Zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2025
Ich habe Daniel Glattauers In einem Zug in einem Buchladen gefunden; unter den Beststellern. Ein schweifender Blick auf den Rückseitentext und ich war angefixt. Das Thema hörte sich spannend an und ich selbst konnte mich aufgrund der vielen Zugfahrten, die ich in meinem bisherigen Leben unternommen habe, damit identifizieren. Kurz gesagt, geht es um einen alternden Schriftsteller, der mit dem Zug von Wien nach München fährt und währenddessen mit einer Frau ins Gespräch über die Liebe und seine bekannten Romane kommt. Ich kenne Daniel Glattauer als Autor von Gut gegen Nordwind und habe natürlich als Germanistin die präzis-gefeilten Dialoge bewundert. Bei Gut gegen Nordwind handelt es sich laut Blurb auf dem Buchrücken von In einem Zug, der (ganz anonym) von DER SPIEGEL stammt, um einen »Liebesdialog«.
Was ist eigentlich ein Blurb und was hat das mit Büchern zu tun?
Ein Blurb ist eine kurze Empfehlung oder Rezension, die oft auf dem Buchumschlag oder -rücken abgedruckt wird. Es handelt sich in der Regel um eine positive Aussage, die das Buch lobt, um potenzielle Leser zu überzeugen. Diese Zitate kommen häufig von bekannten Persönlichkeiten, die mit dem Buch oder dem Autor in Verbindung stehen, und sollen das Interesse an der Lektüre wecken. Apropos Gut gegen Nordwind:
»Einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur.«
DER SPIEGEL über ›Gut gegen Nordwind‹
Warum steht das jetzt auf dem neuen Buch In einem Zug von Daniel Glattauer und warum sagt nicht irgendeine gefeierte Autorin, ein bekannter Autor etwas Positives? Die werden doch in dem Verlag genug Autorinnen und Autoren haben, die das Buch für ein lobendes Wort vorgelegt bekommen! Ein Verlag wimmelt doch von schreibenden Menschen, die auf den Büchern, die sie veröffentlichen auch gerne lobende Worte stehen haben wollen, oder nicht? Zum Beispiel sagt Gabriele von Arnim auf dem Buchrücken über Traumaland von Asal Dardan Folgendes:
«Um unsere Gegenwart nicht zu verlieren, genügt es nicht, nur der Vergangenheit zu gedenken. Wir müssen auch die Fäden erkennen vom Dort zum Hier. Und genau das tut Asal Dardan mit schmerzlich klarem Blick.»
Und unter dem Klappentext wird Deniz Utlu (unter anderem ausgezeichnet mit dem Preis der LiteraTour Nord) zitiert:
«Asal Dardan entwirft eine Kartografie der Fragilen, die uns den Weg in eine neue Erinnerungsarbeit weist.»
Hilft so ein Blurb bei der Kaufentscheidung?
Ich habe das Buch nur gekauft, weil Deniz Utlu es empfohlen hat! Kein Scherz – ich habe schließlich auf diesem Blog auch etwas zu Vaters Meer geschrieben. Zum Vergleich: Unter dem Klappentext von In einem Zug zitiert weiter vorne auch kein Mensch, sondern noch ein Medium frei nach dem Motto ›Doppelt hält besser‹:
»Glattauers Dialogtechnik ist frappierend raffiniert. Das ist gekonnte Prosa der Zeit.«
TAGES-ANZEIGER
Ich bin mir sicher, das gehört zum Marketing. Irgendwie finde ich es es als Leserin besser, von persönlicheren Blurbs marketingtechnisch überzeugt zu werden als von anonymen Medien. Aber im Grunde sind das auch nur Sprüche und bei manchen habe ich mich auch schon gefragt, ob das ernst gemeint ist. Wann sollen Autorinnen und Autoren die Zeit zum Lesen der vielen Bücher haben, auf denen Zitate von ihnen stehen? Vermutlich steht irgendwo im Autorenvertrag eine Klausel, also dass hier und da ein nettes Wort über ein anderes Werk aus dem Verlag abgezwackt werden darf bzw. der Name unter ein positiv-euphorisches Zitat gesetzt wird. Wahrscheinlich bekommen die Autoren ihr „eigenes Zitat“ gar nicht mehr vorgelegt, das schreibt dann die Social-Media-affine Praktikantin, weil die weiß, wie sie sich für jüngere Zielgruppen auszudrücken hat. Über das Zitat selbst ließen sich auch ganze Abhandlungen schreiben, es gibt sogar Artikel über die Entschlüsselung von Blurbs. Das hat fast schon etwas von einem Arbeitszeugnis. Im Übrigen erinnert mich diese Auseinandersetzung an Frank Witzels Die fernen Orte des Versagens und das Nachwort meiner Ausgabe von Lolita, wo Vladimir Nabokov sich zum Zustand der Literatur äußert – zur Entindividualisierung der Literatur. Wenn also Romane von ganzen Medien beurteilt werden, fällt das meiner Ansicht nach in diese Kategorie.
Aber gut. Was nun diese Zitate gemeinsam haben sind ihre Bezüge (ha – Züge – witzig) zu den Dialogen. Und darauf will ich mit zwei Beispielen genauer eingehen. Nun aber nach einer kurzen Einführung zu Werk und Autor zu einer kurzweilig-analytischen Auseinandersetzung mit In einem Zug von Daniel Glattauer.
Eine kurze Inhaltsangabe von In einem Zug
In einem Zug von Daniel Glattauer setzt sich mit der Komplexität moderner Interaktionen auseinander. Die Geschichte spielt in einem Zug (logisch, obwohl man könnte ja auch von einem Getränk sprechen – Alkohol spielt da im Werk auch eine besondere Rolle) und entfaltet sich über die Begegnung des Protagonisten mit einer Mitreisenden zwischen Wien und München. Im Mittelpunkt stehen die Gespräche des berühmten Autors Eduard Brünhofer und der Therapeutin Catrin Meyr. Glattauer ist bekannt für seine Fähigkeit, Dialoge spannend und gleichzeitig humorvoll zu gestalten, lässt die Figuren auf subtile Weise über ihre persönlichen Sorgen und Wünsche sprechen, wobei die Grenze zwischen Nähe und oberflächlicher Kommunikation oft verschwimmt. Grundsätzlich spielt der Roman auch mit der Idee, wie leicht man in einem Moment der Begegnung tiefe Einblicke in das Leben einer anderen Person bekommen kann – und wie diese Begegnungen doch gleichzeitig flüchtig und oft unbemerkt bleiben. Eine von vielen Lesarten könnte somit sein, In einem Zug als eine Reflexion über den modernen Alltag anzuerkennen. Daneben geht es auch um die Bedeutung von Kommunikation und Missverständnissen aufgrund voreiliger Schlussfolgerungen. Das ist übrigens ein Thema, das ich in meinem Beitrag zu Nabokovs Lolita auch behandle. Es scheint wohl anthropologischer Natur zu sein, voreilig Schlussfolgerungen zu ziehen und auch ich kann mich nicht davon freisprechen. Natürlich geht es auch um die Liebe und das Schriftstellerdasein.
Informationen zum Autor Daniel Glattauer
Der 1960 in Wien geborene Daniel Glattauer ist ein österreichischer Schriftsteller, der vor allem für seine modernen Romane und Erzählungen bekannt ist, die häufig zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikationsdynamiken thematisieren. Insofern ist In einem Zug typisch für Glattauer, da hier die Psychologie der Figuren und die Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen auf humorvolle, aber auch nachdenkliche Weise darstellt werden. Glattauer begann seine Karriere als Journalist und schrieb für verschiedene Zeitungen und Magazine, bevor er sich ganz der Literatur widmete. Seine Werke zeichnen sich durch einen klaren, oft humorvollen Stil aus, der tiefere psychologische und emotionale Themen behandelt. Er besitzt die Fähigkeit, zwischenmenschliche Interaktionen und die Komplexität von Beziehungen in einem modernen Kontext zu schildern.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören:
- Gut gegen Nordwind (2006): Dies ist wohl sein bekanntester Roman, der die Geschichte zweier Menschen erzählt, die sich über E-Mails kennenlernen und eine emotionale Beziehung entwickeln, ohne sich je persönlich zu begegnen. Das Buch wurde ein großer Erfolg und in mehreren Ländern veröffentlicht. Es wurde später auch für das Theater und das Kino adaptiert. Alle sieben Wellen (2009) ist Fortsetzung, in der die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren weiterentwickelt wird und neue Konflikte entstehen.
- Ewig Dein (2012): Ein weiteres Werk, das die Themen Liebe und Kommunikation untersucht, allerdings auf eine etwas düsterere Weise als die vorherigen Romane.
- Die spürst du nicht (2023): Ein idyllischer Urlaub in der Toskana, zwei Familien mit Kindern, Sophie-Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Doch es gibt einen folgenschweren Unfall, aus dem sich die Frage nach der Schuld ergibt, an der die Freundschaft der Familien zu zerbrechen droht. Glattauer behandelt in diesem Werk Fragen nach dem Wert eines Menschenlebens.
Nah an der Figur mit dem Ich-Erzähler in Glattauers In einem Zug
Um das Thema Kommunikation – und zwar auf mehreren Ebenen – geht es auch in Glattauers In einem Zug. Wir erwischen den Protagonisten, den berühmten Autor Eduard Brünhofer, bei seinen gedanklichen Ausschweifungen, in denen er potenzielle Reaktionen seine Reisebekanntschaft vorwegdenkt und in diese Überlegungen eigene Erfahrungen einbezieht, manchmal auch Rückblenden bestimmter Ereignisse, an die er sich durch Gespräche erinnert. Wir befinden uns bei der Lektüre nahe an Eduard Brünhofer über das gelesen Wort konsumieren wir seine Gedanken, wir lesen sie, sitzen sozusagen mit ihm da im Zug, wie so ein kleines imaginäres Schulterengelchen oder Schulterteufelchen. Und wissen wenig von den Gedanken der anderen Figuren, schlussfolgern mit Eduard über das Lächeln seiner Gesprächspartnerin Catrin, überlegen welche Fragen sie uns als nächstes stellen wird, was das überhaupt soll oder nehmen an, dass der zugestiegene Italiener sich uns (und damit meine ich die Figur Eduard) gegenüber solidarisch zeigt. Es handelt sich also um einen personalen Erzählstil, das ist ähnlich wie in Iris Wolffs Lichtungen beispielsweise. Ich persönlich fand einige dieser Gedankenmonologe sehr interessant und möchte sie mir genauer ansehen. Los geht’s.
Fragen, vor denen es Schriftstellerinnen und Schriftsteller graut
»Und nachher muss ich Sie etwas fragen«, kündigt sie an. Ich nicke wertneutral.
[…]
Ich bin als Erster wieder auf meinen Platz und fürchte mich vor ihrer Frage. Denn ich rechne mit einer Frage aus dem Sortiment der »Grausamen Fünf« an einen Schriftsteller.
Erstens: Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher?
Zweitens: Wo schreiben Sie, wenn Sie schreiben und warum dort?
Drittens: Schreiben Sie, wenn Ihnen was einfällt, oder haben Sie geregelte Schreibzeiten wie in einem Büro?
Viertens (besonders grausam): Sind Ihre Romane autobiographisch? Wie viel von Ihnen steckt in den Figuren?
Fünftens: Was lesen Sie selbst gerne, wer sind Ihre Lieblingsautoren? Diese Frage hasse ich am allermeisten. Erst vor wenigen Wochen wurde sie mir wieder gestellt, und zwar im Rahmen einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung vom soeben Gummihandschuh überstreifenden Arzt meines Vertrauens, der sich leider auch für Literatur interessiert. Artig zählte ich ein paar Namen und Titel auf, die mir gerade einfielen. Nach seinem kurzen Eingriff, Sie wissen schon, hätte ich mich gern revanchiert und Folgendes gefragt: »So, lieber Herr Doktor, und jetzt verraten Sie mir Ihre drei persönlichen Lieblingsurologen.«
Aus: Daniel Glattauer: In einem Zug, Köln 2025, S. 23.
Die üblichen Fragen an den Autor einmal anders hinterfragt
Man kann diesen Dialog ganz einfach als Gedanken eines Autors lesen, der in seinem Leben schon sehr oft mit diesen Fragen konfrontiert wurde. Man kann diese Passage aber auch anders lesen und verschiedene Diskurse darin erkennen.
1. Metafiktion und Reflexion über das Schreiben
Der Text reflektiert die Situation eines Schriftstellers, der mit typischen, klischeehaften Interviewfragen konfrontiert wird. Ich kam nicht umhin, mich beim Lesen zu fragen, inwiefern in dieser gedanklichen Ausführung der Figur des Schriftstellers Eduard Brünhofer auch ein klein wenig Selbstoffenbarung des Autors Daniel Glattauer steckt (dazu aber gleich unter einem der nächsten Punkte mehr). Sie sind ja nun einmal beide Autoren und ich bin sicher, Herr Glattauer ist in seinem Leben schon sehr viel gefragt worden – zu seinen Werken und seiner Person. Diese Metaebene schafft somit eine Distanz zum traditionellen Erzählmodus und beleuchtet ironisch die Erwartungshaltung an Autoren bezüglich der Fragen. Der Erzählstil verschafft Glattauer die Möglichkeit zur fiktionalen Selbstreflexion, um das Verhältnis zwischen Werk und Autor zu hinterfragen – insbesondere die vierte Frage nach dem autobiografischen Anteil thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Realität. Darüber hinaus habe ich ja schon in diversen Beiträgen auf dieser Webseite festgestellt, dass Autofiktionalität in literarischen Werken immer beliebter wird, und dass dies nicht einmal absichtlich forciert werden muss, weil Menschen oftmals aus sich heraus erzählen, sei es zur Verarbeitung von unbewussten oder bewussten Ereignissen oder einfach, weil sie sich auf diesem Gebiet auskennen. Zu den diese Thematik behandelnden Beiträgen gehören unter anderem Wir kommen, Hasenprosa von Maren Kames, Vaters Meer von Deniz Utlu, aber auch Mein Freund Pax von Sara Pennypacker oder Die Cousinen von Aurora Venturini. Natürlich können Autorinnen und Autoren unverarbeitete Erlebnisse in ihren Werken aufarbeiten, sie können eigene Erfahrungen einbringen, weil sie sie selbst erlebt haben, doch das muss eben nicht immer so sein! Determinismus ist etwas, das hier fehl am Platze ist. Man kann nie genau wissen, was Autorinnen und Autoren aus eigener Erfahrung in ihre Werke einbringen, auch wenn sie Antworten auf etwaige Fragen haben. Das Thema betrifft also die Fiktionalität des Geschriebenen und damit einhergehend auch die Fiktionalität der real gegebenen Antworten.
2. Ironie und Humor zu privaten Fragen an Autoren
Humor im zitierten Abschnitt entsteht durch die überzeichnete Darstellung der »Grausamen Fünf«, bei denen es sich ja erst einmal nur um fünf Fragen handelt, die erst grausam werden, weil sie immer wieder gestellt werden. Die Fragesituation beim Urologen treibt diesen Humor auf die Spitze, macht ihn zur Ironie. Wie erinnern uns: Ironie, dabei wird das Gemeinte durch sein Gegenteil ausgedrückt, wodurch ein humorvoller Effekt erzählt wird. Theoretisch könnte man einen Witz kreieren, der mit den Worten beginnt: Kommt ein Schriftsteller zum Urologen… Absurd ist ja, dass der Urologe während einer intimen Untersuchung literarische Vorlieben erfragt. Diese Ironie entlarvt nicht nur die Banalität der Fragen, sondern auch die Erwartungshaltung an Schriftsteller, dass sie ständig „tiefe“ oder „inspirierende“ Antworten geben müssten. Ich meine, beim Urologen?! Es geht nicht nur um das verbale Eindringen in den privaten Bereich eines Menschen, der von Berufswegen eben Schriftsteller ist, bei der Vorsorgeuntersuchung geht es schließlich auch um das Eindringen in den Körper zum Abtasten der Prostata. Persönlicher geht es nicht. Darum zieht der Urologe die Einweghandschuhe an. Immerhin lässt Glattauer das Gleitgel weg. Jedenfalls, der bissige Vergleich mit den „Lieblingsurologen“ persifliert letztlich meiner Ansicht die Vorstellung, dass künstlerische Vorlieben immer aufschlussreich oder bedeutungsschwer sein müssen. Ich meine, sie können es sein. Aber eben nicht immer. Eine Persiflage ist übrigens eine Verspottung durch übertriebene Nachahmung. Möglich ist aber auch, dass Leute einfach immer dieselben Fragen stellen, weil sie nicht wissen, was sie sonst fragen sollen.
3. Intertextualität und Rollenerwartungen
Der Textausschnitt spielt zudem mit der intertextuellen Erwartungshaltung an den Schriftsteller als öffentliche Figur, der in ein narratives Klischee gezwängt wird – als Genie, das ständig von Inspiration heimgesucht wird und dessen Werk immer tief autobiografisch zu deuten sei. Dies verweist auf die Kulturgeschichte des Autorenbildes, wie es im Sturm und Drang mit dem Begriff ›Originalgenie‹ geformt wurde, das dann in der Romantik als Genie-Ideal romantisiert und mit transzendentalen Wahrheiten angereichert wurde. Während der Sturm und Drang das leidenschaftliche Genie in den Vordergrund stellte, sah die Romantik das Genie eher als mystisch inspirierten Träumer. Das Klischee des Schriftstellers als inspiriertes Genie, das „aus sich selbst heraus“ schöpft und dessen Werk als Spiegel seiner Persönlichkeit gedeutet wird, könnte somit seinen Ursprung im Sturm und Drang haben, wurde dann in der Romantik weiter ausgebaut und hat heute noch Einfluss auf literarisches Schaffen. Dieses Denken trägt zur Vorstellung bei, dass Autoren autobiografisch schreiben und ihre Werke persönliche Wahrheiten enthalten, was im Ausschnitt durch Eduard Brünhofers Gedanken ironisch reflektiert wird. Er spielt mit diesen Erwartungen, indem er die „Grausamen Fünf“ aufzählt. Besonders die Fragen nach der Autobiografie und der Herkunft der Ideen spiegeln das romantische klischeehafte Autorenbild wider. Gerade weil diese Klischees so tief in der Kulturgeschichte verwurzelt sind, wirken sie im modernen Kontext ironisch und überholt – was der Text humorvoll entlarvt. Das könnte zumindest eine These sein, die in Auseinandersetzung mit Werken der Romantik, Goethes Dichtung und Wahrheit oder Kants Kritik der Urteilskraft untersucht werden könnte.
4. Sozialkritik und Mediensatire
Durch die Zuspitzung der Fragen wird auch indirekt Kritik an der medialen Verwertung von Autorenpersönlichkeiten geübt. Ich würde hier noch mehr schreiben, aber ich möchte auch nicht dem Romaninhalt vorweggreifen. Vom Prinzip her handelt das gesamte Buch eben genau davon, von unautorisierter medialer Verwertung persönlicher Informationen. Die von Brünhofer als grausam erachteten Fragen scheinen weniger am Werk als an der Person dahinter interessiert zu sein, was auf die Sensationslust und Oberflächlichkeit in Literaturinterviews anspielt. Dahinter könnte die Frage nach dem modernen Wert der Literatur in der modernen Welt voller Sensationslust stehen. Die von Eduard ironisch erwähnte Szene im Arztzimmer verstärkt diese Kritik, indem sie die Grenze zwischen beruflicher und privater Sphäre auflöst – auf beiden Seiten. Das ist schwierig zu beurteilen. Ich war auch schon bei einigen Lesungen und habe die Fragen gehört, die an die Autorinnen und Autoren gestellt wurden. Aber die wurden größtenteils sachlich gestellt, gerade weil es auch um eine entsprechende Thematik ging. In zu lieben schreibt Ulrike Draesner aus ihrem Leben so autobiografisch wie nie; weswegen auf dem Titel auch das Wort Roman durchgestrichen ist. Nehmen wir einmal Herta Müllers Lesung in Bremen zu Der Beamte sagte und Atemschaukel. Die Collagen in Der Beamte sagte hat sie selbst gesammelt und dort wird ihre eigene Wahrnehmung beschrieben. Es geht um bürokratische Zustände in einem deutschen Auffanglager, anhand denen die Gewalt des Apparats und daraus resultierende Ohnmacht aufgezeigt werden. In Hasenprosa von Maren Kames heißt die Erzählerin Maren, reist sie mit ihrem Plüschhasen durch die Welt, war auf PR-Bildern der realen Autorin ein Plüschhase mit abgebildet. Es kommt wohl auf die Frage an; wie sie gestellt wird und wie Bezug genommen wird auf das jeweilige Werk. Es ist – wie so vieles – abhängig von der Situation und vom Kontext.
5. Sprache und Stil
Der lakonische Stil und die pointierten Formulierungen erzeugen eine erzählerische Dynamik, die den Zynismus und die Resignation der Figur des Schriftstellers Eduard Brünhofer verstärken. Die Alltagssprache kombiniert mit intellektuellen Anspielungen schafft eine ironische Distanz, die das literarische Spiel mit den Leserwartungen weiter befeuert. Das sieht man ganz gut in der zynischen Pointe der von mir als Witz deklarierten Urologen-Situation.
„Nach seinem kurzen Eingriff hätte ich mich gern revanchiert und Folgendes gefragt: ‚So, lieber Herr Doktor, und jetzt verraten Sie mir Ihre drei persönlichen Lieblingsurologen.“ (In einem Zug, S. 23)
Hier wird mit wenigen Worten eine bissige Pointe gesetzt. Die Erwartung an eine persönliche Frage wird ironisch umgekehrt, das wird deutlich, weil diese Untersuchungssituation unangenehm ist. Die Fragen sind teilweise bohrend, das ließe sich auf die Vorsorgesituation übertragen, dementsprechend dann Frage nach den drei persönlichen Lieblingsurologen noch bissiger wird, weil hier wieder auf das Eindringen in den persönlichen Lebensbereich eingegangen wird, beim direkten Vergleich mit der wirklich unangenehmen Untersuchung. Es entsteht aufgrund dieser spöttischen Frage Zynismus bezüglich der Fragen, die Autorinnen und Autoren immer wieder gestellt werden, aber auch Resignation, weil diese Fragen unausweichlich sind, aber trotzdem nerven.
Alltagssprache kombiniert mit intellektuellen Anspielungen
Wie gesagt, es sind auf den ersten Blick banale Fragen, die Eduard Brünhofer gedanklich aufzählt, und doch versteckt sich einiges mehr dahinter.
a. Klischees über Schriftsteller
Die „Grausamen Fünf“ Fragen spielen auf stereotype Vorstellungen an, die viele Menschen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern haben. Dazu zählen zum Beispiel die folgenden Fragen:
- Frage nach Inspiration („Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher?“) spielt auf die romantische Vorstellung des von der Muse geküssten Genies an.
- Die Frage nach dem Schreibort („Wo schreiben Sie?“) erinnert an das Klischee vom einsamen Dichter im Turmzimmer oder der abgelegenen Hütte – ein Bild, das ebenfalls seit der Romantik und Moderne gepflegt wird. Wer denkt jetzt nicht an Der arme Poet von Carl Spitzweg aus dem Jahr 1839? Na gut, da spielten auch noch viele andere Klischees mit ein.
b. Kulturelle Erwartungen an Literatur
- Die Frage nach Lieblingsautoren („Was lesen Sie selbst gerne?“) spielt auf die Leser-Erwartung an, dass große Schriftsteller nur hochwertige, anspruchsvolle Literatur lesen würden – also wird hier das Bild des intellektuellen Feuilleton-Lieblings aufgetan. Entlarvt wird hier das elitäre Kulturverständnis, an den Schriftsteller, das mit einer intellektuellen Überhöhung seiner Person verbunden ist.
- Der Erzähler entlarvt hier das elitäre Kulturverständnis, indem er zeigt, dass die Erwartung an ihn als Schriftsteller mit einer intellektuellen Überhöhung seiner Person verbunden ist.
c. Ironische Verkehrung literarischer Konventionen
- Die Gegenfrage an den Urologen („Wer sind Ihre drei persönlichen Lieblingsurologen?“) wirkt komisch, weil sie die Logik der Interview-Fragen auf ein anderes Berufsfeld überträgt. Das ist eine intellektuelle Spielerei, die zeigt, wie absurd solche Fragen an sich sind.
- Hier wird eine Erwartungshaltung gebrochen, die aus Kultur- und Literaturkritik bekannt ist: dass Schriftsteller immer kluge und bedeutsame Antworten geben müssten.
Fazit der intellektuellen Anspielungen
- Klischees über das Schriftsteller-Genie, die auf Romantik und Moderne zurückgehen.
- Kulturelle Erwartungshaltungen an den Schriftsteller als intellektuellen Übermenschen.
- Ironische Brechung dieser Erwartungen durch Pointen und Übertragung auf andere Berufsfelder.
Der Ausschnitt aus Daniel Glattauers In einem Zug setzt voraus, dass man diese literaturgeschichtlichen und kulturellen Bezüge erkennt, um die Ironie und den Zynismus des Erzählers voll zu verstehen. Allerdings – das muss jetzt nach den Ausführungen auch dazu gesagt werden – könnte es ja auch sein, dass Herr Glattauer eine derartige Interpretation gar nicht im Sinn hatte und dass ich jetzt hier ins analytische Fettnäpfchen trete. Die Textpassage funktioniert jedenfalls auf mehreren Ebenen – als ironische Reflexion über den Literaturbetrieb, als Gesellschaftskritik und als Spiel mit literarischen Konventionen und Leserwartungen und natürlich einfach nur zur Unterhaltung.
Den Drang verspüren – Gesellschaftliche Tabus, Humor und Intertextualität
Ich finde ja, dass ich mit der soeben erfolgten differenzierten Auseinandersetzung allerhand erreicht habe und würde mich gerne entspannt zurücklehnen, doch das kann ich noch nicht. Denn – neben allem anderen – gibt es eine Stelle im Buch, die ich gut nachvollziehen kann, weil es mir selbst schon genauso ergangen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es anderen genauso geht wie Eduard Brünhofer und mir ist also minimal vorhanden, woraus ich einfach schlussfolgere, dass es sich um etwas Menschliches handelt. Schauen wir uns eine weitere Textpassage an, die ich auch wieder – würde sie alleine stehen – als Witz deklarieren könnte:
Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich langsam den Drang verspüre, Sie wissen schon. Der Kaffee in der Früh. Und ich einmal langsam den Drang verspüre, kann ich an nichts anderes mehr denken, wodurch sich der Drang rapide beschleunigt. Besonders ratsam wird der Drang immer dann, wenn ich gerade absolut keine Muße habe, ihm zu Ehren in die Hocke zu gehen, zum Beispiel um vier Uhr früh.
Derzeit bereitet mir die Formulierung einer fremden Therapeutin (schräg) gegenüber Kopfzerbrechen, mit der ich anzukündigen gedenke, des gewissen Dranges wegen gleich meinen Sitzplatz verlassen zu müssen. Zu meiner Frau, bei der ich mir kein Blatt vor den Mund nehmen muss, würde ich sagen: »Du, ich muss rasch aufs Häusl.« (Für München: »Örtchen«.)
Bei Freunden und Bekannten würde ich mir überhaupt jeden Kommentar sparen, ich stünde auf und ginge, und wenn ich gleich darauf entspannt zurückkäme, würde mich keiner fragen, wo ich war und warum ich mich nicht abgemeldet habe.
Aber wie unterbreche ich am geschicktesten die schleppende Höflichkeitskonversation mit einer Therapeutin, die mich zwar wie eine Verehrerin ansieht, doch noch nie ein Buch von mir gelesen hat? Sage ich: »Ich muss mich kurz entschuldigen?« Wofür? Was habe ich getan?
Oder sage ich: »Ich bin gleich wieder da.« Viel zu aufdringlich.
Oder begnüge ich mich mit einem Halbsatz: »Ich muss nur schnell.«
Oder: »Kurze Unterbrechung.« Oder: »Geht gleich weiter.« Oder: »Geht nachher nicht mehr weiter.« Oder: »Na dann.« Tschüss. Gute Fahrt. Schönes Leben. Keine Ahnung. Da richtet sie sich plötzlich auf und sagt: »Verzeihen Sie, ich muss mich kurz entschuldigen, ich komme gleich wieder.«
»Gute Idee, da werde ich mich gleich anschließen«, erwidere ich erleichtert. (In einem Zug, S. 22-23)
1. Erzählperspektive und Humor
Die Leserinnen und Leser werden aufgrund der personalen Ich-Erzählperspektive direkt in die Gedankenkaskaden des Erzählers Eduard Brünhofer hineingezogen – seine Perspektive wird unsere Perspektive. Dadurch wird eine intensive Nähe geschaffen.
Lakonischer Humor des Banalen
Die sachliche Beschreibung eines alltäglichen Problems kontrastiert mit der übertriebenen Bedeutung, die der Erzähler dieser Banalität beimisst. Die Überhöhung des Banalen erzeugt eine komische Wirkung, die auf der Absurdität der Gedankenwelt basiert. Der Humor entsteht durch die scheinbar rationale Überlegung zu einer Situation, die eigentlich keiner Erklärung bedarf. Und doch mag es vielen in vergleichbaren Situationen genauso gehen.
Pointierte Formulierungen
Mit kurzen, prägnanten Sätzen und Wortwiederholungen wird eine dynamische Erzählweise erreicht, die das rasende Gedankenkarussell des Erzählers spiegelt. Die Wiederholungen („Drang verspüren … nichts anderes mehr denken … Drang rapide beschleunigt“) verstärken das neurotische Kreisen um eine fixe Idee und steigern die komische Übertreibung. Überhaupt wird hier das Konkrete gar nicht klar benannt, sondern wiederholt nur als ›der Drang‹ oder ›gewisser Drang‹ bezeichnet.
2. Soziale Konventionen und Sprachkritik
Der Text spielt auf gesellschaftliche Sprachregeln an, indem er die Verlegenheit thematisiert, eine alltägliche Notwendigkeit wie den Toilettengang anzusprechen. Dadurch wird die kulturelle Heuchelei um das Thema Scham und Höflichkeit entlarvt. Es gibt übrigens sehr viele von diesen banalen und doch mit Scham behafteten Themen – man muss einfach mal im Alltag achtsam sein.
Sprachliche Tabus und gesellschaftliche Erwartungen
Die Angst von Eduard Brünhofer, das im Grunde menschliche und damit normale Bedürfnis direkt zu benennen, zeigt, wie stark soziale Normen und Höflichkeitsfloskeln unser Verhalten prägen. Indem er verschiedene Formulierungen durchspielt („Ich muss mich kurz entschuldigen … Ich muss nur schnell … Geht gleich weiter … Tschüss. Gute Fahrt. Schönes Leben.“), wird die Sprachlosigkeit in einer alltäglichen Situation entlarvt. Dass Eduard Schriftsteller ist, macht das Ganze nur noch komischer, weil es ihm ja gerade NICHT an Worten fehlen sollte.
Ironische Distanz und Übertreibung
Indem der Erzähler die verkrampfte Höflichkeit auf die Spitze treibt, wird die absurde Sprachzensur offen sichtbar. Die Überlegung, sich für ein natürliches Bedürfnis zu entschuldigen, führt zu einer sprachlichen Überhöhung, die die gesellschaftliche Heuchelei auf komische Weise entlarvt.
3. Intertextuelle Anklänge an Thomas Bernhard
Der Text enthält Anspielungen auf literarische Stilmittel, die an Thomas Bernhard erinnern, ohne jedoch ausschließlich auf ihn gemünzt zu sein. Thomas Bernhard (1931–1989) war ein österreichischer Schriftsteller und Dramatiker, bekannt für seinen kritischen Blick auf die österreichische Gesellschaft und seine schonungslose Darstellung menschlicher Abgründe. Sein Schreiben zeichnet sich durch lange, rhythmische Sätze, eine zynische Weltsicht und einen wiederholenden, klagenden Ton aus, der oft zwischen Komik und Verzweiflung pendelt. Man könnte hier also indirekte Intertextualität erkennen, wobei es sich hier nur um einen kurzen Abschnitt handelt. In Frank Witzels Die fernen Orte des Versagens gibt es mehr intertextuelle Anspielungen auf Thomas Bernhard, die noch deutlicher zu erkennen sind und sich auch um den literarischen Kulturbetrieb drehen, insbesondere mit besonderem „Bedacht“ erwähnt wird dort auch der weiter oben definierte Blurb.
Gedankenschleifen und Übertreibung
Die wiederholte Reflexion über die Formulierung des Anliegens und das Kreisen um die eigene Peinlichkeit erinnert an Bernhards monologische Gedankenführung, die das Zwanghafte und Neurotische seiner Figuren betont. Doch während Bernhard oft eine düstere Resignation vermittelt, wird in der ausgewählten Passage aus Glattauers In einem Zug eine leichtere, humorvollere Wirkung erzielt.
Ironisierung gesellschaftlicher Normen
Die Selbstironie und das absurde Gedankenspiel über die richtige Formulierung entblößen die Lächerlichkeit sozialer Konventionen, ähnlich wie Bernhard es in seinen Gesellschaftssatiren tut. Allerdings bleibt der Ton hier spielerischer und weniger nihilistisch als bei Bernhard.
Überhöhung des Trivialen
Die exzessive Beschäftigung mit einer banalen Notwendigkeit erinnert an Bernhards Überhöhung des Alltäglichen, wird hier jedoch mit einer alltagshumoristischen Leichtigkeit erzählt, die auch an die komischen Miniaturen von beispielsweise Loriot erinnert.
4. Ein Monolog als eigenes Genre für sich
Theoretisch könnte gerade dieser Absatz auch für sich alleine stehen, ganz losgelöst von dem Roman. In dem Fall würde er als kleine Darstellungsform eine Alltagssituation beschreiben und die Absurdität der Sprachlosigkeit bezüglich einer banalen Alltagshandlung darstellen. Es könnte ein Sketch sein mit einer Pointe am Ende, ein kleines Pausenstück im Theater oder ein Kurztext als Seitenfüller für das Sommerloch in der Zeitung. Es könnte ein Blogbeitrag sein, der sich einfügt in eine Reihe von fiktiven Alltagshandlungen oder ein O-Tön, der zufällig mitgehört und verschriftlicht wurde. Es wäre gar nicht so einfach, finde ich, diesem Abschnitt sein eigenes Genre zuzuordnen. Aber es wäre auf jeden Fall möglich. In der Literaturwissenschaft nennt man dergleichen kurze Texte literarische Kleinformen, die sich aufgrund verschiedener Merkmale nochmals in unterschiedliche Gruppen aufteilen lassen.
Beschluss zu Daniel Glattauers In einem Zug
Ja, ich habe wieder einmal bei der Ausarbeitung mehr gelernt, als ich dachte. Man kann ziemlich viel aus In einem Zug herausziehen, wenn man will. Immerhin habe ich mir nur zwei kleine Textpassagen genauer angeschaut. Natürlich kann man den Roman auch einfach nur zur Unterhaltung lesen. Jedem das seine und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten (man beachte auch hier die Perspektive). Jedenfalls bin ich überrascht, dass mir tatsächlich so viel aufgefallen ist (ach, eigentlich auch wieder nicht, ich weiß ja, dass ich brillant bin – aber es klingt besser). Da es sich hier um einen allgemein gehaltenen Beitrag handelt, kann ich nicht so sehr in die Tiefe recherchieren, wie ich es sonst gerne gemacht hätte. Trotzdem hat sich die Lektüre von In einem Zug für mich gelohnt und ich glaube, dass hier für sämtliche Leserinnen und Leser die ein oder andere Information dabei ist – sei es zum Spaß, zur Unterhaltung, zum Vertreiben der Langeweile (während der Zugfahrt?) zum Diskutieren im Buchclub oder eben zur Analyse im Studium oder in der Schule.
Bildquellen
- Daniel-Glattauer-In-einem-Zug: Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln
- Carl_Spitzweg_-_Der_arme_Poet_(Neue_Pinakothek): By Carl Spitzweg – 1. The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN: 3936122202.(the version fom Berlin, Nationalgalerie)2. Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg, München 1990, S. 57 ISBN 3-7654-2306-83. Cybershot800i, Own work, Taken in 17 June 2011, Public Domain
- Daniel-Glattauer—In-einem-Zug: Daniel Glattauer: In einem Zug, DuMont Köln 2025. Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln
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