Julius Caesar und Cleopatra – zwei Namen, die unweigerlich mit Macht, Politik und einer legendären Liebesbeziehung verbunden sind. Der römische Feldherr und spätere Diktator Julius Caesar (13. Juli 100 v. Chr. – 15. März 44 v. Chr.), bekannt für seine militärischen Erfolge und politischen Ambitionen, traf auf die ägyptische Pharaonin Cleopatra VII. (69 v. Chr. – 12. August 30 v. Chr.) die nicht nur für ihre Schönheit, sondern vor allem für ihren scharfsinnigen Verstand und ihre diplomatische Klugheit bekannt war. Ihre Verbindung war mehr als nur eine Liebesgeschichte – sie war ein politisches Bündnis, eine beide Herrscher stärkende Allianz, die Einfluss auf die Geschichte nahm und bis heute nachhallt. Ihre Beziehung spielt eine Schlüsselrolle in den dramatischen Umbrüchen der römischen Republik und der Geschichte Ägyptens. Im Deutschen schreibt man Kleopatra mit einem K, aber ich finde es interessant, hier mit dem im Englischen genutzten C für Cleopatra über C & C quasi eine moderne Marke für diese starke Allianz zu formulieren.
Vorhaben: Caesar und Cleopatra – ein starkes Bündnis
Die Geschichten von Liebespaaren werden über die Jahrhunderte reinszeniert, aktualisiert, modernisiert, optimiert, transformiert. Mitunter sicherlich auch, um die hinter diesen facettenreichen Neudarstellungen stehenden Künstlerinnen und Künstlern nicht nur als belesene und kreative Intellektuelle auszuweisen, sondern ihnen vor dem zeitgenössischen Publikum auch Ehre und Ruhm zukommen zu lassen. Und natürlich zur finanziellen Befriedigung der dahinterstehenden Wirtschaft. Money makes the world go round – damals wie heute. Geld lässt sich jedenfalls mit der stetigen Transformation jener Liebespaare machen. Auch per Kartenspiel, konkret einem Tarotdeck genannt das Lovers Path Tarot, auf das ich wegen der Abbildungen und der durchdachten Zuordnung der jeweiligen Liebespaare zum entsprechenden Kartenthema aufmerksam wurde. Auf den Karten der großen Arkana sind 22 Liebespaare den Hauptthemen wie Tod, Liebe, Fruchtbarkeit, Unschuld und so weiter zugeordnet. Auf den vier Kartenfarben der kleinen Arkana mit jeweils 14 Karten pro Set (Stäbe, Schwerter, Kelche und Münzen) sind die Geschichten der vier ausgewählten Liebespaare Tristan und Isolde, Cupido/Amor und Psyche, Danae und Zeus sowie Siegfried und Brünhild ausführlicher erzählt. Jede Karte bezieht sich auf ein spezifisches Moment in der Geschichte dieser Liebenden und steht zugleich auch wieder für das Thema der Karte. Und auf der Karte mit der Nummer 3 – Fertility, die traditionell der Herrscherin zugeordnet ist (Empress im Englischen) befinden sich mit Cleopatra und Caesar zwei berühmte Liebende der Antike, die im Gegensatz zu vielen anderen Liebespaaren dieses Kartendecks zu historischen Persönlichkeiten zählen. Dabei verkörpern sie das Thema der Karte – die Herrscherin – perfekt.
Caesar und Cleopatra – Fertility – Fruchtbarkeit
Die Tarotkarte Die Herrscherin steht für Fruchtbarkeit, Kreativität und Fürsorge. In diesem Sinne passt auch der dem Paar zugeordnete Begriff Fertility, Fruchtbarkeit. Die Herrscherin verkörpert traditionellerweise das Prinzip der Mutterschaft und des nährenden Elements, unter anderem auch, weil sie aufgrund ihrer Symbolik mit der Natur verwurzelt ist. Oftmals sitzt sie ruhig und selbstbewusst auf einem Thron umgeben von einem grünen, üppigen Garten. Als zusätzliche Symbole der Fruchtbarkeit finden sich oft Früchte oder Ähren um sie herum. Neben der Fähigkeit zur Schöpfung neuen Lebens – sie ist oft auch schwanger – wird ihre spirituelle Verbindung zum Universum durch eine Sternenkrone dargestellt. Sie steht für Liebe, Geborgenheit, Macht und Potenzial, etwas Neues zu erschaffen. Wie unschwer zu erkennen ist, befindet sich auf der Karte Fertility die sitzende schwangere Cleopatra als Herrscherin auf einem Thron, hinter ihr steht Caesar. Cleopatra schaut uns Betrachter selbstbewusst und direkt an. Sie trägt Lapislazuli, einen der wertvollsten Edelsteine im alten Ägypten, Caesar trägt den Lorbeerkranz als Siegeszeichen auf dem Kopf. Er steht hinter ihr, man könnte dies als Zeichen des wachenden Schutzes wahrnehmen, den er ja auch in der tatsächlichen Allianz gewährleistete. Sie sind ein herrschaftliches Paar in einem Palast vor einer sternenklaren Nacht. Fruchtbar war ihre Beziehung für beide, politisch wie persönlich. Aus diesem Grund passt die Darstellung auf der Karte sehr gut.
Zum Begriff der Fruchtbarkeit in Verbindung mit Cleopatra und Caesar
Der Begriff »Fertility« bzw. »Fruchtbarkeit« (wie er auf der Karte abgebildet ist) lässt sich über die bereits angedeuteten Aspekte verschiedenartig mit Cleopatra und Julius Caesar verbinden.
Fruchtbarkeit und die Geburt von Caesarion
Caesar und Cleopatra hatten einen Sohn, Ptolemaios XV. Philopator Philometor Caesar, bekannt als Caesarion (das heißt so viel wie kleiner Caesar). Caesarion war ein Symbol der Beziehung der beiden Herrscher, als Ausdruck der körperlichen Vereinigung der Inbegriff von Fruchtbarkeit und damit auch eine mögliche Verbindung zwischen Ägypten und Rom, deren Stellvertreter ja Cleopatra und Caesar waren.
Symbolischer Aspekt der Fruchtbarkeit von Caesar und Cleopatra
1. Politische Fruchtbarkeit und Allianzen
Die Beziehung zwischen Cleopatra und Caesar war politisch fruchtbar. Cleopatra konnte durch ihre Beziehung zu Caesar ihre Macht in Ägypten sichern und stärken. Caesar erhielt durch Cleopatra einen strategischen Verbündeten im östlichen Mittelmeerraum, was seine politische Position festigte.
2. Fruchtbarkeit des Landes
Ägypten war bekannt für seine landwirtschaftliche Produktivität und den reichen Nilstrom, der fruchtbares Land und Ernten ermöglichte. Cleopatra repräsentierte dieses reiche und fruchtbare Land, und durch ihre Verbindung zu Caesar wurde diese Fruchtbarkeit auch symbolisch auf Rom übertragen. Caesar selbst war interessiert daran, Ägyptens Ressourcen für Rom nutzbar zu machen.
3. Kulturelle und intellektuelle Fruchtbarkeit
Cleopatra war nicht nur eine politische Führerin, sondern auch eine Förderin der Künste und Wissenschaften. Ihre Beziehung zu Caesar brachte kulturelle und intellektuelle Fruchtbarkeit hervor, indem sie das Wissen und die Kultur Ägyptens mit Rom teilte. Alexandria war als Hauptstadt Ägyptens ein Zentrum des Wissens und der Kultur. In diesem Sinne kann die Verbindung von Cleopatra und Caesar auch als eine Art geistige Fruchtbarkeit gesehen werden.
Mythologische und religiöse Assoziationen
4. Göttliche Fruchtbarkeit
In der ägyptischen Mythologie wurde Cleopatra oft mit der Göttin Isis identifiziert, die unter anderem für Fruchtbarkeit und Mutterschaft steht. Diese religiöse Symbolik könnte die Vorstellung von Cleopatras Fruchtbarkeit sowohl auf persönlicher als auch auf politischer Ebene verstärken.
5. Propaganda und Legitimität
Die Propaganda nutzte die Fruchtbarkeit als Symbol, um die Legitimität von Caesarion als Erben zu unterstreichen. Indem sie ihren Sohn als »Sohn des göttlichen Caesar« darstellte, konnte Cleopatra die Idee verbreiten, dass die Verbindung Caesar & Cleopatra fruchtbar im Sinne der göttlichen Bestimmung war.
Wie man sieht können sämtliche Aspekte von Fruchtbarkeit mit der Beziehung von Caesar und Cleopatra verbunden werden, die zugleich auch direkt oder indirekt auf der Tarotkarte abgebildet sind. Doch neben Caesar gibt es mit Marcus Antonius noch einen weiteren berühmten Römer, der mit Cleopatra in Verbindung gebracht wird und eine ebenso dramatische und fruchtbare Beziehung mit ihr hatte. Doch zunächst folgen nun ein paar Informationen zu Cleopatra an sich, bevor ich anschließend auch noch etwas zu den Katzen und ihrer Symbolik auf der Tarotkarte sagen werde.
Wer war Cleopatra?
Cleopatra war scharfsinnig und entweder wunderschön oder hakennasig und herrschsüchtig – es ranken sich Theorien darum und dies ist nicht der Ort für derartige Erörterungen. Angeblich konnte sie als einzige aus dem Herrschergeschlecht der Ptolemäer (eine makedonisch-griechische Dynastie) Ägyptisch sprechen, inklusive mehreren anderen Sprachen. Nach dem Tod ihres Vaters, des Pharaos Ptolemaios XII., war die Heirat zwischen ihr und ihrem Bruder vorgesehen, damit sie gemeinsam das Land regierten. Hat also George R.R. Martin hinsichtlich der Heiratsgepflogenheiten der Targaryen ins antike Ägypten geschielt. Jedenfalls muss dieser Plan Cleopatra gar nicht gefallen haben, sie hatte sehr viele andere Dinge vor. Dazu gehörte zunächst einmal die Erweiterung der Grenzen und ein Bündnis mit Rom. Ptolemaios XIII., Bruder und Ehemann, hatte ebenfalls eigene Pläne – er wollte Cleopatra loswerden und schickte sie ins Exil nach Syrien. Im Grunde wollte er sie loswerden, quasi bis das der Tod die Ehe scheidet – allerdings kam Caesar dazwischen. Er war Cleopatras letzte Hoffnung zur Vermittlung mit ihrem Bruder/Ehemann bzw. der letzte Trumpf auf dem Weg zur Herrschaft, um ihre eigenen Pläne umzusetzen.
Die Beziehung von Caesar und Cleopatra
Es gibt da diese sich hartnäckig haltende Geschichte, Cleopatra habe sich in einen Teppich eingewickelt in die Gemächer Caesars schicken lassen, um ihn mit ihrer Schönheit und Intelligenz zu betören, damit er sich in sie verliebt und ihr hilft. Es ist eine nette Geschichte, aber es könnte auch genauso gut nur historisch überlieferte Fiktion sein. Jedenfalls erklärte Caesar das Testament, laut dem Cleopatra gemeinsam mit ihrem Bruder regieren sollte, für gültig. Sie kehrte zurück nach Alexandria. Praktisch, dass der Bruder Ptolemaios XIII. kurz darauf verstarb. Als Frau Alleinherrscherin zu sein, kam nicht in Frage, darum wurde Cleopatra mit ihrem Bruder Ptolemaios XIV. verheiratet, so war die Regierung gewährleistet. Diese Ehe gewährleistete allerdings nicht Cleopatras Treue, denn in dieser Zeit wurde ihr und Cäsars Sohn Caisarion gezeugt – auf der Tarotkarte ist er ja ebenfalls indirekt abgebildet. Ein gemeinsames Kind also sollte das Bündnis als Erbe beschließen. Doch Cäsar blieb mit Calpurnia verheiratet. Obwohl Caesar Caesarion nie offiziell anerkannte, symbolisierte dieser Sohn die Verbindung zwischen Ägypten und Rom. Persönlich und politisch profitierten beide voneinander. Cleopatra gewann durch Cäsar Macht und Einfluss, Cäsar erhielt durch Cleopatra Zugang zu den vielfältigen Ressourcen Ägyptens. Diese Allianz festigte Cleopatras Macht und brachte Rom einen starken Verbündeten im östlichen Mittelmeerraum. Allerdings wissen wir ja, dass Caesar ermordet wurde – damit endete die Allianz zwischen Julius Cäsar und Cleopatra und sie musste sich einen neuen Verbündeten suchen – und zwar Marcus Antonius.
Die Beziehung Cleopatras zu Marcus Antonius
Nach Caesars Ermordung im Jahr 44 v. Chr. musste Cleopatra ihre politische Position erneut sichern. Marcus Antonius war zu dieser Zeit einer der mächtigsten Männer Roms und Mitglied des Zweiten Triumvirats. Laut dem antiken griechischen Schriftsteller Plutarch traf Cleopatra in der Blüte ihres Lebens auf Marcus Antonius, um ihn für sich zu gewinnen: „For Caesar and Pompey had known her when she was still a girl and inexperienced in affairs, but she was going to visit Antony at the very time when women have the most brilliant beauty and are at the acme of intellectual power.“ (25.3)[1] Man könnte auch sagen, Marcus Antonius war beeindruckt von Cleopatras Intelligenz und ihrem politischen Geschick. Ihre Beziehung begann 41 v. Chr. und war ebenfalls eine Mischung aus Liebe und politischem Kalkül. Es ist im Nachhinein natürlich immer schöner, das Wort »Liebe« über derartige Allianzen zu stülpen. Und es mag wohl auch eine Sache des Blickwinkels sein. Ganz platt formuliert könnte man auch sagen, Cleopatra wollte ihre Macht behalten und sie setzte ihren ganzen Körper dafür ein. Jedenfalls verbrachten Marcus Antonius und Cleopatra viel Zeit in Alexandria und hatten drei Kinder: die Zwillinge Alexander Helios und Cleopatra Selene sowie einen weiteren Sohn, Ptolemaios Philadelphos. Ihre Allianz stellte eine Bedrohung für Octavian dar, den späteren Augustus und Caesars Erben. Es gab eine Propagandakampagne gegen Cleopatra, die sie als verführerische Fremde und Gefahr für Rom darstellte. Immer auf die Frauen? Nein, der Fall ist komplexer.
Der Fall von Antonius und Cleopatra
Die Geschichte vom Ende Cleopatras ist darüber hinaus allgemein bekannt. In neueren Interpretationen wird Marcus Antonius differenzierter betrachtet. Historiker sehen ihn zunehmend als fähigen Politiker und Militär, der in dem komplexen Machtgefüge nach Caesars Tod eine schwierige Position zu behaupten versuchte. Seine Verbindung mit Cleopatra wird heute oft als strategische Entscheidung interpretiert, die gleichzeitig persönliche und politische Motive hatte.
Die politische und militärische Auseinandersetzung zwischen Antonius und Octavian gipfelte in der Schlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr., in der Marcus Antonius und Cleopatra eine vernichtende Niederlage erlitten und nach Ägypten flüchteten. Im Jahr 30 v. Chr. marschierte Octavian in Ägypten ein. Angesichts ihrer aussichtslosen Lage begingen Marcus Antonius und Cleopatra Selbstmord. Marcus Antonius starb durch sein eigenes Schwert, während Cleopatra sich, so heißt es zumindest, mit dem Gift einer Kobra das Leben nahm.
Historische und kulturelle Rezeption von Caesar und Cleopatra
Die Geschichte von Cleopatra, Caesar und Marcus Antonius hat die kulturelle Vorstellungskraft über Jahrtausende hinweg inspiriert. In der antiken römischen Literatur wurde Cleopatra oft negativ dargestellt, insbesondere durch Autoren wie Horaz und Vergil – das ist schon irgendwie verständlich, wenn sie als Gefahr für Rom betrachtet wurde. Shakespeare stellte sie in seinem Drama Antonius und Cleopatra als eine komplexe und leidenschaftliche Frau dar, die sowohl politische Weisheit als auch persönliche Tiefe besitzt. Diese Darstellung hat das westliche Bild von Cleopatra nachhaltig geprägt. Im 20. Jahrhundert wurde ihre Geschichte in Film und Fernsehen oft romantisiert. Der Film Cleopatra von 1963 mit Elizabeth Taylor und Richard Burton zeigt Cleopatra als eine glamouröse und mächtige Frau, deren Leben und Liebesaffären von dramatischen Höhepunkten geprägt waren. Folgend eine Szene, in der sich Cleopatra und Marcus Antonius kennenlernen. Man muss bedenken, dass Taylor und Burton am Set ihre Affäre begannen, vermutlich haben Szenen dieser Natur die Beziehung noch aufgeheizt. In der folgenden Szene erfährt man, dass Cleopatra den Guten drei Tage hat auf eine Audienz warten lassen. Er ist ziemlich angepisst, kommt damit aber nicht weit. Obwohl sie genau weiß, wer er ist, erzwingt sie eine Erklärung über seinen Rang und macht deutlich, dass er derjenige ist, der ihre Hilfe benötigt. „Dann kommst du zu mir als ein Bittsteller“, so Cleopatra. Dementsprechend soll er vor ihr das Knie beugen, wie es Bittsteller machen. Marcus Antonius ist entrüstet. Wie könne Cleopatra so etwas fragen. Gefragt habe sie Caesar, so die Herrscherin, von ihm, Marcus Antonius, würde sie es verlangen! Grandios! Und es passt auch zur Abbildung auf der Tarotkarte.
Was haben Katzen und Löwen im Zusammenhang mit Caesar und Cleopatra zu tun?
Cleopatra wird manchmal mit Löwen und Katzen abgebildet, und auch auf der Tarotkarte befinden sich diese Tiere. Unschwer zu erkennen sind die drei Katzen und das schlafende Löwenpaar. Rechts der männliche Löwe mit Mähne, links das kleinere Weibchen. Zwei weiße Katzen befinden sich zu Cleopatras Füßen, eine bunte räkelt sich neben dem Thron. Die Symbolik von Katzen und Löwen hat besonders im antiken Ägypten eine besondere Bedeutung. Katzen waren immerhin als heilige Tiere bekannt und wurden als Schutzgeist verehrt. Beide Tiere wurden in unterschiedlichen Kontexten und mit variierenden Assoziationen mit Macht, Schutz, aber auch mit mystischen oder göttlichen Kräften in Verbindung gebracht. Katzen und Löwen haben aber auch eine allgemein bekannte reiche Symbolik. Während Katzen in der Regel Sanftheit, Schutz, Klugheit und Fruchtbarkeit symbolisieren, stehen Löwen in der antiken Symbolik für Macht, Zerstörung, Krieg und Schutz. Irgendwie ist insofern auch interessant, dass das Wort »Leo« für Löwe Teil des Namens Cleopatra ist. Sie ergänzen sich in diesem Sinne und spiegeln verschiedene herrschaftliche Aspekte wider: Sanfte Weisheit vs. Kriegerische Stärke. Zusätzlich zur Katzen- und Löwensymbolik spielt auf der Karte die Dichotomie von Weiblichkeit und Männlichkeit eine Rolle. Das ist dann ein Unterschied zur traditionellen Tarotkarte, auf der nur die Herrscherin zu sehen ist. Hier sind es Caesar und Cleopatra die das Prinzip der Herrschaft in weiblicher und männlicher Form verkörpern und auch die Löwen sind ein Paar, die Katzen sicherlich ebenfalls.
Symbolik von Katzen
- Mystik und Unabhängigkeit:
Katzen werden oft mit Geheimnis und Unabhängigkeit assoziiert. In vielen Kulturen gelten sie als mystische Wesen, die mit dem Jenseits verbunden sind. - Schutz und Heimlichkeit:
In der ägyptischen Mythologie wurden Katzen als heilige Tiere verehrt. Die Göttin Bastet, die als Beschützerin von Heim und Familie galt, wurde oft in Gestalt einer Katze dargestellt. Katzen wurden als Schutzgeister des Hauses angesehen, die böse Geister fernhalten. - Fruchtbarkeit:
Katzen sind auch Symbole der Fruchtbarkeit und Mutterschaft. Ihr hohes Fortpflanzungspotenzial und ihre Fähigkeit, viele Junge zu gebären, tragen zu dieser Assoziation bei. - Symbol für Schutz und Macht
Katzen wurden in den Pharaonengräbern und in den Häusern von Wohlhabenden gehalten, da sie sowohl als Schutz vor Schädlingen als auch als Symbole für Schutz und Macht angesehen wurden. Katzen galt als in der Lage, böse Geister abzuwehren und somit das Haus und die Familie zu schützen. Es gibt Berichte, dass Pharaonen und Herrscher ihre Katzen hoch verehrten und sie sogar nach ihrem Tod mumifizierten, was ihre Bedeutung in der ägyptischen Kultur unterstreicht.
Symbolik von Löwen
- Königlichkeit und Macht:
Löwen sind oft Symbole für Stärke, Macht und königliche Würde. Sie werden als »Könige der Tiere« betrachtet und symbolisieren Herrschaft und Autorität. - Mut und Tapferkeit:
Löwen stehen auch für Mut und Tapferkeit. Sie werden oft als Schutztiere dargestellt, die ihre Rudel und ihr Territorium verteidigen. - Fruchtbarkeit und Leben:
In einigen Kulturen, insbesondere in afrikanischen und asiatischen Mythologien, werden Löwen mit der Sonne und damit mit Lebensenergie und Fruchtbarkeit assoziiert. Die Sonne als Lebensspender wird durch den Löwen repräsentiert, der Kraft und Vitalität symbolisiert.
Gemeinsamkeiten von Katzen und Löwen
- Verbindung zu Göttinnen:
Sowohl Katzen als auch Löwen sind in vielen Kulturen mit weiblichen Gottheiten verbunden. In Ägypten war die Göttin Bastet eine Katzengestalt, der ägyptischen Göttin der Liebe, des Heim- und Familienlebens, aber auch der Fruchtbarkeit und des Schutzes. Bastet wurde oft als Löwenfrau oder in Katzenform dargestellt. Sekhmet, die Göttin des Krieges und der Heilung, wird oft als Löwin dargestellt wurde. - Schutz und Stärke:
Beide Tiere – Katzen wie Löwen – symbolisieren Schutz, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Katzen bieten Schutz durch Heimlichkeit und Wachsamkeit, während Löwen Schutz durch physische Stärke und Dominanz bieten. - Anmut und Geschmeidigkeit:
Katzen und Löwen sind bekannt für ihre anmutigen und geschmeidigen Bewegungen. Diese Eleganz wird oft in der Kunst und Symbolik hervorgehoben.
Ein Fazit zur Bedeutung von Katzen und Löwen in Verbindung mit Caesar und Cleopatra
Katzen und Löwen teilen symbolische Bedeutungen von Schutz, Stärke und Verbindung zu göttlichen Aspekten, insbesondere hinsichtlich der Fruchtbarkeit. Während Katzen oft häusliche Fruchtbarkeit und Schutz repräsentieren, stehen Löwen für königliche Macht, Lebenskraft und Tapferkeit. Beide Tiere verkörpern Aspekte der Fruchtbarkeit und Vitalität auf unterschiedliche, aber sich ergänzende Weisen.
Katzen und Löwen bei Herrschern im Allgemeinen
- In vielen anderen Kulturen haben sowohl Katzen als auch Löwen eine symbolische Bedeutung für Herrscher. In mittelalterlichen oder renaissancezeitlichen Darstellungen etwa wurde der Löwe als Symbol für den Herrscher und die königliche Macht verwendet. Die Katze dagegen kann als Symbol für Klugheit, Unabhängigkeit und Verborgene Macht fungieren, was sich gut auf Herrscher bezieht, die diplomatisch und geschickt regierten, ohne ihre Macht offen zur Schau zu stellen.
- Löwen als Wappen: In vielen europäischen Wappen und Heraldik steht der Löwe als Symbol für Herrschaft und Tapferkeit. Der Löwe war (und ist) ein häufig verwendetes Symbol in königlichen Wappen, da er Mut und Autorität symbolisiert.
- Katzen als Hauswächter: Die Katze wird oft als Haustier oder als Symbol für Verwaltung und Kontrolle bei Herrschern verwendet, die über ihre eigenen Territorien und Ressourcen herrschen, aber ihre Macht subtil und aus dem Hintergrund heraus ausüben.
Beschluss zu Caesar und Cleopatra und eine kleine Zusammenfassung ihrer Beziehungen
Cleopatra war eine kluge und ambitionierte Herrscherin, die ihre politischen und persönlichen Beziehungen zu nutzen verstand – und zwar um Ägypten als unabhängigen Staat in einer zunehmend von Rom dominierten Welt zu erhalten – zumindest für eine Zeit.
- Mit Caesar: Cleopatra sicherte ihre Macht und ihren Status als Herrscherin Ägyptens durch eine politische und romantische Allianz. Ihr gemeinsames Kind, Caesarion, war ein Symbol für die Verbindung zwischen den beiden. Ihre Beziehung war geprägt von Caesars Unterstützung, aber auch von politischen Spannungen.
- Mit Mark Antonius: Die Beziehung mit Antonius war ebenfalls sowohl politischer als auch romantischer Natur, mit dem Ziel, gegen die römische Republik und später gegen Octavian zu kämpfen. Antonius‘ und Cleopatras Allianz führte zu einem intensiven militärischen Konflikt mit Octavian, was schließlich zu ihrem Fall führte.
Und wie kann man die Rolle von Cleopatras Sohn Caesarion bescheiben?
Caesarion, mit vollem Namen Ptolemaios XV. Philopator Philometor Caesar, wurde 47 v. Chr. geboren. Seine Existenz hatte weitreichende Implikationen für die römische Politik und die Nachfolgefrage in Ägypten:
- Für Cleopatra war Caesarion ein wichtiges politisches Instrument. Als Sohn Caesars legitimierte er ihre Herrschaft in Ägypten und stellte eine potenzielle Verbindung zum römischen Machtzentrum dar.
- In Rom wurde Caesarions Existenz mit Besorgnis betrachtet. Er stellte eine potenzielle Bedrohung für die bestehenden Machtverhältnisse dar, insbesondere für Caesars Adoptivsohn und Erben Octavian (den späteren Augustus).
- Caesar selbst erkannte Caesarion nie offiziell als seinen Sohn an, was Raum für politische Manöver ließ. Nach Caesars Ermordung nutzte Cleopatra Caesarion, um ihre Position zu stärken und Unterstützung von Caesars Anhängern zu gewinnen.
- In der Propagandaschlacht zwischen Octavian und Marcus Antonius spielte Caesarion eine wichtige Rolle. Antonius‘ Anerkennung von Caesarion als Caesars Sohn wurde von Octavian (dessen Großonkel Caesar war) als Verrat an Rom dargestellt.
- Octavians Sieg über Antonius und Kleopatra bedeutete auch das Ende für Caesarion. Als potenzieller Erbe Caesars und damit Rivale Octavians wurde er auf dessen Befehl hin getötet.
Die Existenz Caesarions verdeutlicht, wie eng persönliche Beziehungen und politische Machtkämpfe in dieser Epoche verwoben waren. Sie zeigt auch, wie Kinder aus solchen Verbindungen als politische Schachfiguren genutzt wurden.
In der modernen Geschichtsschreibung und Populärkultur wird Caesarion oft als tragische Figur dargestellt – ein Kind, das aufgrund seiner Abstammung zum Spielball der Mächte wurde. Na, da ist er nicht der erste. Denken wir mal an das Nibelungenlied und Ortlieb, den Sohn von Kriemhild, der von „Großonkel Hagen“ einen Kopf kürzer gemacht wird oder aber an Medeas Kinder – aber das sind ganz andere Geschichten. Caesarions Schicksal unterstreicht die komplexen familiären und dynastischen Aspekte der Politik in der späten römischen Republik.
Abbildung
Kris Waldherr: The Lover’s Path Tarot. Herausgegeben von U.S. Games Systems INC. Stamford 2004.
Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr
Offizielle Webseite
[1] Plutarch: Parallel Lives: The Life of Antony, Vol. IX, S. 139, 25.3, online unter: https://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Antony*.html (zuletzt aufgerufen am 28.12.2024).
Bildquellen
- Caesar-und-Cleopatra: Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr
- Caesar-und-Cleopatra-Aufmacher: Copyright © 2004, 2013 Kris Waldherr