Tür 11 – Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann

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Hinter Tür 11 E.T.A. Hoffmanns Nussknacker und Mäusekönig.

Zuletzt bearbeitet am 13. Mai 2025

11. Dezember – Literarischer Adventskalender 2024

Weihnachten ohne Nussknacker? Undenkbar! Darum geht es heute um Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann (Ernst Theodor Amadeus), einem Text, der um 1816 erschien. Was als schlichte Erzählung über ein Spielzeug beginnt, entfaltet sich zu einem fantasievollen Spektakel voller märchenhafter Magie, waghalsigem Heldenmut, vielen schrägen Figuren und Ereignissen. Hier kämpfen Spielzeugsoldaten gegen Mäuse, ein Mädchen entdeckt die Kraft der Fantasie, am Ende wird alles in Zuckerwatte getaucht. Es klingt nach einer märchenhaften Kindergeschichte, nach kitschigem Fabulieren. Handelt es sich nur um eine romantisch angehauchte Weihnachtserzählung? Von wegen! E.T.A. Hoffman macht mit Nussknacker und Mausekönig seinem Stand als Dichter der deutschen Romantik alle Ehre und bietet eine Lektüre mit Tiefgang, Symbolik und Humor. Er ist übrigens auch als »Gespenster-Hoffmann« bekannt – ein Verweis auf seine vielen unheimlichen und fantastischen Erzählungen, zu denen beispielsweise auch der bekannte Sandmann zählt.

Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann ist lesenswert, weil …

👉 … es die Grenze zwischen Realität und Traum auf wunderbare Weise verschwimmen lässt und dabei eine einzigartige Erzählweise bietet.
👉 … die verschachtelten Spiegelungen zur Reflexion anregen und eine eingehende Betrachtung der Geschichte interessant sein kann.
👉 … es auf der ganzen Welt bekannt ist und damit zu den zeitlosen Klassikern gehört, die in verschiedenen Medien adaptiert wurden.
👉 … es spannend sein kann, die verschiedenen Erzählebenen zwischen Initiationsgeschichte, Märchen, Weihnachtsgeschichte und bürgerlicher Bildungsgeschichte zu erkunden.
👉 … es ein literarisches Werk aus der Epoche der Romantik ist, in dem Hoffmann seine Vorliebe für das Übernatürliche und das Geheimnisvolle aufgreift und eine unvergessliche Erzählung erschafft.

Auszug aus Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann

Vor bangem Grauen konnte Marie in der folgenden Nacht nicht einschlafen, es war ihr um Mitternacht so, als höre sie im Wohnzimmer ein seltsames Rumoren, Klirren und Rauschen. Mit einemmal ging es: »Quiek!« »Der Mausekönig! der Mausekönig!« rief Marie, und sprang voll Entsetzen aus dem Bette. Alles blieb still; aber bald klopfte es leise, leise an die Türe, und ein feines Stimmchen ließ sich vernehmen: »Allerbeste Demoiselle Stahlbaum, machen Sie nur getrost auf – gute fröhliche Botschaft!« Marie erkannte die Stimme des jungen Droßelmeier, warf ihr Röckchen über, und öffnete flugs die Türe. Nußknackerlein stand draußen, das blutige Schwert in der rechten, ein Wachslichtchen in der linken Hand. Sowie er Marien erblickte, ließ er sich auf ein Knie nieder, und sprach also: »Ihr, o Dame! seid es allein, die mich mit Rittermut stählte, und meinem Arme Kraft gab, den Übermütigen zu bekämpfen, der es wagte, Euch zu höhnen. Überwunden liegt der verräterische Mausekönig und wälzt sich in seinem Blute! – Wollet, o Dame! die Zeichen des Sieges aus der Hand Eures Euch bis in den Tod ergebenen Ritters anzunehmen nicht verschmähen!« Damit streifte Nußknackerchen die sieben goldenen Kronen des Mausekönigs, die er auf den linken Arm heraufgestreift hatte, sehr geschickt herunter, und überreichte sie Marien, welche sie voller Freude annahm. Nußknacker stand auf, und fuhr also fort: »Ach meine allerbeste Demoiselle Stahlbaum, was könnte ich in diesem Augenblicke, da ich meinen Feind überwunden, Sie für herrliche Dinge schauen lassen, wenn Sie die Gewogenheit hätten, mir nun ein paar Schrittchen zu folgen! – O tun Sie es – tun Sie es, beste Demoiselle!«

E.T.A. Hoffmann: Nussknacker und Mausekönig. Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Alina Boy. Stuttgart 2022 (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 14371), S. 65-66).

Der Text ist übrigens auch online auf Projekt Gutenberg zu lesen.

Informationen zum Autor: E.T.A. Hoffmann – Fantasiegenie und Grenzgänger

E.T.A. Hoffmann (1776–1822) war eine der schillerndsten Figuren der deutschen Romantik. Als Jurist verdiente er seinen Lebensunterhalt, doch seine wahre Leidenschaft galt der Kunst. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war er Komponist, Maler und Karikaturist. Seine Werke sind geprägt von der Auseinandersetzung mit der Fantasie, dem Übersinnlichen und der Frage, wie dünn die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit sein kann. Bekannt ist Hoffmann vor allem für seine fantastischen Erzählungen wie Der Sandmann. Dieses Werk zieht Leserinnen und Leser mit düsteren psychologischen Elementen bis heute in den Bann und sorgt für Verwirrung. Auch Das Fräulein von Scuderi, das als früher Kriminalroman gilt, stammt von »Gespenster-Hoffmann«. Hoffmann schuf erzählerische Welten, die zwischen Schönheit und Grauen pendeln, wobei er seine Figuren oft an die Grenze der Realität drängt, bewusst die im Werk inszenierte Realität der Figuren fiktional spannungsvoll und mit bestimmten Symbolen auflädt. Nussknacker und Mausekönig ist ein Märchen für Kinder und Erwachsene, wobei sie es je nach Perspektive entsprechend lesen können. Und die Überblendung von Fantastischem zu Alltäglichem sowie das bereits aus dem Sandmann bekannte Spiegelmotiv findet sich im Nussknacker innerhalb der erzählten Verschachtelung, wobei sich die Figuren aus den unterschiedlichen Erzählebenen hinsichtlich bestimmter Aspekte spiegelbildlich gegenüberstehen.

Zur literaturhistorischen Einordnung von Nussknacker und der Mausekönig

Nussknacker und der Mausekönig ist mit seinem Entstehungsjahr von 1816 ein Kind der Romantik. Diese literarische Strömung folgte auf das nüchterne Denken der Aufklärung und war geprägt von der Sehnsucht nach dem Wunderbaren und der Erforschung der menschlichen Seele. Auch um die Beseelung der Natur ging es, um die Bewahrung von Mythen, die in der Aufklärung an Bedeutung verloren hatten. Doch im Fokus stand auch das Ich, das Individuum. Gefühle wurden über den Verstand gestellt. Das Alltägliche sollte mit Magie gefüllt werden – darin war Hoffmann einer ihrer Meister. Mit seiner Schöpfung fantastischer Welten und der Kunst, Realität und Traum verschmelzen zu lassen, passte Hoffmann perfekt in die Epoche. Gleichzeitig stand er mit einem Fuß in der bürgerlichen Realität seiner Zeit, was eine – vielleicht ironische – Brechung seiner Person, vielleicht auch seiner Geschichten evoziert. Sein Einfluss reicht weit über die Literatur hinaus: Tschaikowskys weltberühmtes Ballett Der Nussknacker (1892) basiert lose auf Hoffmanns Geschichte und machte sie zu einem internationalen Kulturgut.

Clemens Brentano, die Günderrode und das doppeldeutige literarische Sprechen

Das doppeldeutige Reden (mehr und weniger) hat beispielsweise auch Clemens Brentano, ebenfalls Dichter der Romantik, in seinem literatur-psychologischen Experimentierbrief / Liebesbrief / eruptiven Geständnis Mitte Mai von 1802 an Karoline von Günderrode unter Beweis gestellt. Mir jedenfalls war er dann gleich um einiges unsympathischer – aber immerhin hat sich Karoline mit ihrer analytischen Antwort gut geschlagen. Was sollte sie auch sonst machen, bei einem Einstieg wie diesem:

So öfne alle Adern deines weisen Leibes, daß das heiße schäumende
Blut aus tausend wonnigen Springbrunnen sprizze

Es hat ja Etwas, sexualisierte Inhalte kunstvoll literarisch darzustellen. Vielleicht mag es auch oder sogar schmeichelhaft gewesen sein, als Objekt der Begierde. Aber wozu sich in Literatur verstecken? Vielleicht war Brentano ein Feigling, der sich und seine Gefühle hinter vampir-erotischer Sprache verbarg, weil er mit dem literarischen Experiment die Angebetete prüfen wollte. Es ist letztlich wohl einfach besser, wenn der Dichter, der Mann, behaupten kann, er habe alles in seiner Macht Stehende getan, die Angebetete mit Sprache, mit Lyrik, mit Poesie, mit Intertextualität, mit Literatur zu umgarnen. Doch sie sei zu blöd gewesen! – Seine doch so offensichtlichen Versuche überhaupt zu bemerken – anstatt zuzugeben, dass er einfach nur Angst vor einem Korb hatte. Vielleicht war er auch einfach nur ein unberechenbarer Wüstling, der einfach gut mit Worten konnte. Oder er wollte einfach sehen, was passiert. Vielleicht gehörte der Brief an Karoline von Günderrode auch zu einer spätpubertären Phase. Ich weiß gerade auch nicht, warum ich mich gedrängt fühle, diesen Absatz hier völlig themenfremd noch hinzuzufügen. Dazu mache ich vielleicht mal einen Beitrag, denn ich habe mich damit noch nicht eingehender beschäftigt.  

📚 FAQ zu Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann

Was ist „Nussknacker und Mausekönig“?

„Nussknacker und Mausekönig“ ist eine kunstvolle Kunstmärchenerzählung von E.T.A. Hoffmann, die 1816 erschienen ist. Sie handelt von der kleinen Marie (in manchen Fassungen auch „Clara“), die am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt bekommt – der sich nachts in einen lebendigen Helden verwandelt und einen Krieg gegen den bösen Mausekönig führt. Die Geschichte entfaltet sich zwischen Realität, Traum und Fantasie.

Worum geht es in der Geschichte?

Die Handlung beginnt in der weihnachtlich geschmückten Stube der Familie Stahlbaum. Marie bekommt vom mysteriösen Paten Drosselmeier einen hölzernen Nussknacker. In der Nacht wird sie Zeugin eines magischen Kampfes zwischen dem Nussknacker und dem siebenköpfigen Mausekönig. Als der Nussknacker verwundet wird, pflegt sie ihn hingebungsvoll. Schließlich wird sie selbst in ein Märchenreich geführt und durch ihre Treue erlöst sie den Nussknacker von seinem Fluch – er entpuppt sich als verzauberter Prinz.

Was ist das zentrale Thema der Erzählung?

Ein zentrales Thema ist der Übergang vom Kindsein ins Erwachsenwerden, begleitet von Fantasie, Traum und Realität. Die Geschichte thematisiert auch Loyalität, Liebe, Opferbereitschaft und die Kraft der kindlichen Vorstellungskraft. Dabei vermischen sich Elemente des Märchens mit psychologischer Tiefe.

Welche Bedeutung hat die Figur des Nussknackers?

Der Nussknacker ist einerseits ein Spielzeug, andererseits eine tragische Figur, die durch einen Zauber entstellt wurde. Symbolisch steht er für das verdrängte, innere Heldentum und die Verwandlung durch Liebe. Erst durch Maries Treue und Vorstellungskraft kann er seine wahre Gestalt wiedererlangen.

Wer ist der Mausekönig und was symbolisiert er?

Der siebenköpfige Mausekönig ist der Gegenspieler des Nussknackers – eine bedrohliche, monströse Figur. Er symbolisiert das Bedrohliche des Unbewussten, die dunkle Seite der Fantasie und das Böse, das die kindliche Welt bedroht. Er ist auch Ausdruck von Angst und Traumgestalten, die Marie überwinden muss.

Welche Rolle spielt Drosselmeier in der Geschichte?

Pate Drosselmeier ist eine geheimnisvolle Figur zwischen Realitätswelt und Fantasie. Er ist Uhrmacher und Erfinder, der Marie das magische Spielzeug schenkt und gleichzeitig wie ein Erzähler agiert. Er wirkt teils freundlich, teils unheimlich – ein typischer Hoffmann’scher Doppelcharakter, der den Übergang zwischen Realität und Traum ermöglicht.

Was ist der „Märchen-in-Märchen“-Effekt in der Erzählung?

In der Geschichte wird die Herkunft des Nussknackers selbst noch einmal als eingeschobenes Märchen erzählt – ein Kunstgriff, bei dem ein Märchen innerhalb des Rahmens erzählt wird. Dieses Märchen berichtet von der Prinzessin Pirlipat, ihrer Verzauberung und der Rolle des Nussknackers als Retter. Damit schafft Hoffmann eine mehrschichtige Erzählstruktur zwischen Wirklichkeit und Fiktion.

Wie ist die Erzählung stilistisch aufgebaut?

Der Text ist kunstvoll und literarisch anspruchsvoll, mit feinen Ironien, psychologischer Tiefe und stilistischen Brüchen. Hoffmann nutzt sowohl die Kindersprache, wenn es um Maries Perspektive geht, als auch eine sarkastisch-erwachsene Erzählweise, wenn er z. B. die Erwachsenenwelt darstellt. Das sorgt für einen ganz eigenen Ton zwischen Märchen, Satire und romantischer Dichtung.

Welche Bedeutung hat der Traum in Hoffmanns Erzählung?

Die Geschichte ist ein Paradebeispiel für die romantische Durchdringung von Realität und Traum. Maries nächtliche Abenteuer lassen sich als Traumerfahrung lesen – als Ausdruck ihrer Ängste, Wünsche und seelischen Reifung. Der Traum öffnet das Tor zum Fantastischen und zeigt die Macht der Vorstellungskraft, die auch auf die Realität zurückwirkt.

Ist die Geschichte für Kinder oder Erwachsene geschrieben?

Obwohl die Erzählung vordergründig als Weihnachtsmärchen gilt, ist sie nicht primär ein Kinderbuch. Sie enthält viele Anspielungen, Ironien und psychologische Deutungen, die sich eher an erwachsene Leser*innen richten. Erst später – besonders in Adaptionen wie Tschaikowskys Ballett – wurde die Geschichte kindgerechter dargestellt.

Welche Bedeutung hat „Nussknacker und Mausekönig“ für die Literaturgeschichte?

Das Werk ist ein Klassiker der schwarzen Romantik, der Fantasie, Ironie und Tiefenpsychologie miteinander verbindet. Es gehört zu den wichtigsten Werken E.T.A. Hoffmanns und beeinflusste sowohl die Entwicklung des Märchens als auch der fantastischen Literatur in Deutschland. Die Figur des Nussknackers wurde später weltweit populär.

Welche Unterschiede gibt es zur Ballett-Version von Tschaikowsky?

Die Ballettfassung von Tschaikowsky (1892), basierend auf einer Bearbeitung von Alexandre Dumas, legt den Schwerpunkt stärker auf eine märchenhafte, romantisierte Version ohne die düsteren Zwischentöne. In der Musik und Inszenierung wird Maries Geschichte zu einem zarten Weihnachtstraum mit Fokus auf Tanz, Magie und Kindlichkeit – Hoffmanns Ironie und Tiefe treten dabei zurück.

Was macht die Geschichte bis heute relevant?

„Nussknacker und Mausekönig“ zeigt, wie Fantasie, Mut und Treue die Wirklichkeit verändern können. Sie thematisiert Ängste und Hoffnungen, Übergänge und innere Entwicklung – Themen, die zeitlos bleiben. Ihre poetische Mehrdeutigkeit macht sie zu einem Werk, das Kinder bezaubern kann und Erwachsene zum Nachdenken bringt.

🧚‍♀️ Figurentabelle zu Nussknacker und Mausekönig

FigurFunktion in der HandlungSymbolik / Bedeutung
Marie (Stahlbaum)Hauptfigur; erlebt den Übergang vom realen Leben in eine fantastische Welt; zeigt Mut und MitgefühlVerkörpert das kindliche Gemüt, reine Vorstellungskraft und den Weg des inneren Reifens
NussknackerGeschenk von Drosselmeier; wird lebendig; kämpft gegen den Mausekönig; erlöst durch Maries LiebeSteht für das Verborgene, Heldentum unter der Oberfläche, Treue, Transformation und Erlösung
MausekönigGegenspieler; tyrannisiert Marie; fordert Opfergaben; wird vom Nussknacker besiegtSymbolisiert das Unheimliche, Triebhafte, Angstvolle – dunkle Seiten des kindlichen Unterbewusstseins
Pate DrosselmeierUhrmacher, Erfinder, Erzähler; bringt den Nussknacker und das Märchen in die FamilieDoppelfigur: Zauberer und Rationalist; Symbol für das Unberechenbare der Fantasie und Technik
Frau MauserinksMutter des Mausekönigs im „Märchen im Märchen“; verwünscht die Prinzessin PirlipatVerkörpert Rachsucht, schwarze Magie und Zerstörung – Urbild der dunklen Hexe
Prinz (verwandelt in Nussknacker)Retter von Pirlipat; wird verflucht, weil er Mauserinks tötetOpferbereitschaft, edles Wesen unter grotesker Hülle; Transformation durch Liebe
PirlipatKönigstochter, die durch Mauserinks verwünscht wurde; wird durch den Nussknacker gerettetSymbol für äußere Schönheit ohne innere Tiefe; Kontrastfigur zu Marie
Herr und Frau StahlbaumEltern von Marie; stehen für die „erwachsene“ RealitätRepräsentieren rationales Denken, gesellschaftliche Ordnung und Begrenzung der Fantasie
FritzMaries Bruder; liebt Kriegsspielzeug; schenkt dem Nussknacker seinen NamenSteht für Rationalität, maskuline Aggression und den Kontrast zu Maries emotionaler Tiefe
Spielzeugfiguren (z. B. Husaren)Leben durch Maries Fantasie auf; kämpfen gegen die MäuseSymbolisieren die Macht kindlicher Vorstellungskraft und das Eigenleben von Dingen im kindlichen Geist

Kontext

Die Figuren sind durchgehend mehrdeutig – typisch für E.T.A. Hoffmann. Sie existieren zwischen Realität, Traum und Fantasie. Viele lassen sich sowohl psychologisch als auch symbolisch deuten:

  • Marie könnte als Projektion eines kindlichen Selbst verstanden werden, das durch Fantasie Konflikte verarbeitet.
  • Der Nussknacker steht für das verborgene Gute, das erst durch Liebe sichtbar wird.
  • Der Mausekönig ist ein Angstbild, das sich nur durch innere Stärke überwinden lässt.
  • Drosselmeier wirkt wie ein Mittler zwischen den Welten, aber auch wie eine undurchsichtige Instanz des Unheimlichen.

Worum geht es?

Dieser Blog dient dem Interpretieren von Literatur, Filmen und Kunst, individuellen Erfahrungen und der Realität. Die Analysen und Interpretationen erfolgen als Gedankenexperimente im Rahmen einer Beschäftigung mit dem Erzählen, literarischen Figuren, historischen Personen sowie realen Menschen unter Anwendung literaturwissenschaftlicher Theorien und Methoden.

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