Liebespaare der Weltliteratur – Romeo und Julia – Liebe & Tradition

Zwei Abbildungen im Vergleich, die Tarotkarte der Hierophant mit der Karte Nummer fünft Tradition mit Romeo und Julia sowie Pater Lorenzo: Die Rider Waite-Karten sind gestaltet von Arthur Edward Waite zusammen mit der Illustratorin Pamela Colman Smith; Lovers Path Tarot: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr

Zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2025

Romeo und Julia ist das wohl bekannteste Liebespaar der Weltliteratur. Man verbindet unweigerlich William Shakespeare mit diesem Drama, wobei der sich die Story nicht ausgedacht hat, weil das Thema der unglücklich Verliebten aus verzwisteten Familien zeitlos ist. Aber Shakespeare hat dem Ganzen eine eigene kunstvolle Dramatik beigemengt, die unvergesslich ist. Ich bin auf ein Kartenspiel mit Abbildungen von Liebespaaren der Weltliteratur gestoßen. Es folgt der Struktur eines Tarotkartenspiels mit seinen spezifischen Symboliken und Rollen, darum möchte ich mir die konkrete Zuordnung der jeweiligen Liebespaare genauer ansehen.

Romeo und Julia sind das wohl bekannteste Liebespaar der Weltliteratur, zu dessen Berühmtheit William Shakespeare beigetragen hat. Abbildung: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr
Romeo und Julia sind das wohl bekannteste Liebespaar der Weltliteratur, zu dessen Berühmtheit William Shakespeare beigetragen hat. Abbildung: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr

Romeo und Julia sind der fünften Karte mit der Bezeichnung »Tradition« zugeordnet, normalerweise ist auf Karte Nummer 5 der Hierophant abgebildet. Doch für alle, die gerade so tun, als wüssten sie nichts von Romeo und Julia, folgt einführend eine auffrischende Erinnerung.

Denn niemals gab es ein so herbes Los …

CHOR:
Zwei Häuser in Verona, würdevoll,
Wohin als Szene unser Spiel euch bannt,
Erwecken neuen Streit aus altem Groll,
Und Bürgerblut befleckt die Bürgerhand.
Aus beider Feinde unheilvollem Schoß
Entspringt ein Liebespaar, unsternbedroht,
Und es begräbt – ein jämmerliches Lot –
Der Väter lang gehegten Streit ihr Tod.
Wie diese Liebe nun dem Tod verfiel,
Der Eltern Wüten, immerfort erneut,
Erst in der Kinder Ende fand sein Ziel,
Das lehrt zwei Stunden euch die Bühne heut;
Wollt ihr geduldig euer Ohr dem leihn,
Woll’n wir’s von Mängeln, wo’s noch not, befrei’n.
Aus: William Shakespeare: Romeo und Julia. In: William Shakespeare: Dramen. Nach der Schlegel-Tieck-Ausgabe letzter Hand herausgegeben von Dietrich Klose. Nachwort von Peter Matt. Stuttgart 2024, S. 7-134.

Wer übrigens Julia einmal schreiben will, kann sich getrost an den Club di Giulietta wenden. Hier noch eine Szene aus dem Film von 1996:

Shakespeares Romeo und Julia kurz zusammengefasst

Romeo und Julia – das ist eines der bekanntesten Werke von William Shakespeare. Die Geschichte spielt in Verona, Italien, und dreht sich um die tragische Liebesgeschichte zwischen Romeo Montague und Julia Capulet. Ihre Familien sind verfeindet, der Hass geht so tief geht, dass er das Schicksal der beiden jungen Liebenden besiegelt. Die grundlegende Erzählung von zwei Liebenden, die durch das Missverständnis und die Feindschaft ihrer Familien getrennt werden, hat historische Wurzeln, auch wenn Shakespeares Version dramatisiert und stark bearbeitet ist. Naja, im Grunde kennt man das doch auch aus der eigenen Nachbarschaft, hatten die Eltern meist auch andere Pläne hinsichtlich der angemessenen Partnerwahl. Erinnert mich auch irgendwie an die Novelle Camillus und Emilia, da geht es auch um eine unglückliche Liebesbeziehung. Die Verbindung von realen Ereignissen mit dramatischer Erfindung sowie die zeitlose Darstellung von Konflikten und Liebe, sind es, die Romeo und Julia zu einem unvergänglichen Klassiker gemacht haben.

Akt 1: Die Begegnung von Romeo und Julia

Die Tragödie beginnt mit einem Straßenkampf zwischen den Anhängern der beiden Familien. Romeo Montague ist traurig, weil seine unerwiderte Liebe zu Rosalind ihn quält. Sein Freund Benvolio überredet ihn, auf das Fest der Capulets zu gehen, um die Augen von Rosalie zu vergessen. Dort trifft Romeo auf Julia, die Tochter der Capulets. Sofort verlieben sie sich ineinander, ohne zu wissen, dass sie Feinde sind. Auch soll Julia mit Paris verheiratet werden, einem als angemessen erachteten Ehepartner. Nachdem sie erfahren, wer sie sind und dass sie aufgrund des Familienstreits nicht zusammen sein dürfen, entscheiden sie sich zur Heimlichkeit ihrer Liebe.

Akt 2: Die heimliche Ehe

Romeo und Julia beschließen, heimlich zu heiraten. Der Priester Lorenzo ist bereit, ihnen zu helfen, in der Hoffnung, dass die Hochzeit den Konflikt zwischen den Familien beenden könnte. Romeo und Julia heiraten am nächsten Tag in der Kapelle von Lorenzo. (Das ist die auf der Karte abgebildete Szene, die hier auch mit dem Begriff der Tradition in Beziehung gesetzt werden soll)

Akt 3: Die Tragödie nimmt ihren Lauf

Nach der Hochzeit kommt es zu einem weiteren Konflikt. Tybalt, ein Capulet, fordert Romeo zu einem Duell heraus. Romeo weigert sich, da er inzwischen mit Julia verheiratet ist und sie nun zu seiner Familie gehört. Doch als Tybalt Mercutio, Romeos besten Freund, tödlich verwundet, nimmt Romeo Rache und tötet Tybalt. Der Prinz von Verona verbannt Romeo daraufhin aus der Stadt.

Akt 4: Die Flucht und das Missverständnis

In der Hoffnung, die Verhältnisse zu retten, hilft Lorenzo Julia, ein Schlafmittel zu nehmen, das sie wie tot erscheinen lässt. Ihr Plan ist, dass sie in ihrem Sarg „erwacht“, und dann mit Romeo aus der Stadt fliehen kann, damit sie glücklich zusammenleben können. Doch das Missverständnis eskaliert: Romeo erfährt von Julias „Tod“ und kehrt heimlich nach Verona zurück, um sich mit ihr beerdigen zu lassen. Er nimmt an ihrem Grab Gift zu sich und stirbt. Als Julia erwacht und Romeo tot vorfindet, sticht sie sich mit seinem Dolch ins Herz und stirbt ebenfalls.

Akt 5: Das tragische Ende von Romeo und Julia

Die Tragödie endet mit dem Tod der beiden Liebenden und der Erkenntnis ihrer Familien, dass ihre Feindschaft sie einen viel größeren Verlust gekostet hat. In ihrem Schmerz und ihrer Reue versprechen die Capulets und Montagues, ihre Fehde zu beenden und sich zu versöhnen.

Der berühmte Balkon auf dem Julia stand, als Romeo ihr seine Liebe gestand.

Textpassage vom Ende aus Romeo und Julia

PRINZ:
Nur düstern Frieden bringt uns dieser Morgen:
Die Sonne scheint, verhüllt vor Weh, zu weilen.
Kommt, offenbart mir ferner, was verborgen:
Ich will dann strafen oder Gnad‘ erteilen;
Denn niemals gab es ein so herbes Los,
als Juliens und ihres Romeos.
(Alle ab.)
Aus: William Shakespeare: Romeo und Julia. In: William Shakespeare: Dramen. Nach der Schlegel-Tieck-Ausgabe letzter Hand herausgegeben von Dietrich Klose. Nachwort von Peter Matt. Stuttgart 2024, S. 7-134, Fünfter Akt, Dritte Szene, S. 127.

Zur Abbildung und Interpretation der Karte Der Hierophant

Zum Nachvollzug der dem Vergleich der Kartenabbildungen mit dem Text unterliegenden Gedankengänge ist eine Deutung der Symbole des Hierophanten notwendig. Es wirft ein anderes Licht auf die Szene, in der Romeo und Julia abgebildet sind (es ist die Heirat), wobei ich mich dann gefragt habe, warum gerade dieses Liebespaar nicht für die Symbolik einschlägiger Karten wie Der Tod oder Der Turm genutzt wurden. Es sind oft die Dinge, von denen man gar nicht annimmt, dass sie tiefere Einsichten vermitteln können. Das ist hier aber sehr wohl der Fall. Die Tarotkarte Der Hierophant (auch Der Papst) ist die fünfte Karte im Major Arcana des Tarot-Decks und symbolisiert traditionell Spiritualität, Weisheit und die Suche nach höheren Wahrheiten, oft in Verbindung mit religiösen oder institutionellen Traditionen. Der Hierophant steht als Figur für spirituelle Führung, den Lehrer oder Mentor, der sein Wissen weitergibt. So steht die Karte ganz allgemein für die von religiösen Institutionen vertretenen Werte und Glaubensvorstellungen mit ihren Weisheiten. In diesem Sinne ist der Hierophant ein Mentor oder Lehrer, der diese Weisheiten adäquat vermitteln kann. Zugleich verweist er hinsichtlich seiner Stellung auf spirituelle Rituale, die dem Leben Stabilität geben können – die Ehe wäre ein solches Ritual. Aus einer negativen Perspektive betrachtet kann der Hierophant auch auf das starre Festhalten an veralteten Überzeugungen und gesellschaftlichen Normen festhalten, die zum Selbstverlust führen können. Alle Aspekte sind für die folgende Analyse relevant.

Zwei Abbildungen im Vergleich, die Tarotkarte der Hierophant mit der Karte Nummer fünft Tradition mit Romeo und Julia sowie Pater Lorenzo: Die Rider Waite-Karten sind gestaltet von Arthur Edward Waite zusammen mit der Illustratorin Pamela Colman Smith; Lovers Path Tarot: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004. 
Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr
Zwei Abbildungen im Vergleich, die Tarotkarte der Hierophant mit der Karte Nummer fünft Tradition mit Romeo und Julia sowie Pater Lorenzo: Die Rider Waite-Karten sind gestaltet von Arthur Edward Waite zusammen mit der Illustratorin Pamela Colman Smith; Lovers Path Tarot: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr

Wichtige Symbole in der Karte Der Hierophant

Die Symbole auf der Karte des Hierophanten spielen eine große Rolle bei der Interpretation und lassen sich gut in die Interpretation der Abbildung mit Romeo und Julia als Liebespaar übertragen. Hier sind einige der wichtigsten Elemente:

  • Der Hierophant selbst: Er wird oft als Priester oder religiöser Führer dargestellt, der zwei Finger in einer erhabenen Geste erhebt, um die Verbindung zwischen Himmel und Erde zu symbolisieren. Diese Geste weist auf die Vermittlung spirituellen Wissens hin.
  • Die Schlüssel: Sie verweisen auf den Zugang zu höheren Erkenntnissen, die anderen nicht zugänglich sind. Und natürlich erinnern die zwei Schlüssel insbesondere im christlichen Kontext auch an Matthäus 16,9, wenn Jesus dem neu benannten Petrus als Grundstein seiner Kirche die Schlüsselgewalt überträgt:

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

  • Die zwei Gläubigen: Häufig sieht man auf der Karte zwei Gläubige oder Schüler, die vor dem Hierophanten stehen oder knien. Sie sind als Suchende zum Empfang von Weisheit und Wissen bereit oder aber sie beten ihn an, haben Ehrfurcht – es kommt auf die Lesart an, es könnten auch Groupies sein wie bei einem Sektenführer.
  • Der Thron und die Architektur: Der Hierophant sitzt auf einem Thron in einer Kirche oder einem Tempel. Diese Darstellung unterstreicht seine Autorität und seine Rolle als Hüter von spirituellen oder kulturellen Traditionen. Die Architektur steht für die Stabilität und Struktur der Tradition.
  • Die Tiara: Die Papsttiara ist eine dreifach gekrönte Kopfbedeckung, die früher bei feierlichen Zeremonien vom Papst getragen wurde und seine geistliche Autorität sowie weltliche Macht symbolisierte, jedoch seit 1963 nicht mehr verwendet wird. (Die Abbildungen des Tarotspiels, das mir als Vorlage dient, sind älter)
  • Der Hirtenstab: Ein orthodoxes Kreuz mit drei Querbalken, das gelegentlich als Stab dargestellt wird, symbolisiert im christlichen Kontext die Herrschaft Christi und die geistliche Autorität der Kirche. Es besteht aus einem langen vertikalen Balken mit drei Querbalken: der oberste, kleine Balken steht für die Tafel mit der Inschrift „INRI“ (Jesus von Nazareth, König der Juden), der mittlere, längste Balken repräsentiert den Querbalken des Kreuzes, und der untere, schräg stehende Balken symbolisiert die Fußstütze, die an die beiden mit Jesus gekreuzigten Verbrecher erinnert – der aufsteigende Teil steht für den reumütigen Schächer, der absteigende für den ungläubigen.

Es lässt sich also festhalten, dass die Karte des Hierophanten eher positiv gelesen wird und zwar im Rahmen von Konzepten wie Weisheit und Wissen, traditionellen religiösen Institutionen und Quellen wie Religion, Philosophie und Kultur. Während sie zur Besinnung auf spirituelle Werte auffordert sowie den Rat erfahrener Lehrer anzunehmen, warnt sie doch zugleich vor dem starren Festhalten an Normen und überholten Regeln. Und letzteres ist meiner Ansicht nach relevant in der Auseinandersetzung mit dem Liebespaar Romeo und Julia mit dem Hierophanten.

Romeo und Julia – Tradition – die Analyse der Kartenabbildung

Nach den Erklärungen wird deutlich, warum auf der Karte Nummer fünf im Lovers Path Tarot das Wort Tradition steht (das ja im Deutschen und Englischen gleich geschrieben wird). Ich möchte nicht nur die Abbildungen vergleichen, sondern die Textpassage einbeziehen. Wenn auf der Tarotkarte Der Hierophant Romeo und Julia von Pater Lorenzo (der als Priester und spiritueller Führer in der Geschichte von Romeo und Julia fungiert) verheiratet werden, könnte dies eine tiefere symbolische Bedeutung haben, die die Themen von Tradition, Weisheit und spiritueller Führung mit den tragischen Elementen der Geschichte verknüpft. Es folgt also jetzt eine kurze Zusammenfassung der Handlung und dann die vergleichende Analyse der Symbolik und des Begriffs der Tradition. Für den direkten Vergleich folgt nun noch die zur Abbildung auf der Karte gehörige Szene.

Rome und Julia werden heimlich durch Lorenzo vermählt

SECHSTE SZENE
(Bruder Lorenzos Zelle)
(Lorenzo und Romeo.)

LORENZO
Der Himmel lächle so dem heil‘gen Bund,
Dass künft‘ge Tag‘ uns nicht durch Kummer schelten!

ROMEO
Amen! So sei’s! Doch lass den Kummer kommen,
So sehr er mag; wiegt er die Freuden auf,
Die mir in ihrem Anblick eine flücht‘ge
Minute gibt? Füg unsre Hände nur
Durch deinen Segensspruch in eins, dann tue
Sein Äußerstes der Liebeswürger Tod;
Genug, dass ich nur mein sie nennen darf.

LORENZO
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende
Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu‘r und Pulver
Im Kusse sich verzehrt. Die Süßigkeit
Des Honigs widert durch ihr Übermaß,
Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.
Drum liebe mäßig; solche Lieb‘ ist stet;
Zu hastig und zu träge kommt gleich spät.
(Julia tritt auf.)
Hier kommt das Fräulein, sieh,
Mit leichtem Tritt, der keine Blume biegt.
Sieh, wie die Macht der Lieb‘ und Wonne siegt!
(Julia tritt auf.)

JULIA
Ehrwürd‘ger Herr, ich sag Euch guten Abend.

LORENZO
Für mich und sich dankt Romeo, mein Kind.

JULIA
Es gilt ihm mit, sonst wär sein Dank zu viel.

ROMEO
Ach Julia! Ist deiner Freude Mass
Gehäuft wie meins und weißt du mehr die Kunst,
Ihr Schmuck zu leihn, so würze rings die Luft
Durch deinen Hauch; lass des Gesanges Mund
Die Seligkeit verkünden, die wir beide
Bei dieser teuern Näh‘ im andern finden.

JULIA
Gefühl, an Inhalt reicher als an Worten,
Ist stolz auf seinen Wert und nicht auf Schmuck.
Nur Bettler wissen ihres Guts Betrag;
Doch meine treue Liebe stieg so hoch,
Dass keine Schätzung ihre Schätz‘ erreicht.

LORENZO
Kommt, kommt mit mir, wir schreiten gleich zur Sache.
Ich leide nicht, dass ihr allein mir bleibt,
Bis euch die Kirch‘ einander einverleibt.
Aus: William Shakespeare: Romeo und Julia. In: William Shakespeare: Dramen. Nach der Schlegel-Tieck-Ausgabe letzter Hand herausgegeben von Dietrich Klose. Nachwort von Peter Matt. Stuttgart 2024, S. 7-134, Zweiter Akt, Sechste Szene, S. 61-63.

Welche Rolle spielt Lorenzo in Shakespeares Romeo und Julia?

Das ist eine sehr wichtige Frage, denn wie man unschwer im Vergleich der Kartenabbildungen erkennen kann, befindet sich Lorenzo in der Position des Hierophanten. Er spielt entscheidende Rollen in der Geschichte.

  1. Mentor und Berater: Er ist eine Art väterlicher Freund und Berater für Romeo und Julia. Er unterstützt ihre Liebe, obwohl er weiß, dass sie gesellschaftlich verboten ist.
  2. Vermittler: Er traut Romeo und Julia heimlich in der Hoffnung, dass ihre Ehe die Fehde zwischen den Familien Montague und Capulet beenden könnte. Man muss bedenken, dass er in seiner Position als Mönch auch eine Art Sprachrohr von Gott ist, das wird durch die Symbolik der Karte, in der er den Hierophanten darstellt, ja noch aufgewertet.
  3. Hüter von Geheimnissen und Weisheit: Wie der Hierophant Zugang zu verborgenem Wissen hat, kennt Lorenzo geheime Tränke und Rituale (z. B. den Schlaftrank), was ihn auch als eine Art Alchemist erscheinen lässt.
  4. Planer des Fluchtplans: Um Julia vor der Zwangsheirat mit Paris zu retten, gibt er ihr den Schlaftrank, der sie wie tot erscheinen lässt. Dieser Plan schlägt jedoch fehl und führt zur Tragödie, weil Romeo glaubt, dass Julia tatsächlich gestorben ist.
  5. Moralische Figur: Als Mönch steht Lorenzo für moralische Werte und göttliche Ordnung, was ihn mit der Symbolik des Hierophanten im Tarot verbindet, der ebenfalls Tradition, Spiritualität und moralische Führung repräsentiert.

Lorenzo als wissender Unterstützer in der Not Liebender

Schauen wir uns jetzt nach diesem Input die Karte an, auf der Romeo und Julia von Lorenzo getraut werden. Mittelpunkt der Karte ist Lorenzo in der Rolle des Hierophanten, Sprachrohr Gottes, vor ihm stehen die Liebenden Romeo und Julia, sich innig anblickend, mit einer Hand jeweils zärtlich das Gesicht des anderen berührend, die andere umarmt den Körper des anderen. Sie sind alleine, abgeschieden von der Außenwelt, es ist eine heimliche Hochzeit. Allein? Es sind Engel zugegen, jeweils links und rechts von Lorenzo, die aber nicht auf die Liebenden in Wohlwollen oder Freude herunterschauen, sondern sie sehen sich gegenseitig an, und zwar mit nicht gerade freundlichen Blicken. Der linke Engel sieht in meinen Augen schon fast ein wenig angewidert aus. Schauen wir uns das genauer an. AMOR steht auf der roten Tafel, die der linke Engel trägt, der rechte Engel trägt eine blaue Tafel, auf der DOVERE steht. Dovere, das ist Lateinisch und bedeutet Pflicht, Amor bedeutet Liebe. Jetzt ist zumindest geklärt, warum die Engel sich nicht unbedingt mögen. Liebe und Pflicht, das ist eine Kombination, die sich häufig in den großen Liebesgeschichten der Literatur nicht miteinander verträgt. Tristan und Isolde, Artus und Guinevere – die Liebe funkt stets dem Pflichtgefühl dazwischen oder umgekehrt. Aber hier in diesem Fall ist Lorenzo Mittelsmann, er ist Stellvertreter für Gott, ein Mentor, ein Wissender, ein Lehrer – er weiß Antwort. Er glaubt nämlich, mit der Verbindung von Romeo und Julia den alten Streit schlichten zu können, Liebe und Pflicht aus seiner Perspektive zu vereinen:

ROMEO
Ich bitt dich, schmäh nicht! Sie, der jetzt mein Herz gehört,
Hat Lieb‘ um Liebe mir und Gunst um Gunst gewährt.
Das tat die andre nie. ]er meint Rosalind]

LORENZO
Sie wusste wohl, dein Lieben
Sei zwar ein köstlich Wort, doch nur in Sand geschrieben.
Komm, junger Flattergeist! Komm nur, wir wollen gehn;
Ich bin aus einem Grund geneigt, dir beizustehn:
Vielleicht, dass dieser Bund zu großem Glück sich wendet
Und eurer Häuser Groll durch ihn in Freundschaft endet.
Aus: William Shakespeare: Romeo und Julia. In: William Shakespeare: Dramen. Nach der Schlegel-Tieck-Ausgabe letzter Hand herausgegeben von Dietrich Klose. Nachwort von Peter Matt. Stuttgart 2024, S. 7-134, Zweiter Akt, Vierte Szene, S. 52.

Da denkt Lorenzo voraus, doch wir kennen das Ende bereits. Jedenfalls würde ich sagen, dass die Aufteilung der Karte eben genau für Lorenzo als Vermittler zwischen Liebe und Pflicht steht. Er will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem er Romeo und Julia als geistliche Instanz miteinander verheiratet und damit auch die Probleme tilgen, die sich aus der Feindschaft der beiden Familien heraus ergeben und der Gemeinschaft zur Last fallen.

Die Rolle des Hierophanten als spiritueller Führer

In dieser Konstellation würde Pater Lorenzo als eine Figur verstanden werden, die den Zugang zu einer höheren spirituellen und gesellschaftlichen Ebene vermittelt – in diesem Fall durch die Eheschließung von Romeo und Julia. Obwohl seine Intention, das Paar zu vereinen, aus einer edlen Absicht geboren wird (er glaubt, dass die Vereinigung die Feindschaft zwischen den Familien überwinden könnte), weist seine Stellung in der Tradition der Karte auch darauf hin, dass das Eingreifen des Hierophanten in das Leben der Liebenden tiefgreifende Folgen hat. In dieser Hinsicht ist Pater Lorenzo ein „traditioneller“ Führer, der in einem religiösen Kontext arbeitet, aber seine Entscheidung, die beiden zu verheiraten, wird letztlich von den gesellschaftlichen und familiären Normen übertroffen. Und das könnte man auch als eine fehlgeleitete Handlung interpretieren. Doch am Ende besinnen sich die verfeindeten Familien schließlich eines Besseren, doch dann ist es zu spät. Daraus könnte man wiederum schlussfolgern, dass es erst ein exempelhaftes Opfer geben muss, damit die Welt sich ändert. Oder vielleicht eine Revolution?

Widerspruch zwischen Tradition und individueller Liebe

Der Hierophant steht oft für das Festhalten an Traditionen und religiösen Normen. In Romeo und Julia sehen wir jedoch, dass diese Traditionen in Konflikt mit der individuellen Liebe der beiden jungen Liebenden stehen. Die Tatsache, dass Lorenzo diese Liebe mit einer kirchlichen Eheschließung segnet, könnte als symbolische Darstellung der Macht der Tradition in den Angelegenheiten des Herzens verstanden werden, jedoch auch die tragische Konsequenz, dass das Paar nicht in der Lage ist, den äußeren Druck der Feindschaft und des Schicksals zu überwinden.

Falsche spirituelle Führung

Auch wenn Pater Lorenzo die Rolle eines spirituellen Führers übernimmt, könnte man argumentieren, dass sein Eingreifen in die Situation nicht im Einklang mit den moralischen und praktischen Realitäten der Welt steht. Er handelt in der Hoffnung, die Familienfehde durch die Ehe zu beenden, doch durch sein Handeln wird er in eine Kette tragischer Ereignisse verwickelt, die den Tod der beiden Liebenden herbeiführen. In dieser Lesart könnte der Hierophant die Warnung enthalten, dass spirituelle oder traditionelle Autorität nicht immer in der Lage ist, die chaotischen und unvorhersehbaren Aspekte des menschlichen Lebens und der Liebe zu kontrollieren.

Ritual und der Übergang in eine neue Lebensphase

Die Eheschließung selbst, ein religiöses Ritual, wird in der Tarotkarte des Hierophanten oft als Übergangsritual in eine neue Lebensphase betrachtet. Für Romeo und Julia bedeutet die Heirat einen Schritt in eine neue, verbundene Existenz – jedoch in einem geheimen und gefährlichen Kontext. Dies könnte symbolisieren, dass auch wohlmeinende Rituale in bestimmten Umständen (wie den extremen Bedingungen der Feindschaft zwischen ihren Familien) zu einem tragischen Ende führen können.

Zusammengefasste Deutung der Karte mit Romeo und Julia

Wenn Romeo und Julia in der Karte des Hierophanten verheiratet werden, könnte dies darauf hinweisen, dass in einem scheinbar heiligen oder wohlmeinenden Ritual tragische Konsequenzen verborgen sind. Auf einer weiteren Ebene könnte man sogar von der Korrumpierung des heiligen Bundes durch Heimlichtuerei sprechen, auch wenn die Motivation gut und im Sinne des Gemeinwohls war. Die Karte könnte dann den Einfluss von traditionellen und spirituellen Institutionen hervorheben, aber auch die Begrenztheit und die möglichen Fehlschläge aufzeigen, wenn diese Institutionen nicht mit der Realität der individuellen menschlichen Emotionen und Konflikte in Einklang stehen. Sie erinnert daran, dass die wahre Weisheit und Führung nicht immer in traditionellen Systemen gefunden werden, sondern auch in der Fähigkeit, flexibel und sensibel auf die individuellen Bedürfnisse und Realitäten des Lebens zu reagieren.

Zwei Abbildungen im Vergleich, die Tarotkarte der Hierophant mit der Karte Nummer fünft Tradition mit Romeo und Julia sowie Pater Lorenzo: Die Rider Waite-Karten sind gestaltet von Arthur Edward Waite zusammen mit der Illustratorin Pamela Colman Smith; Lovers Path Tarot: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr
Zwei Abbildungen im Vergleich, die Tarotkarte der Hierophant mit der Karte Nummer fünft Tradition mit Romeo und Julia sowie Pater Lorenzo: Die Rider Waite-Karten sind gestaltet von Arthur Edward Waite zusammen mit der Illustratorin Pamela Colman Smith; Lovers Path Tarot: Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004. Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr

Was bedeutet Amor und Dovere – Liebe und Pflicht auf der Kartenabbildung?

Lorenzo erkennt die wahre Liebe (Amor) zwischen Romeo und Julia und sieht darin die Möglichkeit zur Vereinigung beider Häuser, sodass Hass und Konflikte überwunden werden. Er segnet durch ihre Vermählung diese Liebesverbindung und glaubt an ihre reinigende Kraft. Aber als Mönch ist Lorenzo auch an religiöse und gesellschaftliche Pflichten gebunden. Er versucht, die Liebe mit den gesellschaftlichen Erwartungen und moralischen Verpflichtungen in Einklang zu bringen – dies scheitert ja, wie wir wissen. Auf der Karte wird also wie bereits erwähnt der Konflikt zwischen Liebe und Pflicht, zwischen Amor und Dovere dargestellt. Lorenzo wird immerhin in der Mitte zwischen den beiden Engeln mit den Tafeln platziert. Er steht zwischen göttlicher Liebe und weltlicher Verantwortung. Er versucht, durch spirituelle Rituale eine Brücke zwischen beiden zu schlagen, doch die Welt der Menschen ist nicht bereit dafür, was zur Tragödie führt. Lorenzo repräsentiert als Hierophant die moralische Herausforderung zur Vermittlung zwischen Liebe und Pflicht im Angesicht weltlicher Konventionen und Ereignisse. Das Scheitern seines Plans zeigt, dass Liebe und Pflicht manchmal nicht miteinander vereinbar sind, egal wie gut die Absicht dahinter ist.

Die Interpretation des Begriffs »Tradition« in Romeo und Julia neu aufgerollt

Indem der Hierophant im Lovers Path Tarot »Tradition« genannt wird und Romeo und Julia bei der Trauung durch Lorenzo zeigt, wird Rezipienten die Möglichkeit zur Reflexion über den Begriff der Tradition im Zusammenhang mit Romeo und Julia gegeben. Tradition wird hier nicht nur als statische Regel gezeigt, sondern als dynamisches Werkzeug, das sich in Hand eines Geistlichen sogar gegen seine eigenen Ursprünge wenden kann.

1. Tradition vs. Individuelle Liebe

Normalerweise symbolisiert der Hierophant das Befolgen gesellschaftlicher Regeln und moralischer Normen. Romeo und Julia heiraten jedoch heimlich und gegen den Willen ihrer Familien, was eine Rebellion gegen traditionelle gesellschaftliche Erwartungen darstellt. Die Darstellung auf dieser Karte könnte die Spannung zwischen gesellschaftlichen Normen und individueller Freiheit aufzeigen: Sie suchen nach einem Weg, ihre Liebe zu leben, während sie gleichzeitig die Tradition der Ehe befolgen – jedoch nach ihren eigenen Regeln und nicht nach denen der Gesellschaft.

2. Heilige Verbindung trotz gesellschaftlicher Fehde

Indem das Liebespaar in einem heiligen Akt der Ehe dargestellt wird, könnte die Karte mit dem Liebespaar darauf hinweisen, dass Liebe eine höhere, spirituelle Tradition ist, die über menschliche Fehden und gesellschaftliche Normen hinausgeht. Die Liebe von Romeo und Julia wird durch die Ehe legitimiert und gesegnet, was ihre Verbindung über die irdischen Konflikte hinweg erhebt. In diesem Sinne wird die Tradition der Ehe als göttliche Institution dargestellt, die über den menschlichen Zwängen steht. Dies hebt die Geschichte von Romeo und Julia von beispielsweise Tristan und Isolde ab, da hier der Ehebund geschlossen wurde und eine Liebe abseits dieser Tradition in mehrfacher Hinsicht katastrophal wäre.

3. Ironie der Tradition

Da der Hierophant oft als Vertreter der Kirche und moralischer Autorität gesehen wird, ist es ironisch, dass Romeo und Julia von Pater Lorenzo heimlich getraut werden, also ohne den Segen der Familien und im Widerspruch zur sozialen Ordnung. Die Karte könnte somit die Heuchelei und Starrheit traditioneller Institutionen kritisieren, die Liebe verbieten, während sie gleichzeitig die Ehe als heilig preisen.

4. Tradition als Ursache der Tragödie

Die Karte wird mit dem Begriff »Tradition« betitelt, könnte darauf hinweisen, dass traditionelle gesellschaftliche Strukturen und Werte die Ursache für die Tragödie sind. Die Familienfehde, die arrangierte Ehe mit Paris und das Verbot der Liebe  – es sind alles negative Aspekte, die erst aufgrund traditioneller Normen entstehen und für den Konflikt überhaupt verantwortlich sind. In diesem Sinne ist die Karte eine kritische Reflexion darüber, wie Traditionen das persönliche Glück zerstören können.

5. Verbindung von Liebe und göttlicher Ordnung

In der Tarot-Symbolik steht der Hierophant auch für spirituelle Führung und göttliche Ordnung. Die Darstellung von Romeo und Julia als Paar bei der Trauung könnte auf eine Verbindung zwischen Liebe und höherer göttlicher Ordnung hindeuten. Sie widersprechen den menschlichen Traditionen, aber ihre Liebe könnte als göttlich legitimiert verstanden werden, was wiederum die Starrheit menschlicher Gesetze infrage stellt.

Liebe leben – Gegen die Tradition rebellieren mit der heimlichen Heirat

Die Karte kombiniert also die Rebellion gegen gesellschaftliche Normen mit der Legitimation durch eine höhere, spirituelle Tradition. Sie zeigt, dass Romeo und Julia zwar die gesellschaftlichen Traditionen brechen, aber gleichzeitig eine tiefere, spirituelle Verbindung eingehen, die über die menschlichen Gesetze hinausgeht. Die Darstellung lädt zur Reflexion über die Rolle von Tradition in Beziehungen und im persönlichen Glück ein und hinterfragt, ob alle Traditionen sinnvoll oder manchmal zerstörerisch sind. Unerwartet an dieser Darstellung finde ich, dass sie Tradition nicht nur als starre gesellschaftliche Norm zeigt, sondern auch als radikalen Akt der Liebe und des Widerstands. Wenn Romeo und Julia auf der Karte aus dem Lovers Path Tarot bei der Trauung gezeigt werden, dann wird Tradition hier umgedreht und neu definiert: Sie nutzen den traditionellen Akt der Ehe, um etwas zutiefst Rebellisches zu tun – nämlich ihre Liebe in einer Welt zu leben, die sie hasst. In der Kartenabbildung des Lovers Path Tarot wird mit der fünften Karte »Tradition‹ diese im Hierophanten dargestellte Starrheit zu etwas Lebendigem, das sich weiterentwickelt und neu interpretiert werden kann, je nachdem, wer es benutzt und zu welchem Zweck. Das ist eine unglaublich kraftvolle Aussage über gesellschaftliche Veränderung und persönliche Freiheit.

Tradition als Werkzeug der Rebellion in ein neues Zeitalter

Das Unerwartete daran ist, dass Tradition oft als statisch und unveränderlich betrachtet wird, aber hier wird sie subversiv verwendet. Romeo und Julia nutzen das System gegen sich selbst, indem sie heimlich heiraten – und damit das Werkzeug der Unterdrückung zur Waffe der Freiheit machen. Das zeigt, dass Traditionen nicht nur übernommen, sondern auch umgestaltet und neu gedeutet werden können, um persönliche Freiheit zu erlangen. Doch wir wissen auch, dass sich die Umstände gegen die Liebenden verkehren durch Missverständnisse und ungeplante Zufälle. Und so wird letztlich auch dies wieder in Frage gestellt, auch wenn eine Umkehr der Familien immerhin zum Ende und nach dem Tod der Liebenden stattfindet.

Beschluss zur Analyse des Begriffs Tradition mit Romeo und Julia

Ich finde es faszinierend, dass diese Tarotkarte eine so vielschichtige Interpretation ermöglicht. Sie zeigt, dass Tradition nicht nur Hindernis, sondern auch Schutz und Befreiung sein kann – je nachdem, wie man sie nutzt. Ich sehe darin eine Parallele zu modernen sozialen Bewegungen, die alte Symbole und Rituale neu interpretieren, um für Freiheit und Gleichheit zu kämpfen. Romeo und Julia hätten in der Welt, in der sie lebten, keine andere Möglichkeit gehabt, ihre Liebe zu legitimieren, als durch die Ehe – sie nahmen also das, was ihnen zur Verfügung stand, und machten daraus etwas Eigenes. Das ist nicht nur romantisch, sondern auch zutiefst radikal. Die Karte regt dazu an, darüber nachzudenken, welche Traditionen wir heute weiterführen und welche wir aufbrechen sollten, um Raum für neue Arten von Beziehungen, Identitäten und Gemeinschaften zu schaffen. Tradition muss nicht immer unterdrücken – sie kann auch Halt geben und Gemeinschaft stiften, wenn wir sie bewusst und kritisch einsetzen. Man könnte aber auch sagen, dass hier Liebe und Opferbereitschaft für eine neue Zeit unabdingbar sind. Tatsächlich habe auch ich einen neuen Blick auf die mir bekannte Geschichte erhaschen können. Diese Erkenntnisse haben mir viele neue Perspektiven eröffnet und meine eingleisige Sicht auf das Liebespaar Romeo und Julia geöffnet.

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