Filmen und Kunst, individuellen Erfahrungen und der Realität. Die Analysen und Interpretationen erfolgen als Gedankenexperimente im Rahmen einer Beschäftigung mit dem Erzählen, literarischen Figuren, historischen Personen sowie realen Menschen unter Anwendung literaturwissenschaftlicher Theorien und Methoden.

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