Die Bedeutung der analogen und konträren Aspekte von Handlung und Motivation bei Heinrich und der Meierstochter
Einleitung
Das Werk ‚Der arme Heinrich‘ wurde von dem Dichter Hartmann von Aue etwa um 1200 verfasst, und gehört zu seinen späteren Werken. Das Bild des Autors bleibt aufgrund fehlender Quellen unvollständig. Er selbst gibt in seinen Werken wenig Auskunft über seine Person.[1]
‚Der arme Heinrich‘ handelt von dem tugendhaften Heinrich, der an Lepra erkrankt. Er erfährt, dass einzig das Blut einer Jungfrau ihn heilen kann. Daraufhin verkauft er seinen Besitz, und zieht sich auf einen ihm gehörenden Meierhof zurück. Die Tochter des Meiers kümmert sich aufopferungsvoll um ihn. Als Heinrich dem Meier und seiner Frau von dem Heilmittel erzählt, hört die Tochter zu, und beschließt Heinrich zu retten. Beide begeben sich nach Salerno, wo das Opfer vollzogen werden soll. Kurz vor der Opferung, verhindert Heinrich die Tat. Seine Krankheit stellt sich als Prüfung Gottes heraus, die er und die Meierstochter bestanden haben. Gott lässt Heinrich gesunden, verjüngen und er erhält all seinen Besitz zurück. Auch die Meierstochter wird von ihrem Kummer erlöst. Beide leben glücklich ein langes Leben.
Thema dieser Arbeit sind die ähnlichen und gegensätzlichen Aspekte der Figuren Heinrichs und der Meierstochter sowie deren Bedeutung für ihre Vereinigung.
Vorgehen
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Primärtext ‚Der arme Heinrich‘ von Hartmann von Aue, und fokussiert sich auf Opposition und Analogien bestimmter Aspekte der Figuren Heinrichs und des Mädchens innerhalb des Werkes. Hierbei sollen einige Textstellen der Quelle hinsichtlich Motivation und Handlung beider Figuren analysiert werden. Dabei wird angenommen, dassdie konträren und analogen Aspekte den Spannungsbogen innerhalb der Erzählung ermöglichen und in der Vereinigung das Werk abschließen.
Der erste Aspekt beschäftigt sich mit der Flucht beider Figuren. Während Heinrich vor dem Tod flieht, will die Meierstochter vor dem Leben fliehen. Es ergeben sich Gegensätze aber auch Gemeinsamkeiten bezüglich Motivation und Ziel.
Weiterhin beschäftigt sich diese Arbeit mit dem vermeintlichen Ausweg, den beide Figuren aus ihrem Dilemma sehen. Die Meierstochter will ihr Leben als Heilmittel für Heinrich opfern, und gleichzeitig unberührt als Braut Christus in den Himmel eingehen. Heinrich will ihr Opfer annehmen und sich nicht in sein Schicksal fügen.
Auch fokussiert sich diese Arbeit auf die physischen Erscheinungen beider Figuren, und die damit einhergehenden Gegensätze und Ähnlichkeiten. Diese unterstützen die Spannung und betonen die Rollen der Figuren.
Der letzte Aspekt bezieht sich auf die Annahme des Schicksals und die damit verbundene Vereinigung beider Figuren. Heinrich entscheidet sich gegen das Opfer. Es folgt eine Umkehr der Handlungsverläufe, aus der dann die Vereinigung hervorgeht.
Insgesamt gibt es drei vollständige Handschriften. Der Arbeit liegt die Fassung A der Quelle zugrunde, in der sich beide Figuren am Schluss in der Heirat vereinen. Das Ende in Fassung Ba und deren Abschrift Bb ist ein anderes, und eignet sich daher nicht für das vorliegende Thema. Es existieren außerdem vier weitere Fragmente C bis F.
Theorie
Diese Arbeit bezieht sich auf ähnliche und gegensätzliche Motive und Handlungen der beiden Hauptfiguren. Diesem Thema zugrunde liegt der Begriff der „Hybridisierung“, der von Michail M. Bachtin 1934/35 umfangreich definiert wurde.[2] Rainer Warning hat sich diesen Begriff 2004 in seiner Publikation „Narrative Hybriden“ zunutze gemacht. Er zeigt auf, wie an bekannten „Formen mittelalterlichen Erzählens, … zwei Sprachen im Sinne zweier Ideologien, zweier Werthorizonte hybridisieren…“[3] Die innerhalb des mittelalterlichen Textes mit der Hybridisierung „bezeichneten Spannungen und Gegenstrebigkeiten bleiben erhalten und müssen als solche herausgestellt werden.“[4] Die Opposition von Heinrich und dem Mädchen wird in Hartmanns Werk mit erzählerischen Instrumenten dargestellt. Mittelalterliche Texte sind „vom Widerstreit unterschiedlicher Handlungs- und Interaktionsmuster, vom Widerstreit unterschiedlicher Normen und Werte, vom Widerstreit unterschiedlicher Logiken“[5] erfüllt. Gegensätze werden dem Publikum direkt vorgeführt, und auch Gemeinsamkeiten können erkannt werden.
Im weiteren Handlungsverlauf kann es zu einem Ausgleich kommen, die Gegensätze können sich verfestigen, oder es wird über die Rangfolge der Aspekte entschieden.[6] Das Ende kann demnach variieren. Im agonalen Gegensatz können sich Handlungen, Motivationen oder ganze Handlungsstränge befinden. Das mittelalterliche Erzählen lebt von sich gegenüberstehenden Themen in unterschiedlichen komplexen Bereichen.[7] Es werden „Widersprüche ausgesprochen deutlich zur Anschauung gebracht … und dann auch im wesentlichen narrativ entschieden, ohne daß der Erzähler dies explizit kommentieren müßte.“[8]
Es lässt sich an den Figuren des Heinrich und der Meierstochter aufgrund ihres oftmals konträr und ähnlich verlaufenden Weges in ‚Der arme Heinrich‘ eine Überschneidung in Bezug auf die „Rollenentwürfe und Handlungsmuster“[9] erkennen.
Die Flucht vor dem Übel
Die Flucht Heinrichs vor dem Tod
Heinrich ist reich, angesehen und tugendhaft (v. 75-77). Er lebt gerne inmitten seiner Besitztümer und der ihm widerfahrenden Anerkennung. Doch Heinrich wird krank, in ergreif diu miselsuht (v. 119). Er fügt sich nicht in sein Schicksal, sondern will um jeden Preis gesundwerden, und sein altes Leben weiterführen, in dem er es nicht an êren unde guotes / unde frœlîches muotes / unde weltîcher wünne (v. 77-79) hat fehlen lassen. Die Menschen meiden Heinrich aufgrund seiner Krankheit (v. 136-137), worüber er sehr traurig ist (v. 148). Doch er hört, dass die Krankheit in einigen Fällen auch heilbar sei (v. 165-168). Heinrich reist nach Montpellier, wo er von den Ärzten enttäuscht wird (v. 173-177). Er gibt nicht auf und reist weiter nach Salerno, wo er sich von dem besten Arzt beraten lässt (v. 179-183). Dieser erzählt Heinrich eine seltsæme mære, / daz er genislîch wære / und wære doch iemer ungenesen (v. 185-187). Heinrich ist bereit alles für seine Gesundheit zu geben. Weder Kosten noch Mühen will er für seine Heilung scheuen (v. 191-193), doch der Arzt weist dies zurück (v. 198-202). Heinrich könne nur geheilt werden, wenn Gott der Arzt sein wollte (v. 203-204).
Der Arzt erzählt ihm schließlich von einem anderen Heilmittel: Das Blut einer Jungfrau, die sich freiwillig opfert (v. 224-232). Heinrich erkennt, daz daz wære unmügelîch, / daz ieman den erwürbe, / der gerne für in stürbe. (v. 234-236). Daraufhin verliert er jede Hoffnung auf Heilung und wird seines Lebens müde (v. 239-245). Er versucht Gottes Erbarmen zu erlangen, indem er seinen Besitz an Verwandte, Arme und Gotteshäuser weggibt (v. 251-256), doch gesund wird er nicht.
Heinrich leistet Widerstand gegen die Krankheit und steht damit symbolisch für die „Weltlust“[10], denn vor seiner Krankheit hat er das Leben mit all seinen Vorzügen genossen: ime was der rehte wunsch gegeben / zuo weltlîchen êren, / die kunde er wol gemêren (v. 56-58). Sein Leben ist bis zum Ausbruch der Lepra bestimmt von „Selbstsucht“[11], die dann in der hoffnungslos verlaufenden Suche nach dem Heilmittel in „Wehleidigkeit“[12]umschlägt, weil er seinen Platz in der Welt verlassen muss, und sich zurückzieht (v. 260). Heinrich „versucht sich … voll Zorn, Enttäuschung und Verzweiflung dagegen aufzulehnen, freilich ohne jeglichen Erfolg damit zu erzielen.“[13]
Heinrich wird in seiner Flucht angetrieben von der Angst seinen gesellschaftlich angesehenen Platz in der Welt, und somit seinen Ruf zu verlieren (v. 157-159). Die Angst vor der Meinung anderer Leute zeigt sich deutlich in seinem Bemühen, die Krankheit und die mit der Lepra mitschwingende Bedeutung möglichst schnell loszuwerden.[14] Er will seine Gesundheit zurückkaufen, damit er nicht den gesellschaftlichen und physischen Tod erleiden muss. Die Figur des Heinrich reflektiert das feudale System, in welchem sich Angehörige dieses Standes alles erkaufen konnten, und es somit nicht gewohnt waren, dass ihnen etwas verwehrt blieb.[15]
Die Flucht der Meierstochter vor dem Leben
Die Meierstochter ist acht Jahre alt, als Heinrich auf dem Meierhof eintrifft (v. 303). Die Menschen meiden ihn aufgrund seiner Krankheit (v. 315-317). Sie aber bleibt bei Heinrich und kümmert sich fürsorglich um ihn (v. 306-310): dô flôch si zuo allen stunden / zuo ime und niergen anderswar (v. 318-319). Schon vor ihrem Angebot zum Selbstopfer entflieht sie durch ihre aufopferungsvolle Pflege der Welt: sus wonte die süeze / ir herren ze allen zîten bî; (v. 326-327).[16] Sie ist mit reiner kindes güete / an ir herren gewant, / daz man sie zuo allen zîten vant (v. 322-324).
Die Fürsorge der Meierstochter stellt den Auftakt ihrer Weltflucht dar, die später in das Angebot zur Selbstopferung als Heilmittel gipfelt. (v. 561). Sie möchte sêle unde lîp (v. 682) / von dem tiufel scheide (v. 686-687).
auch hette mich weltlîch gelust / unze her noch niht berüeret, / der hin zer hellen füeret (v. 690-692). Sie gibt nichts auf das weltliche Leben und will sich in ihrem reinen Zustand Gott hingeben (v. 696-704). Das Leben mit seinen weltlichen Verlockungen führt für sie unweigerlich zum Verlust der Seele und des Lebens (v. 688-689, 732-735). Sie besitzt volles Gottvertrauen und möchte lieber jung sterben, als ihre Seele in einem längeren Leben zu verlieren. Die Motivationen für die Handlungen der Meierstochter sind widersprüchlich und mehrdeutig.[17] Neben anderen Motivationen, ist der wahrscheinlichste Grund für ihre Weltflucht die Angst vor dem Verlust ihrer Seele durch den Konsum weltlicher Verlockungen.[18] Sie bezeichnet die Welt als negativ, weil sie glaubt, dass Gott etwas Bestimmtes mit ihr vorhat und die Welt sie von dieser wertvollen Absicht trennen könnte.[19] Indem sie die Welt durch ihren Tod verlässt, flüchtet sie zu Gott, in der Hoffnung im Jenseits ewig glücklich sein zu können.
Die Verbindung durch ähnliche und gegensätzliche Aspekte
Heinrich und die Meierstochter sind auf der Flucht und verfolgen ihr Ziel unbedingt. Die Flucht ist dualistisch besetzt: Heinrich will durch seine Flucht vor der Krankheit in die Welt zurückkehren, die Meierstochter will durch ihre Flucht die Welt verlassen.[20]
Bei genauerer Analyse finden sich gegensätzliche Elemente. Heinrich besitzt kein Vertrauen in Gott, der ihn aber laut dem Arzt in Salerno als einziger heilen könnte. Er kämpft gegen sein Schicksal an, versucht sich Heilung einmal bei dem Arzt und auch bei Gott zu erkaufen, weil er sich zurücksehnt nach seinem Besitz und Ansehen. Dabei übersieht er die Unwichtigkeit des Materiellen.[21]
Die Meierstochter besitzt dagegen anfangs großes Vertrauen in Gott. Sie ist bereits mit der Einführung ihrer Figur nicht am weltlichen Leben interessiert, ist von ihren Geschwistern getrennt, da sie sich nur um Heinrich kümmert.[22] Letztendlich will sie sich für Heinrich opfern.[23] Sie möchte so der Welt entfliehen, und in reinem Zustand die Braut Christus werden. Sie glaubt, dass Gott ihr einen Weg für die Erhaltung ihrer Seele gezeigt hat, und ihr durch Heinrich die Flucht ins Jenseits ebnet.[24] Heinrich will das von der Meierstochter verpönte weltliche Leben zurückerlangen, während sie sich für seinen weltlichen Wunsch opfern möchte.
Die Meierstochter gibt weitere, teilweise widersprüchliche Motivationen für ihr Selbstopfer an.[25] Diese werden erst im Verlauf der Arbeit aufgeführt, da der in diesem Abschnitt zu besprechende Aspekt der Flucht sich am wahrscheinlichsten auf ihr egoistisches Motiv für ihr eigenes Seelenheil bezieht.[26] Auch Heinrich will aus Eigennutz zurück in sein altes Leben. In diesem Aspekt ähneln sich beide.
Durch die Krankheit wurde Heinrich aussätzig und aus der höfischen Gesellschaft ausgeschlossen.[27] Er ist getrennt von weltlichen Freuden und Genüssen, die er als Adeliger genießen konnte. In diesem Aspekt ähneln sich Heinrich und die Meierstochter teilweise. Heinrich befindet sich unfreiwillig in seiner Lage als gesellschaftlicher Außenseiter.[28] Die Meierstochter ist als Tochter von Bauern kein Teil der höfischen Gesellschaft. Sie will auch gar nicht erst die Freuden der Welt erleben, und kapselt sich ab, um sich um Heinrich zu kümmern. Obwohl sie in ihrem Alter noch gar nicht richtig am weltlichen Leben teilgenommen hat, will sie aus der Welt zu Gott flüchten. Dies könnte als religiöser Fanatismus und als hochmütig betrachtet werden.[29] Gott ließ Heinrich an Lepra erkranken, weil er ebenfalls zu hochmütig war, um all seine weltlichen Besitztümer als gottgegeben zu akzeptieren.[30] Da Gott beide prüft (v. 1360-1363), könnten Heinrich und die Meierstochter dem Hochmut verfallen sein. Neben Angst ist Hochmut eine weitere Motivation für die Flucht beider Figuren.
Hartmann könnte die Figur des Mädchens von einer gegensätzlichen Position zu der Figur Heinrichs entwickelt haben: Die Meierstochter besitzt von Anfang an Verächtlichkeit gegenüber der Welt, die sich hin zu religiösem Fanatismus steigert, während Heinrichs Figur die Gegenseite verkörpert.[31]
Das jeweils gleiche Ziel der Flucht mit seinen teilweise ähnlichen und teilweise gegensätzlichen Motivationen unterstützt die Erzählung, und trägt zu dem Aufbau einer abgeschlossenen Struktur bei. Diese muss vorhanden sein, um beide Figuren am Ende in der Hochzeit zu vereinen, und das Werk vollendet abschließen zu können.[32]
Der vermeintliche Ausweg
Die Annahme des Opfers durch Heinrich
ir müeset haben eine maget,
die vollen êrbære
unde ouch des willen wære,
daz si den tôt durch iuch lite. (v. 224-228)
Durch den Arzt erfährt Heinrich von dem vermeintlich einzigen Heilmittel, und verliert jegliche Hoffnung. Er glaubt nicht daran, eine Jungfrau mit freiem Willen zum Selbstopfer finden zu können. In einem Gespräch erzählt er dem Meier und seiner Frau von dem Heilmittel (v. 445-452). Auch deren Tochter hört heimlich zu (v. 467-468). Sie bietet ihm daraufhin ihr Leben für seines an (v. 921-926). Heinrich will zuerst nicht auf ihr Angebot eingehen: möhtestû, dû hülfest mir. / des begnüeget mich wol von dir (v. 935-936). Er erkennt ihre Hilfe an, will es aber dabei belassen: ich ensol ouch niht mê von dir gern. / dû maht mich des niht wol gewern, / daz dû dâ gesprochen hâst (v. 939-941). Heinrich will ihr Angebot zunächst entkräften. Er will sich nicht zum Gespött machen (v. 944-947), und tut ihr Angebot als kindisch ab (v. 949-952). Er glaubt nicht an ihre Entschlusskraft (v. 957-959), und führt ihr vor Augen, wie viel Kummer sie ihren Eltern machen würde (v. 962-965). Er überlässt den Eltern die Entscheidung und glaubt nicht an deren Zustimmung, bis er schließlich davon erfährt (v. 984-985). Es entsteht michel ungemach (v. 990) und jæmerlîche gebærde (v. 991). Heinrich zweifelt erst an seiner Zustimmung und ist traurig (v. 1002-1006), doch sein Kummer wandelt sich in Dankbarkeit (v. 1013-1015). In Salerno angekommen bringt er die Meierstochter in Vorfreude auf die baldige Handlung zu dem Arzt (v. 1055-1061).
Heinrich hat auch in seiner Abgeschiedenheit kein Vertrauen in Gott entwickelt. Er fügt sich weiterhin nicht in sein Schicksal, und nimmt sogar das Selbstopfer der Meierstochter an. Die Annahme des Angebots zeigt, dass er wirklich alles für seine Heilung tun würde; auch die Opferung eines Menschenlebens.[33] Dabei lässt er sich im Gegensatz zu den Eltern der Meierstochter sehr schnell überzeugen und gibt die Verantwortung für die Entscheidung einfach ab. Dies lässt darauf schließen, dass er sich insgeheim gerne von der Meierstochter hat überzeugen lassen.[34] Er ist weiterhin von Hochmut befallen, der ihn laut seiner eigenen Aussage erst durch Gottes Hand erkranken ließ (v. 395-411).[35] Durch den vermeintlichen Ausweg zur Heilung erkennt er nicht, dass er dem Hochmut verfallen bleibt, weil er annimmt, dass er sich selbst mit der Opferung eines Menschenlebens über Gottes Willen hinwegsetzen könnte.
Der Vorschlag zur Opferung durch die Meierstochter
des einen si sich gar verwac,
gelebete sie morgene den tac,
daz si bînamen ir leben
umbe ir herren wolte geben. (v. 525-528)
Bis zu ihrer Opferung in Salerno muss sich die Meierstochter zunächst mehr und weniger intensiv für ihr Vorhaben einsetzen. Sie sieht sich selbst als angemessenes Heilmittel (v. 560-564). Ihre Eltern sind dagegen, woraufhin sie verschiedenste Argumente anbringt. Ihr Vater erinnert sie daran, dass der Tod furchterregend ist (v. 578-584). Sie beharrt darauf, dass ein Leben in Anstrengung auch im Tod endet (v. 598-604). Sie möchte ihre unverdorbene Seele Gott schon früh geben (v. 609-610).
Ihr drittes Argument zielt auf die ökonomische Situation der Eltern ab. Wenn Heinrich stirbt, sô müezen wir verderben (v. 624), ist das Argument der Meierstochter.
Ihr nächstes Argument bezieht sich auf ihr Seelenheil. Sie möchte sich den weltlichen Verlockungen entziehen, und sich Gott unverdorben hingeben (v. 682-687; v.798-705).
Ihr darauffolgendes Argument betrifft die Aussteuer bei ihrer Hochzeit. Ohne ihr Selbstopfer, befürchtet sie, könnten ihre Eltern durch Heinrichs Tod in Armut geraten und hätten kein Geld für eine angemessene Aussteuer, so dass auch ihr Leben negativ beeinflusst würde. (v. 474-755).
Doch auch wenn Heinrich länger leben würde, sieht die Meierstochter ihre Zukunft als verheiratete Frau in jedweder Hinsicht als leidvoll an (v. 758-767).
Sie führt ebenfalls an, dass die Eltern nicht an ihrem Grab trauern müssten, da dieses weit weg in Salerno wäre (v. 844-852). Die Eltern nehmen an, dass aus ihrer Tochter der heilige geist (v. 863) spricht, und stimmen dem Entschluss zu (v. 890-895).
Nachdem sie ihre Eltern überzeugt hat, erzählt die Meierstochter Heinrich von ihrem Entschluss. Dieser überlässt die Entscheidung ihren Eltern, und zieht sich aus der Verantwortung. Als Heinrich und ihre Eltern über ihren Entschluss zu sterben weinen, ist auch sie traurig, denn si wânde, er wære dar an verzaget (v. 1008).
In Salerno muss die Meierstochter ihre Entscheidung noch einmal verteidigen. Der Arzt ist misstrauisch, denn er fürchtet, sie habe sich nicht selbst dazu entschlossen (v. 1063-1083). Er testet sie, indem er ihr sein Vorgehen bei der Opferung genau schildert (v. 1085-1093), damit sie von ihrem Entschluss abrückt (v. 1104-1107). Die Meierstochter beschimpft ihn daraufhin: ir sît eins hasen genôz. / iuwer angest ist ein teil ze grôz, (v. 1023-1024). Damit sie einerseits Heinrich sein Leben schenken kann, und andererseits selbst das ewige Leben erlangt, fordert sie ihn auf seine Arbeit zu tun (v. 1152-1155). Sie weiß, warum sie sich auf diese Weise opfern will, und führt neben der Heilung Heinrichs auch ein egoistisch anmutendes Motiv auf: swer grôzen dienst leiste, / des lôn sî ouch der meiste (v. 1163-1165). Da sie nicht auf die himelkrône (v. 1168) verzichten will, überzeugt sie schließlich den Arzt (v. 1171-1172).
Die verschiedenen Motivationen für das Selbstopfer der Meierstochter sind unterschiedlich stark gewichtet. Es ist auffällig, dass Gott und ihr Seelenheil wichtiger sind als ihre Eltern.[36] Das Verhalten der Meierstochter scheint einen „taktisch-egoistischen Charakter zu enthalten.“[37] Ihr wichtigstes Anliegen ist es, zu Jesus ins Jenseits zu gelangen. Dieser grundlegenden Motivation ihres Opfers untergeordnet ist dann zuvorderst die Heilung ihres Herren Heinrich.[38]
Die Meierstochter überwindet alle Hindernisse auf dem Weg zu ihrem erklärten Ziel. Sie besitzt für alle Einwände gute Argumente, die allen beweisen sollen, dass ihr Opfer Gutes hervorbringt.[39] Heinrich muss sie argumentativ erst gar nicht überzeugen, da dieser die Verantwortung für die Entscheidung von sich weist und eher halbherzig versucht sie umzustimmen.[40] Die Meierstochter besitzt einen starken Willen und lässt sich nicht von ihrem Weg in den Tod abbringen. Dabei ist ihr Vertrauen in Gott ungebrochen, dem sie mit ihrem frühzeitigen Tod entgegeneilen will. Sie ist der Ansicht, dass er ihr einen Weg gezeigt hat, wie sie ihre Seele vor der Welt retten kann.[41]
Die Verbindung durch ähnliche und gegensätzliche Aspekte
Im Hinblick auf den Vorschlag und die Annahme des Selbstopfers gibt es ähnliche und gegensätzliche Aspekte. Heinrich und die Meierstochter zeigen einen starken Willen, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen. Heinrich ist sogar bereit ein unschuldiges Menschenleben zu opfern. Zuvor versucht er unbedingt ein Heilmittel zu finden. Er gibt sich mit negativen Antworten seitens der Ärzte nicht zufrieden, und versucht erfolglos sich bei Gott die Heilung zu erkaufen, indem er all seinen Besitz verschenkt.[42]
Die Meierstochter ist ebenfalls entschlossen an ihr Ziel zu gelangen, wobei sie zur Erreichung desselben mit verschiedenen Motivationen argumentiert.[43] Gegen alle Kritiken bringt sie gut durchdachte Argumente vor, und überzeugt alle von ihrem Entschluss. Während Heinrich sich ergeben und deprimiert auf den Hof des Meiers zurückzieht, bleibt die Meierstochter bei ihrem Entschluss. Sie beweist triuwe (v. 1356).
Heinrich nimmt das Opfer aus Angst vor dem endgültigen gesellschaftlichen und physischen Tod an, die Meierstochter will ihre Seele vor weltlichen Einflüssen retten. In diesem Aspekt ähneln sich beide Figuren ebenfalls. Auch handeln beide mehr oder weniger aus Eigennutz. Heinrich nimmt das Opfer der Meierstochter an, damit er weiterleben kann. Sie will der von ihm entgegengestrebten Welt mit ihrer noch unverdorbenen Seele entfliehen, damit sie Jesus Braut werden kann.[44]
Gegensätzlich ist auch hier das Gottvertrauen. Heinrich handelt mit Annahme des Selbstopfers gegen Gottes Willen. Das Vergießen von Menschblut ist in der mittelalterlichen Literatur weniger ein religiöses Element, sondern ein mystisches, und kann daher nicht mit dem Willen Gottes in Einklang gebracht werden.[45] Die Meierstochter glaubt, dass Gott sie in diese Situation gebracht hat, damit sie ihre Seele retten und sich in ihrem reinen Zustand zu Christus begeben kann. Es scheint, sie glaubt vom Himmel auserkoren zu sein.[46] Ihr könnte Hochmut zuzuschreiben sein, da sie sich in ihrer Reinheit über alle anderen Menschen erheben will.[47] In diesem Fall liegt wieder eine Gemeinsamkeit vor, da auch Heinrich hochmütig ist, und das Wirken von Gott in seinem Leben vor der Krankheit nicht anerkannt hat.[48]
Die Oppositionen und Analogien beider Figuren sind es, die die Handlung vorantreiben, und die für die vereinende Heirat nötig sind.
Die physische Erscheinung
Die Erscheinung Heinrichs
Heinrich erscheint zunächst als äußerlich makellose Figur, die einen physisch unsichtbaren Makel in sich trägt. Es mangelt ihm an Gottvertrauen und Bewusstsein für Gottes Großzügigkeit in Bezug auf seinen Besitz und sein Ansehen. Gott bestraft ihn für seinen Hochmut mit Aussatz.[49] Diese Krankheit stellt für Menschen des Mittelalters gut sichtbar Heinrichs inneren, somit vorher unsichtbaren Makel äußerlich dar.[50] Im Mittelalter ist Lepra eine „tabuisierte Krankheit“[51], eine Strafe von Gott durch die sündhaftes Verhalten am menschlichen Körper sichtbar wird.
Zu Beginn des Werkes ist Heinrich eine bluome der jugent (v. 60) und der welte freude ein spiegelglas (v. 61). Als Gott ihn mit Aussatz straft, wird er man unde wîbe /… widerzæme (v. 122-123). Vorher war er gern gesehen, nun ist seine Anwesenheit den Menschen unerträglich (v. 125-127). Heinrich bemerkt, daz er der welte widerstuont (v. 135). Seine Krankheit ist demnach äußerlich sichtbar und entstellt ihn. Er zieht sich auf einen Meierhof zurück, und hat außer mit dem Meier, seiner Frau und ihrer Tochter keinen Kontakt zu Menschen. Allein die Tochter kümmert sich um ihn. diu guote maget in liez / blîben selten eine. / er dûhte si vil reine (v. 342-344). Sie ist die einzige, die Heinrich ohne Makel sieht.
Auch er selbst glaubt, dass Gott ihn wegen seiner Hochmut mit Aussatz gebrandmarkt hat (v. 395-403). Heinrich sieht sich selbst als geringeren Menschen an, weil er durch den Aussatz entstellt wurde, und alle ihn verachten (v. 412-415). Seine Krankheit quält ihn sehr (v. 157), daz er sô manige êre / hinder ime müeste lâzen (v. 158-159), denn durch sie wurde er seiner Stellung innerhalb der Gesellschaft beraubt. Die höfische Gesellschaft entfernt sich angewidert von ihm.[52] Er vertraut Gott nicht und fühlt sich von ihm verstoßen (v. 404-411). Heinrich stimmt dem Vorschlag des Mädchens zu (v. 1011-1118), obwohl er durch das Opfer eines Menschlebens in Gottes Augen nur geringer werden kann, weil er den Willen Gottes umgehen will.
Nachdem er in Salerno das Selbstopfer der Meierstochter verhindert (v. 1273-1275), macht Gott Heinrich reine unde wol gesunt (v. 1370). Er wird nicht nur wieder gesund, sondern auch harte schœne (v. 1375) und alse vor zwênzic jâren (v. 1377). Heinrich hat sich auf seinem Weg aufgrund der Krankheit physisch und psychisch verändert.[53] Vorher war ihm sein Ruf und Prestige wichtig (v.157-159). Durch den Anblick der Meierstochter legt er sein Schicksal in Gottes Hände (v. 1276). Ein Wandel findet in Heinrich statt. Er heiratet die nichtadelige Meierstochter, obwohl dies unter seiner Standeswürde ist, trotzdem daz liez er lûterlîch an got. (v. 1352)
Die Krankheit wurde Heinrich von Gott genommen, nachdem ein innerer Gesinnungswandelt eintrat.[54] Heinrich zeigt nach der Heilung äußerlich keinerlei symbolische Sündhaftigkeit mehr, und wird sogar von Gott belohnt, indem er äußerlich noch schöner und jünger wird.[55]
Die Erscheinung der Meierstochter
Mit der Einführung ihrer Figur wird die Meierstochter als sehr schön beschrieben, daz si wol gezæme / zuo kinde dem rîche (v. 312-313). Ihre Schönheit passt nicht zu dem bäuerlichen Milieu, in dem sie aufwächst. Nach mittelalterlichen Maßstäben gehört ihr Körper zu einer Adeligen.[56] Zudem ist sie sehr rehte güetlîchen (v. 305). Sie besitzt demnach innere und äußere Schönheit. Auch sie selbst weiß von ihrer Schönheit: und alle, die mich sehende sint, / sprechent, ich sî daz schœnste kint, / daz si zer welte hânt gesehen (v. 673-675). Sie weiß auch, dass Sie ihre Schönheit Gott zu verdanken hat (v. 676-677). Auf ihre Kleidung wird nicht eingegangen. Es ist anzunehmen, dass sie dem bäuerlichen Milieu entstammt. Heinrich beschenkt die Meierstochter mit spiegel unde hârbant (v. 336) sowie gürtel unde vingerlîn (v. 337). Ob sie die Geschenke trägt wird nicht deutlich, doch es ist davon auszugehen, dass dem so ist.
Nachdem feststeht, dass die Meierstochter sich für Heinrich opfern will, kleidet er sie für die Fahrt nach Salerno nach adeligen Maßstäben ein (v. 1022) in hermîn und samît (v. 1024) und den besten zobel, den man vant (v. 1025). Sie wirkt jetzt wie eine adelige junge Frau und Braut. Auch der Arzt in Salerno spricht sie mit frouwelîn (v. 1094) an.[57] Als sie sich nackt vor dem Arzt auszieht, bemerkt er, daz schœnre crêâtiure / al der welte wære tiure (v. 1199-1200). Auch Heinrich bemerkt, dass ihr Körper minnenclîch (v. 1233) und wünnenclîch (v. 1273) ist. Doch als er das Opfer verhindert und damit ihre Ziele durchkreuzt, wird sie wütend (v. 1285): ir gebærde wart sô jæmerlîch, / daz si nieman hette gesehen, / ime wære ze weinende geschehen (v. 1286-1288). Ihr Zorn und ihre Trauer verunstalten ihre Schönheit, so dass niemand sie gern ansieht (v. 1286-1287). Nach Heinrichs Heilung, kann auch sie wieder froh sein, so dass ihr Anblick auch wieder andere erfreut (v. 1402-1405). Nachdem Heinrich sie heiratet (v. 1512-1514), ist davon auszugehen, dass sie nun in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild nicht mehr von einer adeligen jungen Frau zu unterscheiden ist.[58]
Die Verbindung durch ähnliche und gegensätzliche Aspekte
Heinrich und die Meierstochter besitzen zu Beginn der Erzählung beide eine schöne physische Erscheinung. Für Heinrichs Figur ist körperliche Schönheit nicht ungewöhnlich, da höfische Körper in mittelalterlicher Literatur an ihrer Attraktivität erkennbar sind.[59] Zu dem Erscheinungsbild der bäuerlichen Meierstochter passt die Schönheit nicht.[60] Aufgrund der Betonung ihres schönen Körpers, ist davon auszugehen, dass ihrer Figur eine besondere Bedeutung zukommt.[61]
Als Heinrich von Gott mit Aussatz bestraft wird, verändert sich sein Körper. Er wird anderen Menschen widerwärtig. Die Krankheit und seine damit einhergehende äußere Erscheinung stehen in Zusammenhang mit seinem gesellschaftlichen Tod.[62] Heinrichs Körper verändert sich durch die Krankheit, wodurch beide sich mit ihren äußerlichen Erscheinungen in einem Oppositionsverhältnis befinden, allerdings steht nun auch Heinrich außerhalb der höfischen Gesellschaft, genau wie die Meierstochter.[63]
Sie ist auch die einzige, die Heinrich nicht meidet. Sie erkennt weder äußerlich noch innerlich einen Makel an ihm, auch wenn er selbst die Krankheit als Strafe Gottes für seinen Hochmut betrachtet. Sie selbst erkennt ihre Schönheit als von Gott gegeben an, im Gegensatz zu Heinrich, der Gottes Einfluss auf seine Besitztümer nicht anerkennt. Kurz vor ihrem Opfertod besinnt er sich durch ihren Anblick, erkennt seine eigene Sündhaftigkeit und gibt sein Leben in Gottes Hände.[64] Heinrich sieht in ihrer Schönheit die Harmonie, die von Gottes Willen ausgeht, und kann seine Meinung aufgrund dessen ändern, da er die Disharmonie in seinem Handeln erkennt.[65]
Heinrich schenkt der Meierstochter höfische Brautgeschenke: Spiegel und Haarband, Gürtel und Ring. Auf der Fahrt nach Salerno wird ihr schöner Körper, der ja bereits dem höfischen Idealtypus entspricht, von Heinrich eingekleidet. Durch die Kleidung entspricht sie äußerlich einer adeligen jungen Frau, und zeigt sich einmal als Braut für Christus, und gleichzeitig auch als Braut für Heinrich.[66] Bei beiden zeigt sich ihre Wandlung äußerlich: Heinrichs Körper ist durch die Krankheit verändert und mit der Heilung wieder schön. Die Meierstochter ist und bleibt schön, doch ihre Kleidung passt sich ihrer Schönheit dem Stand nach an, so dass Sie Heinrich am Ende äußerlich ebenbürtig ist, so wie er ihr durch seine Heilung ebenfalls ebenbürtig wird. Nach der Heilung heiraten beide. Die neu entstandene äußerliche Ebenbürtigkeit mündet in der Standesheirat. Beide gehören folglich dem Adel an.[67]
Heinrich komplettiert die angeborene Schönheit der Meierstochter, indem er sie ganz durch Kleidung an die höfischen Konventionen anpasst und sie zudem heiratet. Sie wird durch die Heirat von der höfischen Gesellschaft akzeptiert. Die Meierstochter hilft dagegen Heinrich. Durch den Anblick ihrer Schönheit überwindet er seinen Hochmut, und kann auch seine innere Schönheit wiedererlangen, die ihm vorher gänzlich fehlte und Anlass für Gottes Strafe war.[68]
Die Annahme des Schicksals und Vereinigung
Die freiwillige Wandlung Heinrichs
Die gesamte Erzählung hindurch hadert Heinrich mit seiner Krankheit. Er versucht alles, um sein altes Leben zurückzubekommen. Es scheint auch, als könne ihm dies durch das Selbstopfer der Meierstochter gelingen. Doch kurz bevor es zu der Opferung kommt, bereut Heinrich, daz er si niemer mêre / lebende sollte gesehen (v. 1226-1227). Er findet ein Loch in der Wand, wodurch er in den Operationsraum schauen kann (v. 1228-1231) und sieht das Mädchen nacket unde gebunden (v. 1232). nû sach er si an und sich / und gewan einen niuwen muot (v. 1234-1235). Durch den Anblick der Meierstochter und den darauffolgenden Anblick seiner selbst ändert Heinrich seine Meinung über das freiwillige Opfer, dass ihm zu seiner Gesundheit verhelfen soll (v. 1236-1240). Er erkennt Gottes Willen an, und somit auch seine Krankheit (v. 1247-1251). Vor dem Anblick der Meierstochter ändert sich sein Denken und Handeln weg von selbstsüchtigen Motiven hin zu „altruistischem Denken und Anerkennung des göttlichen Willens“.[69] Auch weiß er nicht, ob das Blutopfer ihn tatsächlich heilen kann (1253-1254). Er will ihren tôt niht gesehen (v. 1275), sondern Gottes Willen an sich geschehen lassen (v. 1276).
Die Meierstochter ist sehr wütend über den Abbruch ihres Opfers. Sie beschimpft Heinrich, doch dieser lässt sich nicht einschüchtern (v. 1333-1336): der arme Heinrich ez enphie, / als ein fromer ritter sol, / tugentlîchen unde wol, (v. 1338-1340). Heinrich lässt sich nicht beirren, er hat einen klaren Entschluss gefasst (v. 1348-1352).
Vor seiner Krankheit lebte Heinrich in hohem gesellschaftlichem Ansehen (v. 112-115). Er war sehr deprimiert, als er anderen aufgrund seiner Krankheit widerwärtig wurde. (v. 124-127), denn sein Ruf war ihm sehr wichtig (v. 157-159). Mit seiner Wandlung und seinem wiedergewonnenen Vertrauen in Gott ist er sicher, jeden Spott ertragen zu können (v. 1348-1352). Die Krankheit erweist sich als eine von Gott auferlegte Prüfung, die Heinrich nun bestanden hat (v. 1360-1364). Gott macht ihn wieder reine unde wol gesunt (v. 1370) und sogar rîcher (v. 1430-1431).
Am Ende der Erzählung heiratet Heinrich die Meierstocher, obwohl diese Heirat für ihn als Adeligen nicht standesgemäß ist (v. 1512-1513).[70] Doch er ist sich im Klaren darüber, dass Gott seinen Weg und den der Meierstochter miteinander verbunden, und somit für seine Genesung und sein Glück gesorgt hat (v. 1493-1496). Heinrich erkennt an, dass er nur durch die Meierstochter (v. 1505) êre unde lîp (v. 1504) gewonnen hat, und bekundet vor seinen Gefolgsleuten, dass er nur sie allein heiraten wird (v. 150-1503). Daraufhin werden beide in der Ehe vereinigt.
Der unfreiwillige Verzicht der Meierstochter
Während Heinrich durch den Verzicht des Selbstopfers Gottes Vertrauen und seine innere Stärke zurückgewinnt, verliert die Meierstochter ir zuht und ir site (v. 1284). Sie wird wütend, weint und klagt (v. 1285-1288), da sie glaubt ohne den Vollzug ihres Selbstopfers die rîche himelkrône (v. 1293) verloren zu haben. Die Rettung vor ihrem Selbstopfer stellt für sie erst recht den Tod dar (v. 1296). ôwê, gewaltiger Christ, / waz êren uns benomen ist, / mînem herren unde mir! (v. 1297-1299) klagt sie. Sie macht sich Sorgen um ihr Ansehen vor Gott, und Heinrichs Ansehen in der Gesellschaft (v. 1300-1304). In Bezug auf ihr Schicksal hat sie ihr Gottvertrauen verloren. Die Meierstochter beschimpft Heinrich für seine zageheit (v. 1311), verleugnet seinen guten Ruf, den er bereits vor der Krankheit gehabt hat (v. 1318-1319), und nennt ihn einen weltzage (v. 1320). Mit Heinrichs Entscheidung ist sie nicht einverstanden. Doch all ihr Schimpfen bringt nichts, si muoste ie doch genesen (v. 1336). Auf dem Weg nach Hause weint und klagt sie weiter (v. 1353-1355), bis Gott sich ihrer und Heinrichs schließlich erbarmt (v. 1356-1359).
Wie Heinrich war auch die Meierstochter in Gottes süezen list (v. 1360) eingeschlossen. Sie wurde ebenfalls auf die Probe gestellt (v. 1362) und ihre triuwe (v. 1366) wurde belohnt, indem Gott von allem ir leide (v. 1368) nahm. Zum einen belohnt Heinrich die Meierstochter mit guote unde mit gemachte / und mit aller slahte sache (v.1447-1448). Zum anderen gibt er ihren Eltern êre unde guot (v. 1339), daz breite geriute (v. 1443), die erde unde die liute (v. 1444), wo er sich als Kranker hat pflegen lassen (v. 1445). Heinrich heiratet die Meierstochter und nach süezem lanclîbe / dô besâzen si geliche / daz êwige rîche (v.1514-1516).
Beinahe alle Argumente, die sie für ihr Selbstopfer angebracht hat, wurden ihr durch die Verweigerung desselben durch Heinrich erfüllt. Ihr innigster Wunsch, unbefleckt als Braut Christus bereits in jungen Jahren in den Himmel zu gelangen, wird jedoch nicht sofort erfüllt. Stattdessen muss sie ein lanclîbe (v. 1514) erdulden, bevor sie in den Himmel eingeht.[71] Da sie jedoch nach ihrem wütenden Ausbruch in Salerno in der Erzählung nicht mehr zu Wort kommt, ist davon auszugehen, dass sie sich mit ihrem Schicksal und Gottes Willen abgefunden hat, wie auch Heinrich[72]. Ob sie mit der Heirat zufrieden ist, die gegensätzlich zu ihrem Wunsch die Braut von Christus zu werden, geht aus dem Text nicht hervor.[73]
Die Verbindung durch ähnliche und gegensätzliche Aspekte
Am Ende des Werkes sind Heinrich und die Meierstochter vereint durch Stand und Erscheinung. Beide wurden von Gott geprüft und belohnt.[74] Während Heinrich anfangs weltlichen Freuden zugeneigt ist, und seinen Ruf innerhalb der Gesellschaft genießt, ist die Meierstochter weltlichen Genüssen gegenüber abgeneigt. Er vergisst (nach seiner Einschätzung) Gott für die reichhaltigen, weltlichen Gaben dankbar zu sein, die Meierstochter ist Gott zugetan, und würde ihr Leben geben, um nicht den weltlichen Verlockungen zu erliegen. Sie steht damit Heinrichs vormaligen Leben gegenüber.[75]
Ein gleichermaßen ähnlicher und sich dennoch überschneidender Aspekt ist die Bereitschaft beider Figuren zu sterben. Auch zeigen beide Wohltätigkeit füreinander.[76] So ist die Meierstochter bereit ihr Leben für Heinrich zu geben. Heinrich ist nach seiner Wandlung bereit seine Krankheit und den Tod zu ertragen, damit die Meierstochter leben kann.[77] Sie gleichen sich in ihrer freiwilligen Akzeptanz des Todes. Doch erst sein Wandel bringt Heinrich näher an Gott heran, während die Meierstochter die Heinrich fehlende Gottesnähe schon mit ihrer Einführung besitzt.[78]
Beide, Heinrich und die Meierstochter werden letztendlich von Gott belohnt. Die Belohnung kann nur stattfinden, weil Heinrich seine Meinung bezüglich des Opfers geändert hat. Erst diese Wandlung vereint beide. Für Heinrich besteht die Belohnung aus der Wiederherstellung seiner Gesundheit. Er wird außerdem wieder jung und schön, zudem reicher und angesehener als zuvor. Die Belohnung der Meierstochter schließt die Heilung von Heinrich ein, denn eine ihrer Motivationen für das Opfer war es, ihren Herren zu heilen.[79] Zudem müssen ihre Eltern sich nicht mehr um ihr wirtschaftliches Wohlergehen sorgen, da Heinrich ihnen den Hof schenkt. Heinrich heiratet die Meierstochter, womit sie zu einer adeligen Dame aufsteigt.[80] Die Belohnung, auf die sie gehofft hat, ist der frühe Eintritt in den Himmel. Dieser Lohn wird beiden nach einem langen und angenehmen Leben gewährt.[81]
Gegensätzlich verhalten sich Heinrich und die Meierstochter nach der Verhinderung des Opfers. Während Heinrich in sich ruht, und ihren Spott erträgt, ist sie erst wütend und dann traurig. Sie ähnelt in diesem Aspekt Heinrich, der zu Beginn der Erzählung deprimiert ist, weil es kein Heilmittel gibt. Sie verhält sich entgegengesetzt zu ihrem bisherigen, eher vorbildlich zu beurteilenden Verhalten, wohingegen Heinrich sich als frommer Ritter mit seinem Verhalten rehabilitieren kann.[82]
Doch auch wenn beide Figuren durch ihre Heirat vereint und von Gott erlöst werden, so ist es Heinrich, der spricht und nicht mehr die Meierstochter. Sie verstummt trotz ihrer deutlich gewordenen Eloquenz, und ihrem Mut als Frau ihren Willen zu äußern.[83] Obwohl Heinrich sich ihr zugehörig fühlt, und sich für sie erklärt, bleibt die Meierstochter eine Antwort schuldig. Die Erklärung zu der Hochzeit ist einseitig.[84] Der Weg beider Figuren mündet zwar in der vereinigenden Hochzeit, dennoch ist unklar, ob die Meierstochter mit der Heirat einverstanden ist. Zwar gibt Heinrich an nû ist si frî, alse ich dô bin (v. 1497), doch erscheint in diesem Aspekt der gleichberechtige Status als unpassend, weil die vorher sprachgewandte Meierstochter verstummt ist, und sich wahrscheinlich Heinrich aufgrund des patriarchalen Systems unterordnen musste.[85]
Fazit
In der vorliegenden Arbeit wurde an verschiedenen Textbeispielen herausgearbeitet, inwiefern die gegensätzlichen und ähnlichen Motivationen und Handlungen von Heinrich und der Meierstochter sowie die daraus resultierenden Überschneidungen in der Erzählstruktur für das vereinigende Ende notwendig sind. Dabei wird durch überkreuzende Aspekte langsam Spannung aufgebaut, die dann durch angleichen derselben in der Heirat enden. Beide Figuren sind füreinander wichtig und bedingen einander, da durch gegensätzliche und ähnliche Aspekte eine Anpassung stattfindet, so dass die Vereinigung durch die vorher gegensätzlichen Motivationen entstehen kann.[86]
Zur Beantwortung der Fragestellung wurden anhand des Textes einzelne Aspekte der Erzählung in Bezug auf Handlung und Motivation der Figuren untersucht.
Zunächst fokussiert sich die Arbeit auf die Flucht beider Figuren. Heinrich flieht vor dem Tod in die Welt. Die Meierstochter flieht in den Tod vor der Welt. Auch handeln beide Figuren aus Eigennutz, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen. Heinrich besitzt im Gegensatz zu der Meierstochter kein Gottvertrauen, und auch in ihrer Position innerhalb der Gesellschaft weisen beide zunächst Ähnlichkeiten auf.
Darauf folgend wird in der Arbeit der vermeintliche Ausweg untersucht, den beide Figuren zur Durchführung ihres Zieles benötigen. Die Meierstochter schlägt Heinrich ihr Selbstopfer vor, während dieser ihr Opfer annimmt. Beide Figuren besitzen einen starken Willen, um ihr Ziel zu erreichen, wobei sie dies aus Eigennutz und Hochmut vorantreiben. Heinrich besitzt kein Gottvertrauen, die Meierstochter will aufgrund ihres Gottvertrauens sogar in den Tod gehen. Die Analogien und Gegensätze bezüglich des Vorschlags und der Annahme des Selbstopfers treiben die Erzählung voran, da eine Einigkeit herrschen muss, um den späteren Höhepunkt einzuleiten.
Ein weiterer Aspekt, mit dem sich die Arbeit beschäftigt, betrifft die äußere Erscheinung der Figuren. Es finden sich hier deutliche Überkreuzungen. Diese hängen auch mit dem ständischen Milieu zusammen, in dem sich die Figuren aufhalten. Heinrich muss sich aufgrund seiner ihn äußerlich entstellenden Krankheit von der höfischen Gesellschaft absondern, wird von dieser ausgeschlossen und macht durch den Anblick der schönen Meierstochter einen Gesinnungswandel durch. Daraufhin erlangt er seine vormalig schöne äußerliche Erscheinung sowie seinen höfischen Status zurück. Die Meierstochter ist bereits entgegen ihrer bäuerlichen Herkunft äußerlich schön. Nur aufgrund der sich vereinenden gegensätzlichen Aspekte können beide heiraten und werden in die höfische Gesellschaft aufgenommen.
Der letzte Aspekt, der in dieser Arbeit untersucht wird, betrifft die Annahme des Schicksals. Heinrich und die Meierstochter besitzen beide den Willen sich für den anderen zu opfern. Auch werden beide durch Gott belohnt. In dieser Hinsicht besitzen die Figuren Ähnlichkeit. Allerdings erreicht die Meierstochter ihr primäres Ziel in ihrem reinen Zustand in den Himmel zu gelangen nicht. Heinrich dagegen erreicht sein Ziel wieder gesund zu werden. Auch verhalten sich beide zum Ende der Erzählung entgegengesetzt ihres vormaligen Auftretens. Die tugendhafte Meierstochter vergisst ihr gutes Benehmen, Heinrich erträgt tugendhaft allen Spott. Auch verstummt sie, während nur noch er zu Wort kommt. In diesem Fall stellen die entgegengesetzten und ähnlichen Aspekte beider Figuren eine Überschneidung dar, die der Spannung der Erzählung zuträglich sind, und weiterhin für das vereinende Ende in Heirat notwendig.
Die sich überkreuzenden und ähnlichen Aspekte von Heinrich und der Meierstochter in ‚Der arme Heinrich‘ dienen als symbolische Träger von amorösen höfischen, religiösen und ständischen Logiken.[87] Die literarischen Umstände des Mittelalters dürfen bei der Bewertung der Figuren, ihrer Motivationen und Handlungen nicht außer Acht gelassen werden.[88] In beiden finden sich Ideale der im Mittelalter bestehenden heiligen und weltlichen Sichtweisen, die mit einer sozialen Perspektive vermischt werden.[89] Diese Feststellung deckt sich mit den allgemeinen Merkmalen mittelalterlichen Widererzählens. Denn in mittelalterlichen Erzählungen finden sich oft gegenüberstehende Konzepte, Logiken und Handlungen.[90] Auf diese Weise wird der Spannungsbogen aufgebaut, wie es in Hartmanns Erzählung ersichtlich ist.
Es „verstärkt sich im Spätmittelalter eine Tendenz, […] zur ‚Hybridisierung‘“,[91] so dass sich verschiedene Elemente überkreuzen und die „Gegensätze dem Publikum durch die Mittel der Erzählung exemplarisch vor Augen geführt“[92] werden. Es kann angenommen werden, dass Hartmann von Aue mit seinem Werk eine Vereinigung der gegensätzlichen Elemente und Strukturen erzielen wollte, da auch die die jeweiligen konträren Logiken sich letztendlich (zumindest in der Version A) vereinen.
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Hartmann von Aue: Der arme Heinrich. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hg., übersetzt und kommentiert von Nathanael Busch und Jürgen Wolf, Stuttgart 2013.
Sekundärliteratur
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[1] Cormeau, Christoph; Störmer, Wilhelm: Hartmann von Aue. Epoche – Werk – Wirkung, München 2007, S. 36. [2] Bachtin, M. Michail: Die Ästhetik des Wortes, Frankfurt a. Main 1979, S. 195. [3] Warning, Rainer: Narrative Hybriden. Mittelalterliches Erzählen im Spannungsfeld von Mythos und Kerygma (Der arme Heinrich/Parzival), in: Friedrich, Udo; Quast, Bruno (Hg.): Präsenz des Mythos. Konfigurationen einer Denkform in Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin 2004, S. 19-20. [4] Ebd., S. 20. [5] Schulz, Armin: Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive, Berlin 2012, S. 119. [6] Ebd. [7] Schulz: Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive, S. 119. [8] Ebd., S. 348-349. [9] Ebd., S. 88. [10] Wapnewski, Peter: Hartmann von Aue, Stuttgart 1967, S. 96. [11] Ebd. [12] Ebd. [13] Classen, Albrecht: Herz und Seele in Hartmanns von Aue “Der arme Heinrich“. Der mittelalterliche Dichter als Psychologe?, in: Mediaevistik 14 (2001), S. 22. [14] Weiss Adamson, Melitta: Illness and Cure in Hartmann’s Arme Heinrich and Iwein, in: Gentry, Francis G. (Hg.): A Companion to the Works of Hartmann von Aue, Rochester [u. a.] 2005, S. 127. [15] Ebd., S. 129. [16] Kottmann, Carsten: Amor und Caritas. Zur Rolle des Mädchens im “Armen Heinrich“ Hartmanns von Aue, in: Leuvense bijdragen 88 (1999), S. 306. [17] Dewhurst, Jane: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, in: Arthurian literature 20 (2003), S. 51. [18] Jones, Martin H.: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, in: McFarland, Timothy; Ranawake, Silvia (Hg.): Hartmann von Aue, Göppingen 1988, S. 214. [19] Ebd., S. 216. [20] Heinen, Hubert: The world and worldliness in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, in: Jazayery, Mohammed Ali; Winter, Werner: Languages and Cultures, Berlin 1988, S. 259. [21] Classen: Herz und Seele in Hartmanns von Aue “Der arme Heinrich“, S. 22. [22] Kottmann: Amor und Caritas, S. 306. [23] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 211. [24] Ebd., S. 216. [25] Dewhurst: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, S. 51. [26] Kottmann: Amor und Caritas, S. 311. [27] Heinen: The world and worldliness in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, S. 263-264. [28] Schlechtweg-Jahn, Ralf: Das Mädchen auf dem Opfertisch: Genderkonstrukte in Hartmanns Der arme Heinrich, in: Albrecht, Ruth; Bühler-Dietrich, Annette; Strzelczyk, Florentine (Hg.): Glaube und Geschlecht, Köln [u. a.] 2008, S. 47-48. [29] Weiss Adamson: Illness and Cure in Hartmann’s Arme Heinrich and Iwein, S. 131, das Motiv für den Hochmut wird angesprochen in: Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 214. [30] McConell, Winder: Sacrificium in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, in: Neuphilologische Mitteilungen LXXXIV (1983), S. 261. [31] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 214. [32] Kartschoke, Dieter: Der Herr von Schwaben und das Bauernmädchen im Armen Heinrich Hartmanns von Aue, in: Müller, Ulrich; Springeth, Margarete (Hg.): Paare und Paarungen, Stuttgart 2004, S. 213. [33] Tobin, Frank: Hartmann’s Theological Milieu, in: Gentry, Francis G. (Hg.): A Companion to the Works of Hartmann von Aue, Rochester [u. a.] 2005, S. 17. [34] Kottmann: Amor und Caritas, S. 312-313. [35] McConell: Sacrificium in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, S. 261. 36] Kottmann, Carsten: Amor und Caritas, S. 310. [37] Ebd. [38] Ebd., S. 314. [39] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 215. [40] Kottmann: Amor und Caritas, S. 312-313. [41] Ebd., S. 216. [42] Weiss Adamson: Illness and Cure in Hartmann’s Arme Heinrich and Iwein, S. 130-131. [43] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 214-216. [44] Tobin: Hartmann’s Theological Milieu, S. 18. [45] Kottmann: Amor und Caritas, S. 319. [46] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 214. [47] Ebd. [48] McConell: Sacrificium in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, S. 261. [49] McConell: Sacrificium in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, S. 261. [50] Schlechtweg-Jahn: Das Mädchen auf dem Opfertisch, S. 47. [51] Cormeau; Störmer: Hartmann von Aue, S. 146. [52] Heinen: The world and worldliness in Hartmann von Aue’s Der arme Heinrich, S. 263. [53] Tobin: Hartmann’s Theological Milieu, S. 18. [54] Classen: Herz und Seele in Hartmanns von Aue ‚Der arme Heinrich, S. 23. [55] Schlechtweg-Jahn: Das Mädchen auf dem Opfertisch, S. 53. [56] Ebd., S. 48. [57] Weiss Adamson: Illness and Cure in Hartmann’s Arme Heinrich and Iwein, S. 132. [58] Schlechtweg-Jahn: Das Mädchen auf dem Opfertisch, S. 56. [59] Schulz: Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive, S. 41. [60] Schlechtweg-Jahn: Das Mädchen auf dem Opfertisch, S. 48. [61] Kartschoke: Der Herr von Schwaben und das Bauernmädchen im Armen Heinrich Hartmanns von Aue, S. 214. [62] Schlechtweg-Jahn: Das Mädchen auf dem Opfertisch, S. 47. [63] Ebd., S. 47-48. [64] Freytag, Hartmut: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, in: Euphorion 81 (1987), S. 257. [65] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 227. [66] Dewhurst: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, S. 63. [67] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 230. [68] Freytag: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, S. 257. [69] Ebd., S.255. [70] Freytag: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, S. 257. [71] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 230. [72] Tobin: Hartmann’s Theological Milieu, S. 18. [73] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 230. [74] Kartschoke: Der Herr von Schwaben und das Bauernmädchen im Armen Heinrich Hartmanns von Aue, S. 219. [75] Freytag: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, S. 256. [76] Tobin: Hartmann’s Theological Milieu, S. 18. [77] Freytag: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, S. 255. [78] Freytag: Ständisches, Theologisches, Poetologisches Zu Hartmanns Konzeption des Armen Heinrich, S. 255. [79] Jones: Changing Perspectives on the Maiden in Der arme Heinrich, S. 230. [80] Ebd., S. 230. [81] Ebd., S. 231. [82] Dewhurst: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, S. 58. [83] Weiss Adamson: Illness and Cure in Hartmann’s Arme Heinrich and Iwein, S. 133. [84] Ebd., S. 65. [85] Ebd., S. 64-65. [86] Kottmann: Amor und Caritas, S. 321. [87] Dewhurst: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, S. 81. [88] Ebd., S. 81. [89] Dewhurst: Generic Hybridity in Hartmann von Aues Der arme Heinrich, S. 80. [90] Schulz, Armin: Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive, Berlin 2012, S. 119. [91] Ebd., S. 121. [92] Ebd., S. 119.
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